—— 294 vielleicht ſagen: wir mauſern uns. Gewiß, Sie ſprach davon, daß ein Verein in derſelben Art wie der 444 uns dazu, daß wir uns ein bischen mauſern. Verein für Ferienkolonien oder der Hauspflegeverein die ir müſſen unſere große Abrechnung auf ſpätere Sache allenfalls beſorgen könnte. Ich bin auch der Zeit vertagen. Meinung. daß wir ad oc einen Verein gründen oder (Heiterkeit. mit anderen Vereinen, die ähnliche Beſtrebungen haben, Aber daß Sie ſelbſt zu der Anſicht kommen müſſen, uns ins Einvernehmen ſetzen und auf dieſem Wege daß derartige Forderungen durchgehen, das verlangt die Einrichtung treffen. Ich würde auch dafür ſein, eben, wie ſchon ausgeführt, die Notwendigkeit. daß wir eine Zuſammenfaſſung aller derartigen Ich möchte aber auh ferner betonen, daß es Vereine herbeizuführen ſuchen, um in wirklich zweck⸗ durchaus nicht ſo etwas Neues und Unerhörtes iſt, mäßiger, planmäßiger Weiſe ſoziale Reformen von was wir vorgeſchlagen haben. In der Stadt Paris der Stadt aus zu detreiben. Vielleicht würde es ſich ſind bereits ſeit langer Zeit Unterſtützungen für ſogar empfehlen, eine eigene ſtändige Deputation für ſtillende Mütter im Gange in der Einrichtung der Wohlfahrtseinrichtungen zu bilden. Secours d allaitement. Die Mütter bekommen 6 Alle dieſe Erwägungen und die Bewilligung bis 9 Monate lang 20 bis 30 Franken — ſo habe ich eines größeren Beitrages machen meiner Anſicht nach mir das etwa auch für unſere Einrichtung gedacht — wohl eine Beratung in einer Kommiſſion wenigſtens und ſpäter monatlich etwas weniger. Neben dieſer wünſchenswert. Ich will der Verſammlung entgegen⸗ Einrichtung exiſtiert auch eine große Privatgeſellſchaft: kommen. Sie ſollen nicht ſagen, daß ich ſpreche, Société dallaitement maternelle, welche ebenfalls um zu demonſtrieren, um eine frühzeitige Wahlrede Unterſtützungen in Bar und in guten Lebensmitteln zu halten. Ich will, daß wirklich etwas geſchieht; gibt. Kein Unterſchied wird dabei gemacht zwiſchen und wenn Sie ohne weiteres die Sache nicht an⸗ ehelichen und unehelichen Kindern, nehmen wollen, ihr aber ſympathiſch gegenüberſtehen (Stadtv. Dr. v. Liszt: Sehr richtig!) und gewillt find, ſie in einer Kommiſſion zu be⸗ und es wäre wünſchenswert, daß wir auch mit dieſem raten, ſo werde ich wohl oder übel auf die 30000 ℳ, furchtbaren Unſinn, dieſer beſchränkten Auffaſſung die aus dem Dispofitionsfonds für das laufende brächen, daß uneheliche Kinder nicht den ehelichen Jahr entnommen werden ſollen, verzichten müſſen. gleichwertig ſeien. Allerdings werden ſie ja ſchließlich Um das Ganze nicht zu gefährden, will ich auf das mitunter ungleichwertig, das liegt an unſeren be⸗ Einzelne verzichten. Ich würde alſo vorſchlagen, ſchränkten Einrichtungen: ſie haben überall große daß wir eine Kommiſſion bilden und in dieſer die Schwierigkeiten, eine ſchlechtere Pflege und Ernäh Sache gründlich beraten. Aber die Kommiſſion muß rung, ſchlechte Erziehung uſw.; daran iſt aber nicht dann ſchnell arbeiten, damit unter allen Umſtänden die Mutter ſchuld, daran iſt wieder die Geſellſchaft noch vor Herſtellung des nächſtjährigen Etats etwas er⸗ ſchuld. Die Geſellſchaft macht in der Tat einen reicht wird. Denn wir wollen doch, daß die Sache als Unterſchied zwiſchen ehelichen und unehelichen Kindern. vollſtändig fertiggeſtellt in den nächſten Etat einge⸗ Würde das nicht ſein, dann brauchte gar kein Unter⸗ ſtellt wird. Wieviel eingeſtellt werden ſoll, in ſchied zwiſchen ihnen zu beſtehen. — Außer dieſen welchem Umfange wir mit dieſer Reform vorgehen Einrichtungen beſtehen in Paris ſchon lange die ſollen, das würde Sache der Kommiſſionsberatung Säuglingsfürſorgeſtellen, welche wir eben erſt ge⸗ bezw. eines Verſuches ſein. Es wäre ja nichts da⸗ gründet haben. Alſo ſie ſehen, daß wir die ſozialen gegen zu ſagen, wenn wir zunächſt mit einer kleineren Reformen durchaus nicht gepachtet haben, wie manche Summe anfangen und allmählich, wenn wir Er⸗ Leute das glauben wollen. Es iſt alſo durchaus fahrungen geſammelt haben, den Betrag vergrößerten. nicht zu viel, wenn wir, nachdem wir eben dieſe Jedenfalls möchte ich Sie bitten: zeigen Sie, daß Säuglingsfürſorgeſtellen eingerichtet haben, uun in Sie gewillt ſind, ſoziale Einrichtungen zu ſchaffen: ſolchen Reformen noch weiter gehen. lehnen Sie den Antrag nicht ab, bewilligen Sie Ich komme nun zu der leidigen Frage des wenigſtens die Beratung in einer Kommiſſion. Daß Geldpunktes. Ich geſtehe, den Antrag ein bischen dann freilich der erſte Punkt fallen muß, das iſt eilig geſtellt und dabei nicht überlegt zu haben, ob klar, da die Kommiſſionen in ſolchen Sachen nicht denn im Dispoſitionsfonds noch ſoviel Mittel vor⸗ ſchnell zu arbeiten pflegen und wir Ferien bekommen. handen ſein werden, um 30 000 ℳ für das laufende Jedenfalls würde ich mich freuen, wenn durch Teil⸗ Jahr auszugeben. Nachdem wir aber mit ſo großem nahme auch anderer Fraktionen etwas zuſtande käme. Hurra die Iberſchreitung der Ausgaben für die Feſt⸗ (Bravo!) üchkeiten bewilligt haben, bin ich zu der Anficht ge⸗ kommen: es muß maſſenhaft Geld da ſein! Stadtv. Dr. Spiegel: Meine Herren, wir ſtehen (Stadtv. Baake: Sehr aut 1 dem Gedanken, der dem Antrag des Herrn Kollegen Alſo von dem Standpunkt aus können wir ganz Dr. Zepler zu Grunde liegt, durchaus wohlwollend ruhig an die Sache herangehen. Sollte aber ſelbſt gegenüber. Es iſt ja gar keine Frage, daß die beſte die Rechnung nicht ſtimmen — das eine muß ich Form der Säuglingsfürſorge, ſoweit die Ernährung aufrechterhallen: es muß für ſpäter Geld da ſein! Es dabei inbetracht kommt, die iſt, die Ernährung durch muß und wird da ſein, wenn Sie nur wollen, es Muttermilch zu ermöglichen. Und es iſt meiner hängt von Ihrem Willen ab. Wenn Sie ſoziales] Anſicht nach ebenſo wenig fraglich, daß nicht der Empfinden haben, einen gerechten Sinn haben und Kapitalismus, wie Herr Kollege Dr. Zepler meint, die Einficht auch für das haben, was der Geſellſchaft aber wohl die Entwicklung der modernen Induſtrie im ganzen nottut und wohltut, dann wird das Geld und des modernen Großſtadtlebens ſehr viele Mütter vorhanden ſein. an der Erfüllung dieſer dringenden Pflicht, der Daß die Sache nicht eine Armenunterſtützung Stillung ihres Kindes mit eigener Milch, behindert. ſein darf, habe ich bereits erwähnt. Es müſſen Die Hinderniſſe, die da im Wege liegen, können zum Einrichtungen getroffen werden, um das zu umgehen. großen Teil beſeitigt werden, wenn man der Der Herr Bürgermeiſter ſagte: das Geſetz hindert uns Schwangeren vor ihrer Niederkunft, der Wöchnerin daran. Aber er ſelbſt hat in derſelben Rede gleich wieder in der erſten Zeit nach derſelbeu die Mittel gewährt, den Weg gewieſen, wie es gemacht werden könnte. Er um auf Arbeitsverdienſt verzichten zu können. Ich