S den Haufen zu werfen, das ſcheint mir außerordentlich bedenklich zu ſein (ſehr richtig!) und kann in der Tat diejenigen Konſequenzen her⸗ vorrufen, die der Herr Bürgermeiſter eben erwähnt hat, kann insbeſondere zu allen möglichen Prozeſſen führen. Die Sache liegt in der Tat ſo, daß nach Lage des Ortsſtatuts und des Geſetzes die Witwen und Waiſen einen Rechtsanſpruch nicht herleiten können; es läßt ſich nur ein billiger Anſpruch kon⸗ ſtruieren, und die Sache wird, da ſie in der Tat praktiſch und billig erſcheint, ſo erledigt werden, wie der Herr Bürgermeiſter meint: es wird nur von Fall zu Fall auf Grund des Gemeindebeſchluſſes eine Entſcheidung getroffen werden. Ich bitte, dem Antrag zuzuſtimmen. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Bei Gnadengehaltszahlungen an Hinterbliebene ſtädtiſcher Beamten und Lehrer find ſolche Ge⸗ haltsſteigerungen, welche durch Alterszulagen oder im Wege der Reviſion des Normalbeſol⸗ dungsetats dem Verſtorbenen während des Gnadenquartals im Lebensfalle zugefallen ſein würden, zu berückſichtigen. 2. Die Witwen⸗ und Waiſengelder ſind in den⸗ jenigen Fällen, in denen gemäß Nr. 1 Gnaden⸗ bezüge nach einem Gehalt gezahlt werden, welches höher iſt als dasjenige, welches der Verſtorbene zuletzt bezogen hat, von dem er⸗ höhten Gehalt zu berechnen.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 17 der Tages⸗ ordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Erhöhung der Koſten für die elektriſche Beleuchtungsanlage der Berliner⸗ und Har⸗ denbergſtraße, des Platzes am Kuie und des Luiſenplatzes. — Druckſachen 228, 249. Be richterſtatter iſt anſtelle des nicht anweſenden Herrn Stadtv. de Gruyter Herr Stadtv. Gredy. i Berichterſtatter Stadtv. Gredy: Meine Herren, ch habe zu berichten über den Beſchluß des Aus⸗ ſchuſſes über die Vorlage betr. Erhöhung der Koſten für die elektriſche Beleuchtung der Berliner⸗ und Hardenbergſtraße. Der Ausſchuß iſt zuſammen⸗ getreten und hat die Vorgänge genau geprüft. Der Magiſtratsvertreter hat eingehend über die Vor⸗ arbeiten und die Anſchläge, die gemacht worden find, über die Angebote, die eingegangen ſind, und über die Ausführung berichtet, und der Ausſchuß iſt ein⸗ ſtimmig zu der Anſicht gekommen, daß die Ausgaben richtig gemacht worden find. Der Ausſchuß hat weiter geprüft, ob es für den Magiſtrat möglich geweſen wäre, früh zeitiger eine Mehrbewilligung herbeizuführen. Es iſt indeſſen feſt⸗ geſtellt worden, daß der Fall ganz außergewöhnlich war, und daß es nicht leicht möglich geweſen wäre, zu einer erheblich früheren Zeit der Stadtverordneten⸗ derſammlung dieſe Vorlage zu machen. Ich erlaube mir, im Namen des Ausſchuſſes die Annahme der Vorlage zu empfehlen. Stadtu. Dr. Borchardt: Meine Herren, es lut mir außerordentlich leid, in dieſer vorgerückten Zeit noch einmal das Wort nehmen zu müſſen — (Große Unrnhe; Glocke des Vorſtehers.) 299 Vorſteher Roſeuberg: Meine Herren, ich bitte um Ruhe und den Ausführungen des Herrn Stadtv. Dr. Borchardt aufmerkſam zuzuhören! (Sehr richtig!) Stadtv. Dr. Borchardt (fortfahrend)z: — aber da ich Mitglied des Ausſchuſſes war, ſehe ich mich doch genötigt, den Bericht in einer Beziehung noch zu ergänzen. Allerdings iſt der Berichterſtatter des Ausſchuſſes, der mit dem Bericht beauftragt worden iſt, leider nicht zugegen, und da erklärt ſich vielleicht die Unterlafſung des gegenwärtigen Herrn Bericht⸗ erſtatters. Wenn mich meine Erinnerung nicht tänſcht, ſo hat der Ausſchuß beinah einſtimmig, wenn nicht ükerhaupt einſtimmig den Wunſch ausgedrückt, daß in dem Bericht dem Magiſtrat dringend nahe gelegt werden möge, jederzeit ſo früh wie irgend möglich dringende berſchreitungen der Stadtverordneten⸗ verſammlung zur Genehmigung vorzulegen. Das iſt in dem Bericht nicht genügend, wie mir ſchien, zum Ausdruck gekommen, und deshalb habe ich mich für verpflichtet gehalten, den Bericht in dieſer Beziehung noch zu ergänzen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem An⸗ trage des Ausſchuſſes, wie folgt: 1. Für die Herrichtung der elektriſchen Straßen⸗ beleuchtung a) in der Berlinerſtraße, Hardenbergſtraße und dem Platz am Knie werden die Koſten auf 174 000 ℳ, b) auf dem Luiſenplatz auf 28 000 ℳ erhöht. 2. Der Betrag iſt dem Erneuerungsfonds des Elektrizitätswerkes zu entnehmen 3. Der Betrieb der elektriſchen Straßenbeleuchtung iſt für das laufende Etatsjahr der Firma Lahmeyer gegen eine Vergütung von 10,23 Pf. pro Brennſtunde für Stromlieferung, Bedienung, Unterhaltung der Lampen incl. aller Neben⸗ koſten zu übertragen.) Vorſteher Roſenberg: ordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. grundlegende Beſtimmungen für die Verhältniſſe der Kunſtgewerbe⸗ und Hand⸗ werkerſchule und Bildung eines Kuratoriums für dieſe Schule. — Druckſachen 227, 250. Berichterſtatter Stadtv. Schwarz: Meine Herren, in dem Ausſchuß, der ſich mit der Vorlage, betr. grundlegende Beſtimmungen für die Verhältniſſe der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule und Bildung eines Kuratoriums für dieſe Schule zu beſchäftigen hatte, wurde klargelegt, daß der Vertrag, den der Magiſtrat mit dem Miniſter für Handel und Ge⸗ werbe ſchließen will, ein ſolcher öffentlich⸗rechtlicher Natur iſt. Aus dieſem ſeinem Charakter folgt, daß mit ſeiner Aufhebung alle in ihm enthaltenen Be⸗ ſtimmungen in Wegſan kommen. Es wurde ferner darauf hingewieſen, daß die Aufhebung dieſes Ver⸗ trages, in welchem uns weitgehende Zugeſtändniſſe gemacht werden, aller Vorausſicht nach nur eine Minderung ſtädtiſcher Aufſichtsbefugniſſe herbeiführen werde; denn dann hätte die Stadt in jedem einzelnen, die Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule betreffenden Falle mit einem Einſpruche des Gewerbeſchulrats zu rechnen. Punkt 18 der Tages⸗