—— 306 —— dem engeren Ausſchuß, der von der Deputation zur Prüfung der Geſamtanlage eingeſetzt war. An und fur ſich würde ich daher in der Lage ſein, für meine Perſon die Genehmigung des An⸗ trages zu beantragen. Aber ich glaube doch, es wird notwendig ſein, für die Herren, die mit der Ortlich⸗ keit nicht bekannt ſind, und die ſich ein anſchauliches Bild nach Maßgabe der gelieferten Beſchreibung von der Geſamtanlage nicht machen lönnen und ebenſo⸗ wenig die Berechnungen, die in der Vorlage mit⸗ geteilt ſind, näher prüfen und ſich klar und verſtänd⸗ lich machen können, — daß für dieſe Herren noch eine weitere Prüfung und Beratung in einem Aus⸗ ſchuſſe erfolgt. Die Anlage ſoll ja bezwecken, wie auf Seite 473 in der zweiten Spalte unter 1, 2, 3 und 4 ge⸗ ſagt worden iſt: 1. den Transport von den Retortenhäuſern nach den Aufbereitungsanlagen 4 und B oder nur A oder B; 2. den Transport von den Retortenhäuſern nach dem Sammelbehälter C 0 — da muß man ſchon wieder die Ortlichkeit vor Augen haben oder die Zeichnungen; aber die Zeich⸗ nungen geben das auch nicht ſpezieller an — und daran das Beladen der Eiſenbahnwaggons und der Kähne; 3. den Transport von den Retortenhäuſern nach dem Lager; 4. den Transport vom Lager nach den Aufbe⸗ reitungsanlagen A und B und dem Sammel⸗ behälter O, ſowie hieran anſchließend nach den Belade⸗ ſtationen D und E. Wie ſchon bemerkt, iſt es eine ſehr umfaſſende und aus einzelnen Teilen beſtehende Anlage, die nach und nach zur Ausführung zu bringen ſein wird. Die Berechnungen — ich weiß nicht, ob die Herren ganz und gar damit einverſtanden ſind, und ob ſie ihnen klar und verſtändlich geworden ſind oder nicht — laſſen doch manche Frage offen. Es wird angeführt — und das bezweifle ich auch nicht — daß die Geſamtanlage wirtſchaftlich vorteilhaft iſt und ſchon in dem erſten Jahre eine Minderausgabe zur Folge haben würde von 15000 ℳ, da weniger Arbeiter zu beſchäftigen ſein würden, und die Geſamt⸗ anlage billiger arbeitet, ſodaß die Geſamtkoſten be⸗ reits nach verhältnismäßig kurzer Zeit nicht bloß verzinſt, ſondern auch amortiſiert ſein würden. Alſo ich habe namens meiner Freunde zunächſt zu beantragen, die Vorlage noch einem Sonder⸗ ausſchuß zu überweiſen, und zwar einem Ausſchuß von 9 Mitgliedern. auch angeyört Stadtv. Münch: Meine Herren, der Herr Refe⸗ rent hat nach ſeinem eigenen Empfinden und nach ſeiner Kenntnis der eingehenden Beſprechungen über die Vorlage Ihnen ſelbſt die Vorlage in ſeinen erſten Worten empfohlen, da er für ſeine Perſon Ein⸗ wendungen dagegen nicht zu erheben habe. Ich möchte Sie bitten, die Vorlage nicht einem Ausſchuß zu überweiſen, weil tatſächlich die Herſtellung der Anlage eilt. Wir haben uns in der Gasanſtalts⸗ deputation monatelang damit beſchäftigt und ſind zu dieſem Reſultat gekommen. In der Deputation ſitzen Fachleute, die ganz genau mit dem Herrn Dezer⸗ nenten, mit dem Herrn Direktor der Gasanſtalt die Anlage durchgeſprochen und kalkuliert haben. Der Betrag von 15 000 ℳ, der als Überſchuß nachge⸗ wieſen wird im Vergleich zwiſchen der jetzigen Aus⸗ ladung der Kohlen und der demnächſt ſtattfindenden Verladung, könnte doch ſo bald wie möglich in den Genuß der Stadt treten. Wenn wir heute einen Ausſchuß einſetzen, ſo dauert das mindeſtens 8 bis 14 Tage, und die Vorbereitungen zu der Aulage werden wieder ſo lange hinausgeſchoben. Es iſt auch gar nicht ausgeſchloſſen, daß der Ausſchuß in der Zeit gar nicht zum Tagen kommt; denn es liegen dereits eine ganze Reihe Anträge auf Ausſchuß⸗ beratung vor. Ich möchte Sie deshalb bitten, die Vorlage anzunehmen. Die Vorbereitung der Vorlage durch die Deputation, die die Sache genügend durch⸗ geſprochen hat, muß den Herren doch genügen! Jeder Stadtverordnete kommt doch auch nicht in den Aus⸗ ſchuß, es wird auch wieder nur ein Ausſchuß von eventnell 15 Herren dazu genommen. Alſo die übrigen Herren, die dem Ausſchuß nicht angehören, erfahren dann auch wieder nicht mehr als heute in der Stadtwerordnetenverſammlung. Ich möchte Sie bitten, den Antrag auf Ausſchußberatung abzulehnen und die Vorlage direkt anzunehmen. Stadtv. Döbler: Meine Herren, ich kann mich dieſen Ausführungen nicht anſchließen. Die Sache iſt von ſo großer Wichtigkeit, daß wir wohl zu einem Ausſchuß kommen dürften. Es iſt eine ganz neue Sache, und da kommt es wirklich auf § oder 14 Tage nicht an. Wenn es nach der Meinung des Herrn Vorredners ginge, würden alle Ausſchüſſe über⸗ flüſſig ſein. (Widerſpruch bei den Liberalen.) Die Ausſchüſſe ſind nicht überflüſſig, meine Herren. In den Ausſchüſſen kann mit gründlicher Sachkenntnis und reiflicher Erwägung eine Sache durchbeſprochen und durchberaten werden. Das dürfte auch dieſer Sache keinen Schaden zufügen; ob es ein Vorteil ift, will ich dahingeſtellt ſein laſſen. Die Sache ſcheint reiflich durchgearbeitet zu ſein; aber ſie heute übers Knie zu brechen und die Vorlage anzunehmen, dazu kann ich mich doch nicht verſtehen. Ich bitte Sie, den Ausſchuß anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 9 Mitgliedern und wählt in den Ausſchuß die Stadtv. Callam, Dr. Frentzel, Freund, Gredy, Dr. de Gruyter, Leben, Münch, Rackwitz und Vogel.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 11 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Unfallverſicherung der Schüler der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule. — Druckſache Nr. 287. Der Herr Berichterſtatter fehlt. Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Der Magiſtrat wird ermächtigt, bei der Frank⸗ furter Transport⸗, Unfall⸗ und Glasverſicherungs⸗ Aktien⸗Geſellſchaft Verſicherung gegen Unfall für die Schüler der ſtädtiſchen Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule, die an den praktiſchen Ubungen in der Elektrotechnik teilnehmen, ſowie die Schüler der Fachtlaſſen: Fachzeichnen für Maſchinen⸗ bauer, Bauhandwerker, Schloſſer, Wegebauer, Tiſchler, Mechaniker und Elektrotechniker, ſowie