—1 ſind 60000 ℳ angeſetzt. —— 317 —— Berichterſtatter Stadtu. Seibertz: Meine Herren, das Bedürfnis, eine höhere Töchterſchule im Weſten unſerer Stadt zu errichten, iſt von uns wiederholt anerkannt. Die Pläne, welche uns vorliegen, ſind mir geſtern zugeſchickt worden; ich habe ſie geprüft und habe gegen die Grundrißausbildung im allge⸗ meinen nichts einzuwenden. Bezüglich der Faſſade, die im Jugendſtil gehalten iſt, im Gegenſatz zu unſeren anderen Hochbauten, werde ich Gelegenheit haben in der Hochbaudeputation meine Wünſche anzubringen. Der Bau ſoll nach dem vorliegenden Koſtenanſchlag 517000 ℳ koſten, und für das Direktorwohnhaus Da es ſich um eine all⸗ gemeine Vorlage handelt und das Bedürfnis, wie geſagt, wiederholt anerkannt iſt, bitte ich, die Ma⸗ giſtratsvorlage anzunehmen. Stadtv. Döbler: Meine Herren, ich halte die Vorlage für ſo groß und für ſo wichtig, daß wir ſie einem Ausſchuß überweiſen müſſen. Der Herr Kollege hat eben geſagt, daß er den Grundriß geprüft hat, daß ihm der Grundriß gefällt, daß ihm die Faſſade nicht gefällt. Meine Herren, das iſt eine einſeitige Auffaſſung. Ich möchte dabei be⸗ merken, daß ſich eine ſo wichtige Vorlage in einem Ausſchuſſe viel ſachlicher und viel eingehender prüfen läßt, als es von einer einzelnen Seite geſchehen kann. Ich bitte entſchieden darum, daß wir die Vorlage, bei der es ſich um 615000 ℳ handelt, einem Ausſchuß überweiſen, wie es bis jetzt gang und gäbe geweſen iſt. Berichterſtatter Stadtv. Seibertz: Meine Herren, es handelt ſich zunächſt nur um Skizzen; es iſt aus⸗ drücklich in der Vorlage geſagt worden, der Bau⸗ entwurf folgt. Wenn der kommt, können wir uns darüber auslaſſen. Das Bedürfnis haben wir wiederholt anerkannt, und wir können den Magiſtrat beauftragen, auf Grund der allgemeinen Skizzen den Entwurf auszuarbeiten. Ich ſehe nicht ein, warum über Skizzen eine große Debatte geführt werden ſoll. Zunächſt handelt es ſich nur darum: liegt ein Bedürfnis vor, hier eine höhere Mädchenſchule zu errichten? Dies Bedürfnis iſt anerkanut. Und zweitens handelt es ſich darum, daß auf Grund der Skizzen der Bauentwurf ausgearbeitet wird. Stadtv. Döbler: Meine Herren, es handelt ſich doch um die Bewilligung von 615000 ℳ und nicht bloß um die Anerkennung von Skizzen; es handelt 80 10 die Summe von 615 000 zum Bau der ule. Berichterſtatter Stadtv. Seibertz: Gewiß handelt es ſich um die Bewilligung. Ich meine, das Be⸗ dürfnis iſt feſtgelegt, die Schule muß errichtet werden. Grundriß, Kubikinhalt, die Einheitspreiſe, die an⸗ geſetzt ſind, ſind angemeſſen. Es ſind 517 000 ℳ für das Schulgebäude und 60 000 ℳ für das Direktor⸗ wohnhaus angeſetzt. Wenn wir das Bedürfnis an⸗ erkennen, und die Summe für den Bedürfnisbau für angemeſſen erachten, dann meine ich, daß wir die Vorlage ohne Ausſchußberatung annehmen können. Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Ich erlaube mir, Herr Kollege Döbler, darauf aufmerkſam zu machen, daß es ſich hier noch nicht um die Bewilligung einer beſtimmten Summe handelt, ſondern nur um die Einreichung eines vorläufigen Koſtenanſchlages. Herr Kollege Döbler, halten Sie Ihren Antrag auf Ausſchußberatung aufrecht? (Stadtv. Döbler: Ja.) (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung lehnt die Einſetzung eines Ausſchuſſes ab und beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats,wie folgt: Dem Bau einer höheren Mädchenſchule nebſt Direktorwohnhaus auf dem Grundſtück an der Danckelmannſtraße nach dem Vorentwurf vom 31. Juli 1905 wird vorbehaltlich der Vorlage des Bauentwurfs und der Koſtenan⸗ ſchläge zugeſtimmt.) Punkt 26 der Tagesordnung: Vorlage betr. Beſoldung zweier Oberlehrer. — Druckſache 302. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) Den am 1. April d. I. aus außerpreußiſchen Staaten in den hieſigen Schuldienſt einge⸗ tretenen Oberlehrern Dr. Pund und Dr. Wiep⸗ recht ſind diejenigen Gehaltsbezüge, welche ſie beim Verbleib in ihrer bisherigen Stellung bezogen haben würden, ſo lange zu gewähren, bis dieſe Gehaltsbezüge nach hieſigem Normal⸗ beſoldungsetat erreicht oder überſchritten werden. b) Die Ausgabe⸗Nummer 91, Abſchnitt 1, Ka⸗ pitel II des Ordinariums für 1905 betr. Gehalt des Oberlehrers Dr. Pund wird um 400 ℳ, die Ausgabe⸗Nummer 92 ebenda betr. Gehalt des Oberlehrers Dr. Wieprecht wird um 160 ℳ verſtärkt. Die erforderlichen Mittel von zuſammen 560 ℳ ſind dem Dispoſitionsfonds Ordinarium Kapitel I Abſchnitt 14, Nummer 1 für 1905 zu entnehmen.) Punkt 27 der Tagesordnung: Vorlage betr. Benutzung eines der Feſtſäle des Rathauſes durch den Verein Werkring. — Druckſache 305. Stadtw. Dr. Hubatſch: Darf ich vielleicht zugleich über Nr. 28 und 29 der Tagesordnung mitſprechen? Die drei Punkte hängen zuſammen; es ſind ungefähr dieſelben Sachen. Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Bitte ſehr! — Es ſtehen dann mit zur Beratung Punkt 28 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Überlaſſung der Rathausfeſt⸗ ſäle an die Direktion des Schillertheaters zur Veranſtaltung von Dichter⸗ und Ton⸗ dichterabenden. — Druckſache 304. und Punkt 29 der Tagesordnung: Vorlage betr. Überlaſſung eines Feſtſaales im Rathauſe an den Deutſchen Bund abſti⸗ nenter Franen am 30. Oktober und 27. No⸗ vember d. IJ. — Druckſache 305. Berichterſtatter Stadtu. Dr. Hubatſch: Es handelt ſich in dieſer Vorlage um die Vergebung von Feſt⸗