—— 327 — arbeit, die von den Beamt u geleiſtet werden mußte. Ob die jetzt geforderte Zahl von Beamten zu der von ihnen zu leiſtenden Arbeit vollkommen aus⸗ reichen wird, vermag ich auch nicht ganz ſicher zu beurteilen Ich kann Ihnen zunächſt daher nur die Vorlage zur glatten Annahme empfehlen. Ich möchte aber doch darauf hinweiſen, daß es mir nicht ganz richtig erſcheinen will, daß dieſer Beamtenkategorie, die andauernd zu ſo hervor⸗ ragender Mehrarbeit herangezogen wird, nicht in irgend einer Form eine Entſchädigung dafür zu teil wird. Ich möchte daran erinnern, daß die Vertreter des Magiſtrats ſich bei den Etatsberatungen bisher ſehr ſcharf dagegen gewendet haben, dieſen Beamten für die Mehrarbeit irgend einen Entgelt zukommen zu laſſen. Irgend einen Antrag in dieſer Richtung kann ich natürlich jetzt nicht ſtellen: ich behalte mir aber vor, bei der Etatsberatung darauf zurückzu⸗ kommen. Ich empfehle die Vorlage zur Annahme. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Vom 1. Oktober 1905 ab werden 1 Beamten⸗ ſtelle der Klaſſe BII (Bureauvorſteher), 3 Be⸗ amtenſtellen der Klaſſe BIII a (Sekretäre) und 7 Beamtenſtellen der Klaſſe BIVa (Aſſiſtenten) neu geſchaffen. Der für das Rechnungsjahr 1905 erforderliche Gehaltsbetrag von 13350 ℳ iſt dem Dispo⸗ ſitionsfonds zu entnehmen.) II. Vorſteher Roſenberg: Herr Stadtv. Baake hat nunmehr beantragt, die Vorlage unter Nr. 33 der Tagesordnung, betr. Gewährung einer außerordent⸗ lichen Vergütung an den Verfaſſer der Stadtgeſchichte, heute abzuſetzen. Er erklärt, daß er eine längere Rede halten müſſe, und bittet, mit Rückſicht auf die vorgerückte Zeit und namentlich auch mit Rückſicht darauf, daß andere ſchleunige Sachen noch auf der Tagesordnung ſtehen, die Sache abzuſetzen. Wenn ich keinen Widerſpruch höre, nehme ich an, daß die Verſammlung damit einverſtanden iſt. — Es erfolgt kein Widerſpruch; ich werde den Gegenſtand auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung ſetzen. Herr Stadtv. Holz iſt verhindert, der Sitzung weiter beizuwohnen, und wünſcht daher, Punkt 35 der Tagesordnung vorwegzunehmen. Ich nehme an, daß die Verſammlung damit einverſtanden iſt. (Zuſtimmung.) Wir kommen alſo jetzt zu Puntt 35 der Tages⸗ ordnung: Einſprüche gegen die Richtig⸗ Vorlage betr. — Druckſache 311. keit der Wählerliſte. Berichterſtatter Stadtu. Holz: Es handelt ſich um Einſprüche gegen die Liſte der ſtimmfähigen Bürger. Die Liſte der ſtimmfähigen Bürger iſt nämlich nach der Städteordnung § 20 auszulegen vom 15.—30. Juli; ſie hat ausgelegen und iſt, wie Sie aus der Vorlage erſehen, nachgeſehen worden von 649 Perſonen für 3956 Wähler, darunter von 2 Parteien für 1543 Mitglieder. Es ſind 42 Ein⸗ ſprüche eingegangen. Wie Ihnen bekannt iſt, muß nach der Städteordnung derjenige, der das Bürger⸗ recht genießt, eingetragen werden. Es wird ſich empfehlen, meine Herren, dieſe Frage, da wir darüber Beſchluß faſſen müſſen, einem Ausſchuſſe zu überweiſen; es würde uns ſonſt zu lange aufhalten, wenn wir über jeden einzelnen Fall hier im Plenum Recht ſprechen wollen. Ich würde deshalb vor⸗ ſchlagen, die Vorlage einem Ausſchuß von 15 Mit⸗ gliedern zu überweiſen. (Die Beratung wird geſchloſſen Die Ver⸗ ſammlung beſchließt die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 15 Mitgliedern und wählt zu Ausſchußmitgliedern die Stadtv. Barnewitz, Dr. Borchardt, Ur. Crüger, Gredy, Dr. de Grunter, Holz, Kaufmann, Mann, Meſchelſohn, Olbrich, Otto, Paſche, Roſenberg, Scholz, Seibertz.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 34 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Annahme zweier Schenkungen. Druckſache 310. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die der Stadtgemeinde Charlottenburg zur Feier ihres zweihundertjährigen Beſtehens ge⸗ machten Schenkungen und zwar: a) 100000 ℳ von Herrn Kommerzienrat Steinthal zum Bau von ſogenannten Waldſchulen, b) 11313,95 ℳ von dem Ausſchuß für die Errichtung eines Jubiläumsbrunnens werden angenommen.) Das Protokoll vollziehen heute die Herren Stadtv. Dr. Penzig, Dr. Riel und Dr. Roſe. Gegen die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes ſind Einwände nicht erhoben. Damit iſt die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung erſchöpft. Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß der Sitzung 9 Uhr 15 Minuten.) Druck von Adolf Gertz, Charlottenburg.