—— 349 — nicht nur erhebt und für etwaige Beſchädigungen auf⸗ kommt, ſondern auch daß die ausgeſtellten Gegenſtände in und während der Ausſtellung nicht verkauft werden dürfen. Durch dieſen Zuſatz glaubt der Ausſchuß genügend Sicherung gewonnen zu haben, daß die Ausſtellung nichts als eine Ausſtellung ſein werde und daß ſie nicht nebenbei Erwerbszwecken dienen werde. Dem zweiten Antrag, dem des Schillertheaters, hat der Ausſchuß zugeſtimmt. Aber den dritten Antrag, der von dem Bunde abſtinenter Franen ausging und den Feſiſaal für zwei Tage forderte, um Verſammlungen dort abzuhalten, empfiehlt der Ausſchuß abzulehnen, und zwar hauptſächlich aus dem Grunde, daß man die Feſtſäle eben betrachten müſſe als Feſtſäle, daß, wenn ſie einem Verein über⸗ laſſen werden, ſie ihm überlaſſen werden zu einer feſtlichen Veranftaltung oder zu wiſſenſchaftlichen oder künſtleriſchen Darbictungen im allgemeinen Intereſſe, aber nicht zu geſchäftsmäßigen Vorträgen, die auch anderwärts in irgend einem Saale gehalten werden könnten. Nun kam noch eins hinzu. Man kann wohl annehmen, daß dieſer Bund der abſtinenten Frauen dafür ſorgen wird, daß dieſe Vorträge einen wiſſen⸗ ſchaftlichen Charakter haben; aber die Hauptſache bei dieſen Vorträgen wird doch die Agitation ſein nach einer ſehr beſtimmten praktiſchen Richtung hin, und da könnte ein ſehr ſchlimmer Präzedenzfall geſchaffen werden. Wenn einem ſolchen Verein, der Agitation treibt, ein Feſtſaal überlaſſen wird, könnten auch andere Vereine, die agitatoriſche Ziele verfolgen, einen Vortrag anmelden und erſuchen, den Feſtſaal ihnen zu überlaſſen. Da es nun nicht darauf an⸗ kommt, ein Feſt zu veranſtalten, ſondern nur einen Raum zu gewähren für ein paar Vorträge, ſo macht der Ausſchuß den Vorſchlag, den Magiſtrat zu er⸗ ſuchen, dem Verein ſtatt eines Feſtſaales die Aula einer Lehranſtalt zur Verfügung zu ſtellen. Ich bitte Sie, dem Ausſchußantrage zuzuſtimmen. Stadtv. Baake: Ich wollte nur an den Herrn Oberbürgermeiſter eine Frage richten. Ich habe ge⸗ hört, daß es dem Verein Werkring, weil die Zeit ſchon vorgeſchritten iſt, vielleicht nicht möglich ſein wird, ſchon im November die Ausſtellung ftattfinden zu laſſen. Wäre es nicht möglich, daß die Stadt⸗ verordnetenverſamutlung ihren Beſchluß dahin faßt, daß geſagt wird: im Laufe des Winterhalbjahres? Dann iſt ein etwas weiterer Termin geſetzt, und den Künſtlern iſt es dann möglich, die Ausſtell ung zu Wege zu bringen. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Ich befürworte dieſen Antrag. Er iſt in der Tat zweckmäßig; die Herren werden vielleicht nicht in der Lage ſein, ſchon im November die Ausſtellung zu veranſtalten. Ich bitte alſo, den Antrag ſo zu faſſen, wie Herr Baake vorſchlägt. (Stadtv Dr. Hubatſch: Es ſieht ja in der Vorlage: der Magiſtrat hat die Zeit zu beſtimmen!) — Richtig, es ſteht ſchon in der Vorlage. Dann iſt der Punkt erledigt. (Die Beratung wird geſchloſſen. Stadtv. Baake zieht ſeinen Abänderungsantrag zurück. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Der Magiſtrat wird erſucht, Grundſätze auf⸗ zuſtellen und der Verſammlung vorzulegen, nach denen die Vergebung der Feſtſäle er⸗ folgen ſoll. Die unentgeliliche Benntzung eines der Feſt⸗ ſäle im Rathauſe durch den Verein „Werkring“ zur Ausſtellung tunſtgewerblicher Gegenſtände wird unter der Bedingung genehmigt, daß der Verein Eintrittsgeld nicht erhebt, für etwaige Beſchädigungen aufkommt und die ausgeſtellten Gegenſtände in und während der Ausſtellung nicht verkauft werden dürfen. Die Beſtimmung der Zeit der Ausſtellung wird dem Magiſtrat überlaſſen. 6 6 Der Direktion des Schillertheaters in Berlin werden die Feſtſäle des Rathauſes zur Ver⸗ anſtaltung von Dichter⸗ und Tondichterabenden an 25 Sonntagabenden des nächſten Winters koftenfrei überlaſſen. Dem Magiſtrat wird anheimgeſtellt, die Aula einer Lehranſtalt dem Deutſchen Bunde ab⸗ ſtinenter Frauen Ortsgruppe Berlin zur Ver⸗ fügung zu ſtellen.) II. III. 4V. Vorſteher Roſenberg: Punkt 4 der Tagesordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Einſprüche gegen die Richtigkeit der Wählerliſte. — Duuckſachen 311, 343. Ich erteile das Wort Herrn Stadtv. Ruß als Berichterſtatter für Herrn Stadtv. Holz. Berichterſtatter Stadtv. Ruß: Meine Herren, zu Punkt 4 der Tagesordnung möchte ich folgendes ausführen: In der Ausſchußfitzung vom 13. Sep⸗ tember iſt, wie Sie aus 20 403 , 4 heſchloſſen worden, den Anträgen, die unter 1 ge⸗ 1 1 0 ſtattzugeben, weil die geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen dier erfüllt worden ſind. Dagegen mußten die Anträge unter 2 mit ihrem Einſpruch zurückgewieſen werden mit Ausnahme von Nummer 4. Es iſt nämlich nach dieſer Sitzung ermittelt word en, daß der Betreffende, der Maurer Borczekowski, ent⸗ gegen der erſten Ermittelung, eine eigene Wohnung hat, und aus dieſem Grunde ſeinem Einſpruch ſtatt⸗ ugeben iſt. 6 91 Ich dire alſo, daß die Herren den Entſcheidungen des Ausſchuſſes mit dieſen Anderungen zuſtimmen. Ich habe dem nichts weiter hinzuzufügen. dem Vorſteher Roſenberg: Meine Kmeter Ausſchußantrage tritt eine Anderung ein. Nr. 1 muß es heißen: Die . 7 4 beſchließt, den Anträgen der unter Nr. 1, 2, 4, 5, 6, 7 uſw. und unter Nr. 2: 5t.n. . 4. Die Verſammlung weiſt die Einſprüche der unter Nr. 3, 11, 13 uſw. Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ beſchließt nach dem Antrage des Aus⸗ ſchuſſes mit großer. Mehrheit, wie folgt: Die Verſammlung beſchließt, den Anträgen der . 477. 1, 2, 4 0 7, 8, 9, 10, 12, 14, 15, 20, 21, 22, 23, 24, 2 40 29, 30, 31, 32, 34, 35, 36, 37, 38, 39, und 41 der gedruckten Nachweiſung aufge⸗ führten Perſonen auf nachträgtiche Aufnahme in die Gemeindewählerliſte bezw. Zuſchreibung eines Steuerbetrages ſtattzugeben. 16, 17, 48, 19,