— 352 aufgegangenen Jahren waren faſt die gleichen; be⸗ dürftig und daher im Sinne des Antrages Zepler zu unterſtützen würden wohl die Mütter ſein, in deren Haushalt ein Einkommen bis ungefähr 1500 ℳ zur Verfügung ſteht. Nun ſteht feſt, daß ungefähr 65 Prozent unſerer Steuerzahler ein Einkommen bis zu 1500 ℳ haben. Ich würde demnach an⸗ nehmen, daß 65 Prozent von obigen 4767 Säuglingen, alſo 2383 Säuglinge im Sinne meiner bisherigen Ausführungen bedürftige Mütter haben. Nehme ich nun noch an, daß von dieſen Säuglingen etwa 50 Prozent — das würde ja vorläufig nicht zutreffen, da wir eine geringere Zahl von Bruſtkindern haben; aber das Ziel iſt ja doch natürlich, daß wir an 100 Prozent herankommen — alſo 50 Prozent an der Bruſt genährt werden, dann würde ich 1190 Mütter erhalten, welche nach dem Antrage Zepler unterſtützt werden ſollen. Der Antrag Zepler ging dahin, dieſen Müttern wöchentlich ſechs Mark Beihilfe drei Monate lang zu zahlen; das würde alſo für jede ſtillende Mutter rund 78 ℳi oder insgeſamt eine Summe von 92820 ℳ ausmachen. Dies iſt das mir im Augenblick zugängliche Material, um zu beurteilen, welche Tragweite die Frage haben kann. Ich gebe zu, daß das Material ganz oberflächlich gegriffen iſt; aber immerhin gibt es einen gewiſſen Anhalt. Betonen möchte ich, wie geſagt, noch einmal, daß der Magiſtrat ſich dahin ſchlüſſig gemacht hat, daß man dem Antrage auf unmittelbare Zahlung von Beihilfen an unbemittelte Mütter und Schwangere nach Maßgabe des Bedürfniſſes ohne gleichzeitige Feſtſtellung eines Akles der Armenpflege nicht ent⸗ ſprechen kann. Ob in auderer Weiſe Wege gefunden werden können, auf denen wir uns einigen, das iſt eine Frage, die ich nicht weiter diskutieren will, da bezügliche Anträge nicht vorliegen. Vorſteher Roſenberg: Meine Herren, es iſt der Wunſch lant geworden, einmal mit Rückſicht darauf, daß mehrere Herren ſich noch zum Wort gemeldet haben, andererſeits aber auch, weil einige Gegenſtände noch in der geheimen Sitzung erledigt werden müſſen, dieſen Gegenſtand mit Rückſicht auf die vorgerückte Zeit von der Tagesordnung abzuſetzen und auf die nächſte Sitzung zu vertagen. (Zuruf des Bürgermeiſters Matting.) Mieten können Sie ja doch; es iſt ja gar kein Zweifel, daß der Antrag angenommen wird. Stadtv. Dr. Zepler (zur Geſchäftsordnung): Ich möchte vorſchlagen, daß wir den Antrag an⸗ nehmen. Es handelt ſich bei der Debatte doch nur um einen Punkt, der nur als Anhang in der Vor⸗ lage erwähnt iſt. Vorſteher Roſenberg: Herr Stadtv. Dr. Zepler, das geht nicht. Es haben ſich noch verſchiedene Herren zum Worte gemeldet. (Stadtv. Dr. Zepler: Doch zum letzten Punkt! — Stadtv. Vogel: Nein, nicht zum letzten Punkt; ich bitte gerade zum erſten Punkt ums Wort!) (Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit, die Beratung zu vertagen.) Es iſt vorgeſchlagen, anſtelle des Herrn Stadtv. Jolenberg den Herrn Stadtv. Dr. de Gruyter in den Ausſchuß betr. die Verſtadtlichung der Müllabfuhr zu wählen. — Die Verſammlung tut das. Nunmehr ſchließe ich die öffentliche Sitzung. (Schluß der Sitzung 10 Uhr 35 Minuten.) Sruck von Adolf Gerz, Eharlotienburg.