—— 354 reits von Ihnen bekleidete Amt eines unbeſoldeten Stadtrats durch Verfügung vom 11. Auguſt d. I. beſtätigt hat, liegt es mir heute ob, Sie in dieſes Amt einzuführen und zu verpflichten. Ich möchte mich bei dieſer Gelegenheit darauf beſchränken, Sie namens des Magiſtrats herzlich in unſerer Mitte willkommen zu heißen und Sie zu beglückwünſchen, indem ich Ihnen verſichere, daß wir Sie mit offeuen Armen empfangen, da wir Sie ſchätzen und lieben gelernt haben in langjähriger gemeinſchaftlicher Arbeit als einen Mann von nie ermüdender Arbeitsluſt, von weitblickender Umſicht und von vielſeitigſter Er⸗ fahrung; als einen Menſchen von feſtem, gediegenem und zuverläſſigem Charakter und von freundlichem, verbindlichem Weſen, — kurz und gut als einen Kollegen, den wir in früheren Zeiten in unſerem Kollegium zu haben uns zur Ehre gerechnet haben, und der — deſſen bin ich ſicher — unſerem Kollegium auch in der neuen Periode zur Zierde gereichen wird. Sie ſind gegenwärtig noch in dem Amt als Handelsrichter und haben als ſolcher den Staats⸗ dienereid geleiſtet; auf dieſen Eid verpflichte ich Sie hiermit auch für das Amt emnes unbeſoldeten Ma⸗ giſtratsmitglieds. Vorſteher Roſenberg: Herr Stadtrat, geſtatten Sie auch mir einige Worie der Begrüßung. Sie finden hier in der Stadtverordnetenverſammlung, in dem Magiſtrat dort viele alte Bekannte aus der Zeit Ihrer früheren Tätigkeit als Stadtrat in Char⸗ lottenburg Um ſo leichter werden Sie ſich in die ſtädtiſchen Verhältniſſe zumal bei Ihrer von allen Seiten anerkannten Regſamkeit wieder hineinleben. wenngleich ſeit Ihrem Ausſcheiden aus dem Amte in dieſen Verhält iſſen manches und Bedeutendes ſich geändert hat; denn die Stadt Charlottenburg iſt in der Zwiſchenzeit auf vielen Gebieten der ſtädtiſchen Verwaltung rüſtig vorwärts geſchritten. Nehmen Sie von mir die Erklärung entgegen, wie ich der beſtimmten Hoffnung bin, daß die Dienſte, die Sie jetzt der Stadt zu leiſten im Begriffe ſtehen, ihr zum Segen gereichen werden. So heiße auch ich Sie namens der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung als neues Mitglied des Ma⸗ giſtrats in unſerer Mitte herzlich willkommen. Stadtrat Caſſtrer: Sehr geehrter Herr Bürger⸗ meiſter! Ich danke Ihnen für die überaus freund⸗ lichen Begrüßungsworte, die Sie ſoeben an mich gerichtet haben. Wenn Sie dabei erwähnt haben, daß der Magiſtrat meinen Eintritt in das Kollegium gern ſieht, ſo kann auch ich für meine Perſon die Verſicherung abgeben, daß wie früher, ſo auch jetzt es für mich eine große Ehre ſein wird, Mitglied des Magiſtrats von Charlottenburg zu ſein. Ich werde eine große Befriedigung darin finden, wenn ich an der Löſung der großen Aufgaben, die an den Magiſtrat herantreten, auch für meine Perſon tätigen Anteil nehmen darf. Auch Ihnen, ſehr geehrter Herr Stadtverordneten⸗ Vorſteher, ſpreche ich meinen verbindlichſten Dank aus. Ich richte dieſen Dank aber insbeſondere an dieſe hohe 410. f , ſelbſt, welche ihr Vertrauen u mir dadurch an den Tag gelegt hat, daß ſie mich in den Magiſtrat gewählt hat. Meine Herren, der Herr Stadtverordneten⸗ Vorſteher hat ſchon darauf hingewieſen, daß ich Ihnen nicht fremd bin. Ich erſcheine nicht als ein homo novus vor Ihnen, und aus dieſem Grunde ich, der Verpflichtung enthoben zu ſein, vor 4 nen zu entwickeln, welche Auffaſſung von den Pflichten eines Magiſtratsmitgliedes ich habe. Nur die eine Erklärung möchte ich hier abgeben, daß, wie ich früher als Stadtverordneter und ſpäter als Ma⸗ giſtratsmitglied nur in einem freundſchaftlichen In⸗ einanderarbeiten der beiden völlig koordinierten Körperſchaften ein gedeihliches Entwickeln der geſtellten Aufgaben geſehen habe, ich auch in der Folgezeit von dieſem Geſichtspunkt aus mein weiteres Tun und Laſſen einrichten werde, und hoffentlich zum Segen der Stadt Charlottenburg. (Bravo!) Vorſteher Roſenberg: Ich erlaube mir, der Ver⸗ ſammlung zwei Herren Aſſeſſoren, die ſeit einiger Zeit in unſerer Verwaltung beſchäftigt werden, vor⸗ zuſtellen: Herrn Aſſeſſor Dr. Rühl und Herrn Re⸗ gierungsaſſeſſor a. D. Weißenborn. Wir kommen nunmehr zu Punkt 2 der Tages⸗ ordnung: Mitteilung betr. Prüfung der ſtädtiſchen Kaſſen im Monat September d. Is. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 3 der Tagesordnung: Mitteilung über den Waſſerverbrauch für 1904. Druckſache 356. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 4 der Tagesordnung: Vorlage betr. Regulierung der Kaiſerin Anguſta⸗ Allee zwiſchen dem Tegelerweg und dem Pflaſteranſchluß des bereits regu⸗ lierten Teils. — Druckſache 357. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Die Regulierung der Kaiſerin Auguſta⸗Allce zwiſchen dem Tegelerweg und dem Pflaſter⸗ anſchluß des bereits regulierten Teils auf Koſten der Stadtgemeinde wird genehmigt. 2. Die Koſten der Regulierung einſchl. der Koſten für die Beleuchtungsanlagen und Baumpflan⸗ zungen in Höhe von 79700 ℳ ſind vorſchuß⸗ weiſe zu veransgaben. Die Deckung des Vor⸗ ſchuſſes hat durch die von den Anliegern zu zahlenden Regulierungskoſtenbeiträge zu erfolgen. 3. Die auf die Front des Dieckmannſchen Grund⸗ ſtücks anteilig entfallenden, nicht wi der einzieh⸗ baren Koſten der Beleuchtungear lagen und Baumpflanzungen, ſowi⸗ der die ortsſtatuta⸗ riſche Breite von 26 m überſchreitenden Regu⸗ lierung ſind abzüalich der von den Anliegern Berg und Kretzſchmar vertragsmäßig über⸗ nommenen Zuſchüſſe der Stadtgemeinde zur Laſt zu legen und mit 1750 ℳ in den Straßen⸗ bauetat für 1906 einzuſtellen. 4. Das zu dem Dieckmannſchen Grundſtück ge⸗ körende bebanungsplanmäßige Straßenland der Kaiſerin Auguſta⸗Allee iſt, falls ein Erwerb