—— 355 — zu einem angemeſſenen Preiſe nicht möglich iſt, zur Enteignung zu bringen 5. Die Koſten der Kanaliſierung, ſoweit dieſe nicht bereits früher hergeſtellt iſt, in Höhe von 6700 ℳ ſind in das Ertra⸗Ordinarium des Kanaliſationsetats für 1906 einzuſtellen. 6 Die mit den Anliegern Kretzſchmar und Berg geſchloſſenen Regulierungsverträge — Nr. 521, 685 und 645 des Urkundenverzeichniſſes der Stadt Charlottenburg — werden genehmigt.) Die öffentliche Sitzung iſt geſchloſſen. (Schluß der Sitzung 6 Uhr 30 Min.) (Es folgt eine geheime Sitzung.) Wiederbeginn der öffentlichen Sitzung um Uhr. Vorſteher Roſenberg: Wir kommen zu Punkt 6 der Tagesordnung: Wahl eines beſoldeten Stadtbanrats für den Hochban für die Wahlzeit vom 21. Dezem⸗ ber 1903 bis 20. Dezember 1917. Nach § 31 der Städteordnung erfolgt die Wahl auf 12 Jahre. § 32 der Städteordnung beſtimmt: Für jedes zu wählende Mitglied des Ma⸗ giſtrats wird beſonders abgeſtimmt. Die Wahl erfolgt durch Stimmzettel. Wird die abſolute Stimmenmehrheit bei der erſten Abſtimmung nicht erreicht, ſo werden diejenigen vier Per⸗ ſonen, auf welche die meiſten Stimmen gefallen ſind, auf eine engere Wahl gebracht. Wird auch hierdurch die abſolute Stimmenmehrheit nicht erreicht, ſo findet unter denjenigen zwei Perſonen, welche bei der zweiten Abſtimmung die meiſten Stimmen erhalten haben, eine engere Wahl ſtatt. Bei Stimmengleichheit entſcheidet das Los. Ich ernenne zu Wahlaufſehern die Herren Stadtv. Scholz und Jander. Ich bitte die Herren, die Stimm⸗ zettel zu verteilen. (Die Stimmzettel werden verteilt. Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Es ſind 49 Stimmzettel abgegeben. Das Er⸗ gebnis der Wahl iſt folgendes: 45 Stimmen ſind auf Herrn Profeſſor Schmalz gefallen, 2 auf Herrn Bratring und 2 auf Herrn Winternein. Herr Pro⸗ feſſor, Regierungs⸗ und Baurat Schmalz hat ſomit die abſolute Majorität erhalten. (Bravo!) Wir kommen zu Punkt 7 der Tagesordnung: Mitteilung betr. das Vermögens⸗ und Schuld⸗ lagerbuch nach dem Abſchluß am 31. März 1905. — Druckſache 358. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 8 der Tagesordnung: Vorlage betr. Koſten des Brandenburgiſchen Städtetages. — Druckſache 359. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Etatsnummer Ord. Kap. 1 B Ab⸗ ſchnitt 22 für 1905 (Koſten des Brandenbur⸗ giſchen Städtetages) wird um 764,07 %. aus dem Dispoſitionsfonds verſtärkt.) Punkt 9 der Tagesordnung: Vorlage betr. Einſetzung einer gemiſchten Deputation zur Beratung der Ma nahmen gegen die Fleiſchtenerung. Druckſache 360. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt von der Mitteilung des Magiſtrats Kenninis und wählt zu Mitgliedern der gemiſchten Deputation die Stadtv. Barnewitz, Dr. Crü⸗ ger, Heiſe, Kaufmann, Dr. Riel, Dr. Roſe, Roſen⸗ berg, Scholz, Vogel, Dr. Zepler.) Punkt 10 der Tagesordnung: Vorlage betr. Nachbewilligung von Mitteln bei Kapitel X 4 . . für 1905. Druck⸗ ache 361. Stadtv. Dr. Spiegel: Ein großer Teil der Be⸗ völkerung iſt in Unruhe verſetzt worden durch den Vorfall am letzten Sonntag Abend, wo das elek⸗ triſche Licht hier im Rathauſe wie auch in der Berlinerſtraße vollſtändig während etwa zwei Stunden verſagte. Da dieſe Angelegenheit mit dem Punkt 10 der Tagesordnung in, wenn auch etwas lockerem Zu⸗ ſammenhange ſteht, ſo möchte ich hier die Gelegen⸗ heit benutzen, um an den Magiſtrat die Anfrage zu richten, welche Maßregeln er ergriffen hat oder zu ergreifen gedenkt, um einer Wiederholung ſolcher Vorkommniſſe vorzubeugen. Es iſt ja ein ganz un⸗ haltbarer Zuſtand, wenn hier im Rathaus die Ar⸗ beiten plötzlich unmöglich gemacht werden können. Und noch viel ſchlimmer iſt es, wenn die Beleuch⸗ tung unſerer Straßen verſagt, wenn die Fahrdämme unſerer belebteſten Straßen in Dunkel gehüllt ſind. Es wird auf die eine oder andere Weiſe Vorkehrung getroffen werden müſſen, und es würde ſehr erfreu⸗ lich ſein, wenn wir heute ſchon hören könnten, was in dieſer Beziehung geſchehen iſt oder geſchehen ſoll. Stadtrat Dr. Jaffé: Es iſt auf einen ganz un⸗ erklärlichen Umſtand zurückzufuhren, daß in einer Transformatorſäule am Knie ein Porzellaniſolator geſprungen iſt. Dadurch hatte ſich ein Erdſchluß hergeſtellt; es waren die Sicherungen durchgebrannt. Es erfordert natürlich Zeit, um feſtzuſtellen, worin eigentlich die Urſache dieſer unangenehmen Erſchei⸗ nung zu ſuchen iſt. Unſere Speiſepunkte ſind zum teil durch die koloſſale Zunahme der Stromabgabe überlaſtet, und wir gehen damit um, an den Haupt⸗ ſpeiſepunkten anſtatt der Porzellaniſolatoren Oliſola⸗ toren einzuführen. Die Sache iſt bereits im Gange, es iſt von der Deputation ſchon geneymigt, und in naher Zeit wird damit ſchon vorgegangen werden, ſodaß alſo derartige Störungen in Zukunft wohl vermieden werden. Daß auf einem Werk immerhin auch einmal Störungen vorkommen konnen, wird ja jeder wiſſen, der mit der Technik vertraut iſt. Der betreffende Porzellaniſolator iſt ſeit 3 oder 4 Jahren ſchon im Gange geweſen und iſt ohne nachweisbare Urſache geſprungen. Das ſind unglück⸗