die Längenausdehnung der Flankierungen geringer iſt und auch die Höhenverhältniſſe ſich entſprechend reduziert haben. Wir haben im Aus⸗ ſchuß die Konen geſchätzt, und ich habe vom Herrn Stadtbaurat Bredtſchneider erfahren, daß die Schätzung ziemlich zutreffend iſt: es handelt ſich um 25000 ℳ, die die Verbreiterung der Brücke mehr koſtet. Ich möchte Sie bitten, daß Sie dem Projekte V zuſtimmen und, wenn der Antrag ſeitens des Magiſtrats geſtellt wird, auch die weitere Bewilligung von 25 000 ℳ gutheißen. Ich meine, an dieſer Stelle, wo es ſich erſtens darum handelt, die Würde der Stadt zu wahren, und zweitens, ein Bauwerk zu ſchaffen, das für alle Zeiten einen monumentalen Eindruck machen und ein Denlmal der Empfindung der heutigen Zeit ſein muß, darf nicht geſpart werden. Unſere Sparbüchſe liegt hier in dem Rathauſe Char⸗ lottenburgs nicht olos in den Spareinzahlungen, die hier gemacht werden, ſondern auch in den Beſchlüſſen, die wir zu faſſen haben, und die dahin zielen, den Wohlſtand der Stadtgemeinde zu heben Wir ſollten nicht kleinlich ſein, ſondern dieſe 25 000 ℳ einem wirklich vornehmen Zweck zum Opfer bri gen. Das wäre das, was ich zu ſagen habe. Ich möchte bitten, den Beſchluß ſo zu faſſen, daß der Magiſtratsantrag angenommen wird nach Maßgabe des Beſchluſſes des Ausſchuſſes und gleichzeitig unter Bewilligung von 25 000 ℳ für die Mehrkoſten der Verbreiterung der Brücke — nicht für deren Aus⸗ ſchmückung. ſofern, als Vorſteher Roſenberg: Wenn ich Sie alſo recht verſtanden abe. Herr Stadtv. Heim, wollen Sie namens des Ausſchuſſes den Antrag ſtellen, daß in Punkt 11 des Magiſtratsantrages es heißen ſoll anſtatt „Entwurf vom 2. Auguſt 1905 Entwurf I1v)“: „Entwurf vom 27. Oktober 1905 (Entwurf v)“, und daß dann in Punkt 11 es heißen ſoll: Mehr⸗ koſten nicht von 10100 ℳ, ſondern, von 129 500 ℳ, unter b ſtatt 54 500 ℳ 79 500 %, und ſchließlich in Punkt IV anſtatt 379 500 %, 404 500 ℳ. (Stadtbaurat Bredtichneider: 372 000 %“,! Ich will das nachher noch erläutern!) Zu Nr. IV will Herr Stadtbaurat Bredtſchneider nachher noch eine Erläuterung geben. Stadtbaurat Bredtſchneider: Meine Herren, der Entwurf IV den Ihnen der Magiſtrat vorgelegt hat, ging von der Idee aus, daß es unbedingt zu ver⸗ meiden ſei, die Brücke in ihrer einmal feſtgeſetzten Breite von 51,5, m noch mehr zu verbreitern. Der Architekt, Herr Profefſor Schaede, hat ſich daher be⸗ müht, auf dieſer Brücke von 51,5 m Breite die Architektur nach den Anregungen, die ihm gegeben worden waren, unterzubringen, und er iſt infolge⸗ deſſen dazu gekommen, die veiden Aufbauten derantig anzuordnen, daß jeder Aufbau dret Offnungen er⸗ hielt, von denen jede Offnung eine verſchiedene Weite erhielt. Dieſer Entwurf hat in der vorletzten Verſammlung der Stadtverordneten Anfechtung er⸗ fahren von dem Herrn Referenten, indem dieſer darauf hinwies, daß die Löſung äſthetiſch nicht ein⸗ wandsfrei ſei, weil eben die beiden Aufbauten ver⸗ ſchieden weite Offnungen erhalten, und weil außer⸗ dem durch dieſe verſchieden weiten Offnungen es der Architekt für erforderlich gehalten hatte, die Höhe der mittleren Offnung jedes Aufbaus durch die Ein⸗ ſchaltung einer Gardine zu ermäßigen Dieſer Ein⸗ wand iſt im Ausſchuß beſprochen worden, und er mußte auch von den Magiſtratsmitgliedern als richtig 377 —— anerkannt werden. Eine Verbeſſerung unter Be⸗ rückſichtigung dieſes Einwandes ließ ſich aber nur dadurch erzielen, daß die durch Gemeindebeſchluß einmal feſtgeſetzte Breite der Brücke von 51,5 m auf 55 m erweitert wurde. Der Architekt hat natür⸗ lich bei ſeinem Entwurf IN nicht daran gedacht, die Brücke zu erweitern, wie ich das ſchon eben ausge⸗ führt habe, und als er nun gefragt wurde, wie ſich die Sache ſtellen würde, wenn die Brücke erweitert wird, da ſagte er: der Entwurf wird dadurch künſt⸗ ch viel vollkommener, ich werde ſofort ein Bild davon machen. Infolgedeſſen hat bei der Ausſchuß⸗ beratung bereits ein flüchtig hingeworfener Entwurf in der Richtung, welche Herr Geheimrat Heim an⸗ ſtrebte, vorgelegen, und ſofort in dieſer Ausſchuß⸗ ſitzung wurde von allen Seiten anerkannt, daß nun⸗ mehr die Architektur weſentlich beſſer ausgeſtaltet war als in dem früheren Entwurf 1. Nachdem der Ausſchuß ſich nun für den neueſten Entwurf entſchieden hatte, hat Herr Profeſſor Schaede nunmehr in den drei Bildern, die Ihnen heute in getuſchter Form vorliegen, dieſe Idee zu Papier gebracht, und ich glaube, daß die Herren, welche das ſchwarze Bild — Entwurf I1v — vergleichen mit den farbigen Bildern — Entwurf v — ſagen werden: dieſer Entwurf befriedigt äſthetiſch vollkommen. Nun hat der Magiſtrat zu dem neueſten Ent⸗ wurf v noch nicht Stellung nehmen können; ich be⸗ zweifle aber nicht, daß er den Gründen, welche im Ausſchuß maßgebend geweſen ſind, nachgeben wird, und ich zweifle ferner nicht, daß der Magiſtrat, wenn die Stadtverordnetenverſammlung ſich für den Ent⸗ wurf ausſprechen wird, dem beitreten wird. Der Entwurf ve urſacht nunmehr eine Ver⸗ änderung des Koſtenanſchlages nach zwei Richtungen hin. Einmal muß die Brücke ſelbſt von 51,5 auf 55 m verbreitert werden; das koſtet nach den Be⸗ rechnungen, welche angeſtellt ſind, 32000 % mehr. Das andere Mal kann bei dem architektoniſchen Aufbau Geld geſpart werden, weil dieſer nicht ſo lang und arch nicht ſo hoch wird wie bei dem Entwurf IV. Infolgedeſſen ermäßigen ſich die Koſten für den architektoniſchen Aufbau um 7000 ℳ, ſodaß im Ganzen ein Plus bleibt von 25000 ℳ. Das heißt die Brücke als Ganzes mit der Architektur koſtet 25000 ℳ mehr, als in unſerer Vorlage angegeben, und es würde nunmehr richtig ſein, wenn die Punkte 1 bis 111 der Vorlage in dem Sinne verändert werden, wie es der Herr Stadtverordnetenvorſteher angedeutet hat. Punkt 1“ bezieht ſich aber auf den Vertrag, den wir mit Herrn Profeſſor Schaede abſchließen wollen. und da die Architektur um 7000 % billiger wird, würde ſich die Summe im Punkte I1V, welche auf 379 500 ℳ bemeſſen iſt, auf 372 500 ℳ ermäßigen. leriſ Stadtu. Dr. Borchardt: Meine Herren, der Herr Referent hat ſeine Ausführungen damit begonnen, daß es für ihn eine außerordentlich angenehme Auf⸗ gabe ſei, hier über die Sache zu referieren, außer⸗ ordentlich angenehm vor allem aus dem Grunde, weil er ſich der Hoffnung hingeben kann, daß dieſe Angelegenheit nun endlich zu einem Abſchluſſe kommt. Ich muß im Gegenteil die, wenn Sie ſo wollen, unangenehme Aufgabe auf mich nehmen, Sie um die glatte Ablehnung der Vorlage zu bitten, auch auf die Gefahr hin, daß der Bau dieſer Brücke dann eben noch einige Zeit länger anſtehen wird. Ich gehe bei der Begründung dieſer meiner Bitte nicht aus von der Architektur der Brücke, von der architektoniſchen Ausgeſtaltung und von Er⸗