—— 386 — dem neuen Beſitzer des Hauſes nicht zu erzielen war. Sonſt wäre das Haus bis ungefähr 1. Oktober nächſten Jahres gemietet worden, und dann wäre dieſer Ubelſtand vermieden worden. Wenn es aber nach den Ausführungen des Herrn Stadtverordneten Dr. Borchardt ginge, dann müßte für dieſe 5 Klaſſen jetzt ſchon in der Tat ein Schul⸗ haus von 40 Klaſſen zur Verfügung ſtehen. Was das für totes Kapital i und welche Miete wir uns für dieſe Klaſſen berechnen müßten, können Sie ſich ausrechnen, und die Koſten für die Ermietung nener Schulräume nebſt den Nebenkoſten, die mit ihrer Ein⸗ richtung und der ſpäteren Herſtellung in den urſprüng⸗ lichen Zuſtand verbunden ſind, ſind dem gegenüber gering. Trotzdem will ich nicht verkennen, daß, wenn wir ſo wirtſchaften könnten, wie der Herr Stadt⸗ verordnete es wünſcht, das für den Schulbetrieb viele Vorteile haben würde; nur würde es nach unſerer Auffaſſung eine zu teure Wirtſchaft ſein. Der Vorſchlag der Teilung der unteren Klaſſen in mehrere Abteilungen, um die vorhandenen Schul⸗ räume auszunutzen, würde dahin führen — das muß ſich Herr Br. Borchardt doch ſagen —, daß die ein⸗ mal vorgenommene Teilung, die man doch nicht will⸗ kürlich wieder beſeitigen kann, maßgebend bleiben würde für die Frequenz der übrigen Klaſſen. Wenn das durchführbar wäre, würden wir ihm ſehr gern den Gefallen tun; denn wir erkennen es mit Herrn Dr. Borchardt als erſtrebenswert an, die Frequenzen herabzuſetzen; aber wir müſſen mit den zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mitteln rechnen, die uns eine ſo mechaniſche Löſung der Frage verbielen. Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Ich muß Herrn Stadtverordneten Vogel gegenüber bemerken, daß ich ihn vorhin habe ruhig ausſprechen laſſen, obgleich ſeine Ausführungen mit der Vorlage gar nicht in Verbindung ſtanden. Es handelt ſich hier um die Wiederherſtellung von Mietsräumen in den früheren Zuſtand. Herr Stadtv. Vogel hat ausgeführt, daß die Miete bezahlt werden mußte aus dem Bismarck⸗ ſtraßenfonds. Der richtige Ort für dieſe Ausfüh⸗ rungen würde ſein entweder bei der Rechnungslegung oder beim Etat. Ich bitte, nicht wieder auf dieſe Frage zurückzukommen. Stadtv. Vogel: Herr Bürgermeiſter meinte, es wäre unpraktiſch, wenn nur 15 Klaſſen da ſind, des⸗ wegen ein ganzes Schulgebäude zu errichten, in dem 30 bis 40 Klaſſen vorhanden ſind. Aber in der Sophie⸗Charlottenſtraße ſind die Räume noch gebraucht worden außer den Klaſſen; als Handarbeitszimmer, für Sammlungen, als Lehrerzimmer, für den Rektor und als Schuldienerwohnung ſind noch überzählige Räume da geweſen. Es ſind überhaupt ziemlich 30 Räume da geweſen, und die ſind gebraucht worden. Alſo es werden auch in einem neuen Gebäude kaum Räume leer ſtehen. (Zuruf des Bürgermeiſters Matting.) — Ja, dann wird jetzt ſo groß gebaut; früher wurde nicht ſo groß gebaut. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Mittel für die Wiederherſtellung der für die Zeit vom 1. April 1899 bis zum 31. Sep⸗ tember 1905 für Schulzwecke gemieteten Hinter⸗ gebäude auf dem Grundſtück Sophie⸗Charlotten⸗ ſtraße Nr. 31/32 in den früheren Zuſtand werden bis zur Höhe von 9000 ℳ bewilligt und find aus dem Dispoſitionsfonds zu ent⸗ nehmen.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß der Sitzung 9 Uhr.) Druck von Adolf Gertz, Charlottenburg.