Preußiſch⸗Heſſiſchen Eiſenbahngemeinſchaft zu Verlin ein weiteres Darlehn von 2 Millionen Maik für die Zwecke des Bismarckſtraßen⸗ Unternehmens zu den durch Gemeindebeſchluß vom 15./16. März 1904 für die Aufnahme eines Darlehns von 5 Millionen Mark feſtge⸗ ſetzten Bedingungen zu entnehmen, 2 mit der Penſionskaſſe einen diesbezüglichen Nachtragsvertrag abzuſchließen.) Vorſteher Roſenberg: Zu Punkt 2 der Tages⸗ ordnung habe ich zu bemerken, daß der Ausſchuß ſeine Vorberatung noch nicht beendet hat. Es wird daher dieſer Punkt von der Tagesordnung abzuſetzen ſein. — Die Verſammlung iſt damit einverſtanden. Wir kommen zu Punkt 3 der Tagesordnung: Stein und Gen. betr. Antrag der Stadtv. — Duuck⸗ Beleuchtung der Rathansturmuhr. ſache 397. Der Antrag lautet: Die Unterzeichneten beantragen, zu beſchließen: Der Magiſtrat wird erſucht, die elektriſche Beleuchtung der Rathausturmuhr während der Abend⸗ und Nachtſtunden zu veranlaſſen. Stein, Bruns, Hildebrandt, Sache, Olbrich. Antragſteller Stadtu. Stein: Meine Herren, durch ein Verſehen iſt mein Name hier an erſte Stelle geſetzt worden; eigentlich hätte der Kollege Bruns die Sache vertreten müſſen, ſie ſpricht aber wohl für ſich ſelber. Wenn Sie durch die Berliner Straße abends gehen und nach dem Rathausturm in die Höhe gucken: — kein Licht? keine Uhr? — da wundern Sie ſich. Im erſten Moment haben wir auch gedacht, es wäre nur ein Verſäumnis der Rat⸗ hausbaukommiſſion, daß nicht rechzeitig die Beleuch⸗ lungseinrichtung getroffen worden ſei. Es ſcheint aber, daß die Beleuchtung überhaupt nicht ſtattfinden ſoll. Ich glaube doch, daß es dringend notwendig iſt, daß das geſchieht, und ſtelle daher den Antrag, daß der Magiſtrat gebeten wird, das zu veranlaſſen. Stadtbaurat Bratring: Meine Herren, eine Be⸗ leuchtung der großen Uhr in unſerem Rathausturm iſt im Koſtenanſchlage und im Projekt nicht vorge⸗ ſehen. Es iſt trotzdem damals beim Bau über dieſe Angelegenheit mehrfach verhandelt worden. Die Be⸗ leuchtung iſt unterblieben, weil die Architekten des Baues, die Herren Reinhardt und Süßenguth, durch dieſe Beleuchtung eine Verminderung der Monumen⸗ ſalität des Baues befürchteten. Nun iſt allerdings heute die Sache ſehr ſchwer nachzuholen. Ich gebe zu, daß man nach dem Vorgange von Berlin ja den Wunſch haben kann, es ebenſo zu machen. Indeſſen muß ich bemerken, daß unſere ifferblätter, 4 m im Durchmeſſer, von Bronze ſind, daß das Loch, was ſich dahinter befindet, ein Quadrat von ungefähr 2 m Durchmeſſer einnimmt. Man könnte freilich dieſe Zifferblätter aus Bronze beſeitigen, man würde dann aber auch noch das quadratiſche Loch beſeitigen müſſen, und das würde ſehr große Schwierigkeiten machen; es würde ſehr ſchwierige Rüſtungen erfordern, und die Ausführung wäre ſehr unangenehm. Nun gibt es noch eine Manier, die Turmuhr zu beleuchten, und das wäre von außen dadurch, daß man von den Balkons Lampen im Bogen herüberführte und ſo die Beleuchtung bewirkt, in ähnlicher Weiſe, wie das 391 in Berlin in früherer Zeit bei Schaufenſtern gemacht wurde. Dazu würden aber Bogenlampen erforderlich ſein, und dieſe müßten alltäglich neu bedient, die darin befindlichen Kohlenſtifte müßten jeden Tag er⸗ neuert werden. Das wäre eine ſehr umſtändliche und ziemlich ſchwierige Operation, die indeſſen zu machen iſt. Ich will gern verſprechen, daß dieſe Sache noch⸗ mals in der Baudeputation und ſonſt zur Sprache gebracht werden ſoll. Eine poſitive Erklärung kann ich natürlich weiter hier nicht abgeben. Oberbürgermeiſter Schuſtehrns: Meine Herren, ich glaube, daß der Antrag des Herrn Stein und der übrigen Herren dem Bedürfnis entſprungen iſt, mehr öffentliche Uhren in Charlottenburg zu haben, aus der Empfindung und dem Bewußtſein heraus, daß es nach dieſer Richtung hin bei uns eben mangelt. Dies Bedürfnis und dieſe Empfindung erkenne ich in vollem Maße als gerechtfertigt an. Im Schoße unſerer Verwaltung iſt das auch bereits ſeit Jahren ſehr mißlich empfunden worden. Schon vor drei oder vier Jahren iſt ein Antrag zur Beſeitigung dieſes Mangels in der Tiefbaudeputation einmal ge⸗ ſtellt, damals aber abgelehnt worden. Die Stadt hat ſich weiter ausgebreitet, und das Bedürfnis iſt größer geworden. Infolgedeſſen hat die Tiefbau⸗ deputation in ihrer letzten Sitzung beſchloſſen, dem Magiſtrat und der Stadtverordnetenverſammlung vorzuſchlagen, ein ganzes Netz von öffentlichen Normaluhren in der Stadt Charlottenburg aufzu⸗ ſtellen. Eine diesbezügliche Vorlage, die dem Magiſtrat morgen zur Beſchlußfaſſung vorliegt. wird Ihnen vorausſichtlich bei der Etatsberatung zugehen. Wenn Sie dieſer Vorlage zuſtimmen ſollten, würde auch am Wilhelmsplatz eine ſolche öffentliche Uhr aufge⸗ ſtellt werden, und dieſe könnte natürlich derartig ein⸗ gerichtet werden, daß fſie auch in der Nacht leuchtet und man die Zeit auch in der Nacht von ihr ab⸗ leſen kann. Ich glaube, meine Herren, wenn Ihnen dieſe Vorlage zur Beurteilung unterliegen wird, werden Sie von dem Gedanken der Beleuchtung des Rathausturms abkommen, weil die Ausführung dieſer Idee nach den von Herrn Stadtbaurat Bratring gemachten Mitteilungen ſo ſchwierig iſt, daß wir ſie nicht werden verwirklichen können, auch wenn wir uns darum bemühen wollen. Ich möchte deshalb anheimſtellen, die gegebene Anregung zu vertagen, bis die Vorlage in der Etatsberatung Ihnen unter⸗ breitet ſein wird, oder ſie durchgehen zu laſſen, ſich aber damit einverſtanden zu erklären, daß wir ſie erſt mit dieſer in Ausſicht ſtehenden Vorlage behandeln. Stadtv. Döbler: Meine Herren, es liegt mir ſehr daran, zu wiſſen, was die Glocke beim Magiſtrat eſchlagen hat, und daher iſt (s für mich die Haupt⸗ 14%. daß die oben auf dem Turm ſitzende Uhr be⸗ leuchtet wird. Daß das große Schwierigkeiten machen kann, gebe ich gerne zu; aber dieſe Schwierigkeiten ſind nicht ſo groß, daß man ſie nicht beſeitigen könnte. Die Bronzetafeln werden eben wieder herausgenommen. Die Arbeit iſt fertig, ſie wird gleich geflickt, heißt ein altes Sprichwort. In dieſem Fall iſt es keine Flickerei, ſondern eine Ver⸗ befferung. Die Bronzeiafeln werden durch Glas⸗ tafeln erſetzt, und die Beleuchtung wird innen ange⸗ bracht. Daß dadurch eine ungünſtige Veränderung in der Monumentalität eintreten könnte, das glaubt doch der Herr Baurat ſelber nicht, und die Architekten