das iſt kein Garten, ſondern eine Feldbeſtellung, eine Rabatte. Was ich meine, iſt etwas ganz anderes der Herr Stadtſchulrat iſt ja ſelbſt zum Schluß auf dieſe Sache gekommen —: es handelt ſich darum, den Schülern die Entwicklung der Pflanzen und des ganzen Lebens der Natur — ich beſchränke mich nicht nur auf die Pflanzen, ſondern: das ganze Kleinleben der Natur näher zu bringen, und zwar ſo, daß ſie es in jeder Pauſe vor Augen haben, daß der ganze Naturkundeunterricht und ein großer Teil des geographiſchen Unterrichts in dieſen Gärten gegeben werden kann, daß man eine Reihe von Pflanzen dort züchtet, die die charakteriſtiſchen Ver⸗ treter ſind untrer Wieſen⸗ und Waldflora, unſerer Hügelflora; ſelbſt das Torfmoor iſt nicht ausgeſchloſſen. Alle dieſe Pflänzchen haben eine ſo charakteriſtiſche Art und Weiſe, ſich zu verhalten: wie ſich gegenüber den atmoſphäriſchen Einflüſſen zu ſchützen wiſſen, wie ſich ihre Beſtäubungs⸗ und Befruchtungsvorgänge entwickeln, wie ſie ſich der Inſektenwelt, und dieſe ihnen, anpaſſen, kurz, wie das ganze organiſche Leben in ewiger Wechſelwirkung zwiſchen Flora und Fanna treiſt, daß des Staunens für Kinder und Erwachſene kein Ende iſt. Alles, was ich evolutioniſtiſche Natur⸗ beobachtung nennen möchte, iſt eben nur in ſolchen Gärten zu ſehen. Daß natürlich zunächſt die Anlage Geld koſtet, iſt nicht zu vermeiden, weil wir ja das Grundſtück hergeben müſſen. Aber die Eryaltung — ich könnte darüber genaue Angaben machen und ſtelle mich in dieſer Beziehung dem Magiſtrat gern zur Verfügung — verurſacht nur ganz minimale Koſten; es ſind ſchließlich einige hundert Mark, die in Betracht kommen. In ländlichen Gemeinden hat man die Sache ver bunden mit Obſtbaumzucht, Sträucherzucht und Aunlichem: daran könnten wir natürlich hier nicht denken. Aber wir dürfen die Schulgärten auch nicht ſo beſchränken, wie der Herr Stadtſchulrat es meint. Ich bin ſehr dankbar dafür, daß in den alten Schulen ſchon Gärtchen — eigentlich nur Vorgärten im gewöhnlichen Sinne — geſchaffen worden find; aber ſie erfüllen den Zweck, den ich im Auge habe, ganz und gar nicht; das iſt nicht das, was ich meinte. Ich möchte alſo bitten, daß Sie meinem Antrag ſtattgeben, und daß der Magiſtrat ſich mit dieſer Frage einmal recht ausgibig beſchäftigt. (Die Beratung wird geſchloſſen.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Herr Stadtv. Dr. Penzig beantragt folgenden Zuſatz zu dem Antrage des Magiſtrats: Die Verſammlung erſucht den Magiſtrat, zunächſt bei dieſer Gemeindeſchule die Ein⸗ richtung eines biologiſchen Schulgartens für Unterrichts⸗ und Erziehungszwecke in Ausſicht zu nehmen und auch fernerhin die Anlage ſolcher Schulgärten möglichſt bei allen Schul⸗ neubauten im Auge zu behalten. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats und nach dem Zuſatzantrage des Stadtv. Dr. Penzig, wie folgt: 1. Dem vorgelegten Vorentwurf 4 zum Bau einer Gemeindedoppelſchule auf dem ſtädtiſchen Grundſtück an der Spielhagenſtraße, abſchließend mit einer Koſtenüberſchlagsſummevon 680 000 ℳ, wird zugeſtimmt vorbehaltlich der Vorlage eines beſonderen Entwurfs mit Koſtenanſchlag. 428. ——— Die Mittel ſind im Ordinarium des Haupt⸗ etats in angemeſſenen Teilbeträgen bereitzu⸗ ſtellen. . Die Verſammlung erſucht den Magiſtrat, zunächſt bei dieſer Gemeindeſchule die Ein⸗ richtung eines biologiſchen Schulgartens für Unterrichts⸗ und Erziehungszwecke in Ausſicht zu nehmen und auch fernerhin die Anlage ſolcher Schulgärten möglichſt bei allen Schul⸗ neubauten im Auge zu behalten.) 2. Punkt 17 der Tagesordnung: Vorlage betr. Bauentwurf für eine Feuer⸗ wache (Südwache). Druaſache 440. (Die Beraiung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: I. Dem Hauptentwurf vom 21. November 1905 zur Errichtung einer Feuerwache (Südwache) in der Suarezſtraße 9 wird zugeſtimmt zu⸗ gleich mit den dazu gehörigen Koſten⸗ anſchlägen, abſchließend mit einer Geſamt⸗ fümme vonn 587 000 ℳa, welche ſich, wie folgt, zuſammenſetzt: Baukoſten 345 000,00 ℳ, für Fahrzeuge und innere Emrichtunung 138 384,75 , 7 615 25 , für Bauzinſen 96 000,00 ℳ, für Grunderwerb was eine Geſamtſumme ergibt von 587 000,00 ℳ. Entwurf und Koſtenanſchläge ſind der Aus⸗ führung zu Grunde zu legen. Die Mittel ſind aus Anleihefonds zu ent⸗ nehmen.) Das Protokoll unterzeichnen heute die Herren Kollegen Hirſch, Schwarz und Dr. Spiegel. Punkt 18 der Tagesordnung: Vorlage betr. Zuweiſung eines Kapitals an den Straßenregulierungsfonds. Druck⸗ ſache 449. e, II. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Der Zuweiſung des von dem Magiſtrat Berlin infolge Ablöſung von Unterhaltungs⸗ renten gezahlten Abfindungskapitals von 293000 ℳ an den Straßenregulierungsfonds wird zugeſtimmt.) Punkt 19 der Tagesordnung: Vorlage betr. Herſtellung und Betrieb einer elektriſchen Straßenbahn von Spandan nach dem Spandaner Bock. 440 Druckſache 450. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſamlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Dem Entwurfe für einen Vertrag über die Herſtellung und den Betrieb einer elektriſchen Straßenbahn von Spandau nach dem Spandauer Bock wird zugeſtimmt und der Magiſtrat zum Abſchluß eines Vertrages nach dem Entwurfe ermächtigt.)