Als Beiſitzer walten die Stadtverordneten Herren Heiſe und Murch. Herr Stadtw. Münch führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Stadtverordneten Herren Dr. Frank, Liebe und Marcus. Wir kommen zu Punkt 1 der Tagesordnung: Einführung der wiedergewählten Stadträte. Ich erteile das Wort dem Herrn Oberbürger⸗ meiſter. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Meine hochver⸗ ehrten Herren Kollegen! Sie haben ſeit langen Jahren, zum Teil ſogar ſeit recht langen Jahren Ihre Arbeits⸗ fraft, ihre Erfahrungen bereitwilligſt und mit reichem Erfolge in den Dienſt der Allgemeinheit, der ſtädtiſchen Verwaltung unſerer Stadt Charlottenburg geſtellt, und es iſt deshalb für unſere Verwaltung und für das Gedeihen unſerer Stadt von hohem und weſentlichem Wert, daß die Stadtverordnetenverſammlung Sie wieder in das Kollegium des Magiſtrats entſendet. Uns aber, meine verehrten Herren, den Mitgliedern des Magiſtrats, ſind Sie in dieſer Jahre langen ge⸗ meinſamen Arbeit lieb und wert geworden. Sie haben die Kollegialität, durch die ſich unſer Magiſtrats⸗ kollegium auszeichnet, ſtets gefördert, die Kollegialität, welche eine der weſentlichen Grundlagen für die Kraft des Magiſtrats iſt, und deshalb begrüßen wir, die Mitglieder des Magiſtrats, Sie, meine hochverehrten Herren Kollegen, aus doppeltem Grunde mit doppelter Freude. Ich möchte nicht unterlaſſen, an dieſer Stelle und in dieſem Augenblicke der Stadtverordneten⸗ verſammlung, die Sie gewählt hat, den herzlichſten und aufrichtigſten Dank dafür auszuſprechen, daß ſie Sie alle wieder zu uns entſendet und dadurch Ihren Rat, Ihre Tat⸗ und Arbeitskraft auf die Periode von weiteren 6 Jahren der Stadt und ihrer Verwaltung geſichert hat. Ich möchte meinen, daß Ihre Wieder⸗ wahl, meine Herren, ein gutes Zeichen iſt für das Verhältnis zwiſchen der Stadtverordnetenverſammlung, die die Wahl vollzogen hat, und dem Magiſtrat. Die Männer unſeres Vertrauens ſind auch die Männer des Vertrauens der Stadtverordneten⸗ verſammlung, und dieſer Umſtand gibt mir die freundliche Hoffnung für einen erfreulichen Blick in die Zukunft. Mir aber, meine hochverehrten Herren, iſt es eine hohe Ehre, Sie am heutigen Tage in Ihr altes Amt wieder einzuführen. Ich tue das, indem ich Sie unter Hinweis auf den von Ihnen bereits ge⸗ leiſteten Eid auf Ihr Amt von neuem verpflichte und Ihnen die vom Regierungspräſidenten unterzeichnete Urkunde über Ihre Beſtätigung in Ihrem Amte als Stadtrat einhändige. (Die Beſtätigungsurkunden werden den wieder⸗ gewählten Stadträten Töbelmann, Stendel, Moll, Schmitt, Dr. Waldſchmidt, Dr. Jaſtrow und Dr. Jaffé überreicht.) Sie alle, meine verehrten Herren, wiſſen, daß z3 Sie jedem der Mitglieder des Magiſtrats ohne irgend eine Ausnahme auf das herzlichſte willkommen find. Vorſteher Roſenberg: Meine ſehr geehrten Herren Stadträte! Nach Ihrer Einführung durch den Herrn Oberbürgermeiſter beehre ich mich, Sie namens dieſer Verſammlung aufs herzlichſte zu begrüßen. Zu be⸗ ſonderer Freude gereicht es mir, unter Ihnen einen 2 — unſerer Stadtälteſten, den Herrn Stadtrat Töbel⸗ mann, zu erblicken. Meine Herren, Sie gehören den verſchiedenſten Berufszweigen an und liefern ſo — ich möchte ſagen: faſt augenfällig den Beweis des Segens der Selbſtverwaltung, die Männer aus allen Kreiſen der Bevölkerung zu treuer Arbeit im Dienſte der Kommune heranzieht. Das Vertrauen Ihrer Mitbürger war es, das Sie einſt in die Charlottenburger Verwaltung berufen hat. Durch das Vertrauen dieſer Verſammlung ſind Sie zu wiederholtem Male zu Stadträten gewählt. Das Vertrauen dieſer Verſammlung wird Sie auch in Ihrer ferneren kommunalen Laufbahn, von der ich beſtimmt annehme, daß ſie zum Segen der Stadt gercichen wird, geleiten und ſtützen. Punkt 2 der Tagesordnung: GEinführung der wieder⸗ und neugewählten Stadtverordneten. Ich bitte die wiedergewählten und neugewählten Herren Stadtverordneten, vorzutreten. (Geſchieht.) Der Herr Oberbürgermeiſter hat das Wort. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: In den letzten Ergänzungs⸗ und Erſatzwahlen waren 29 Sitze der Stadtverordnetenverſammlung zu beſetzen. Es iſt das in der Weiſe geſchehen, daß 15 der bisherigen Herren Stadtverordneten wiedergewählt und 14 neue Herren zu Stadtverordneten gewählt ſind, deren Einführung heute zu erfolgen hat. Es ſind das die Herren: Schriftſteller Dr. Borchardt, Eiſenbahn⸗ bahndirektor a. D. Callam, — Wirklicher Geheimer Rat Erzellenz Freund, — Fabrikbeftzer Dr. de Gruyter, — Ziegeleibeſitzer Heiſe, — Juſtizrat Holz, — Gymnaſialdirektor Dr. Hubatſch, — Kaufmann Jolenberg, — Fabrikbefitzer Mann, — Lehrer Otto, — Redakteur Dr. Penzig, — Rentier Platz, — Geheimer Medizinalrat Dr. Roſe, — Oberſtleut⸗ nant a. D. Stein, — Rentier Wenig — und ferner die Herren: Reſtaurateur Bartſch, — Oberbaurat Blanck, — Büreaudirektor Bollmann, — Rechts⸗ anwalt Dzialoszynski, — Kaufmann Klick, — Sani⸗ tätsrat Dr. Landsberger, — Geheimer Regierungs⸗ rat Prof. Proskauer, — Rentier Ring, Statiſtiker Dr. Rothholz, — Arzt UDr. Röthig, — Maurer⸗ meiſter Schmidt, — Rentier Schwaß, — Regierungs⸗ rat Dr. Stadthagen, — Kaufmann Wöllmer. (Sämtliche genannten Herren ſind anweſend.) Sie alle, meine verehrten Herren, kommen mit dem beſten Willen hierher, nach beſten Kräften mit⸗ zuarbeiten für das Wohl der Stadt Charlottenburg und für ihre Förderung. Die Arbeiten, welche Sie zu erledigen haben werden, werden Ihnen in vielen Fällen in hohem Maße intereſſant, nicht immer leicht ſein. Denn je mehr ſich die Stadt Charlotten⸗ burg ausdehnt, je größer ihr Wachstum wird, deſto zahlreicher und größer werden die Aufgaben, die den ſtädtiſchen Körperſchaften zu löſen bleiben, und deſto ahlreicher und größer werden die Arbeiten, die die Mitglieder der ſtädtiſchen Körperſchaften zu erledigen haben. Zur gedeihlichen Löſung dieſer Aufgaben bedarf es — das werden mir diejenigen Herren unter Ihnen, die ſchon längere Zeit in dieſem Saale gearbeitet haben, zugeben — bedarf es, meine ver⸗ ehrten Herren, des freundwilligen Entgegenkommens und gegenſeitigen Vertrauens ſowohl in den einzelnen Teilen dieſer Verſammlung unter ſich, als auch in