werfen, ob diejenigen Herren, die nach dem Schluß der letzten Wahl erſt in der Stadtwerordnetenverſamm⸗ lung erſchienen ſind, mitzuſtimmen h iben. (Lebhafte Rufe: Selbſtverſtändlich! — Große Heiterkeit.) Altersvorſteher Barnewitz: Meine Herren, es iſt ja zweiter Wahlgang: es hat jeder mitzuſtimmen, der da iſt. (Die Wahl erfolgt.) Meine Herren, wir wollen jetzt die weißen Zettel wieder mitzählen, wenn ſolche dabei ſein ſollten. (Rufe: Wieder mit ählen!) Sie werden alſo wieder mitgezählt. (Stadtv. Dr. Borchardt bittet um das Wort zur Geſchäftsordnung. — Rufe: Jetzt ſind wir in der Ab⸗ ſtimmung! — Stadtv. Dr. Borchardt: Habe ich das Wort?) Nein. (Das Ergebnis der Wahl wird ermittelt.) Meine Herren, die Wahl hat ergeben: es ſind 66 Stimmen abgegeben; aljo 34 Stimmen iſt die Majorität; Herr Stadtv. Roſenberg hat 34 Stimmen, Herr Stadtv. Kaufmann 31 Stimmen erhalten, ein weißer Zettel iſt abgegeben. Es iſt alſo Herr Kol⸗ lege Roſenberg gewählt. (Bravo!) Ich frage Herrn Kollegen Roſenberg, ob er die Wahl annimmt, und bitte ihn dann, hier ſeinen alten Platz wieder einzunehmen. Stadtv. Roſenberg: Meine ſehr geehrten Herren! Ich darf die heutige Wahl als den Ausdruck eines beſonderen perſönlichen Vertrauens dieſer Verſamm⸗ lung mehr als vordem anſehen. Um ſo höher ſchätze ich die mir heute von der Verſammlung angetragene Würde. Ich verſpreche, mich zu bemühen, überall und nach allen Seiten hin Gerechtigkeit zu üben, und insbeſondere beſtrebt zu ſein, dem Magiſtrat und den Herren Magiſtratsmitgliedern den Aufenthalt in dieſem Saale ſo zu geſtalten, als ob ſie zu Hauſe wären. (Heiterkeit und Bravo!) Ich habe die ausdrückliche Annahme der Wahl zu erklären und allen Herren, die ſo freundlich waren, mir ihre Stimme zu geben, herzlich zu danken. (Bravo!) Vorſteher Roſenberg (den Vorſitz übernehmend): Meine Herren, ich glaube, eine Pflicht der Verſamm⸗ lung zu erfüllen, wenn ich unſerm verehrten Herrn Altersvorſteher den Dank ausſpreche für ſeine Mühe⸗ waltung, die er heute gehabt, und für die Mühe⸗ waltung, die er ſeit ſo vielen Jahren in ſeiner Funktion als Altersvorſteher gehabt hat. Wir wün⸗ ſchen Ihnen, Herr Stadtv. Barnewitz, daß Sie, der Sie im vorigen Jahre das große Glück hatten, ein ſo ſeltenes Familienfeſt zu feiern, noch viele, viele Jahre hindurch in unſerer Mitte das Amt eines Altersvorſtehers ausüben mögen. (Bravo!) N Meine Herren, ich habe nun mitzuteilen, daß am 12. dieſes Monats der Brandenburgiſche Städte⸗ tag ſtattfinden wird und zum 15. dieſes Monats der Preußiſche Städtetag nach Berlin einberufen iſt. Herr Stadiw. Dr. Borchardt hat das Wort. (Stadtv. Dr. Borch ardt: Hierzu?) Es iſt ülich, zu dieſen Städtetagen zwei Delegierte aus der Siadtverordnetenverſammlung zu entſenden; Sie wollten ja nach dieſer Richtung hin Anträge ſtellen, Herr Stadtv. Dr. Borchardt; dazu gebe ich Ihnen das Wort. Stadtv. Dr. Borchardt: Meine Herren, ich halte es für angebracht, von dem Brauche, lediglich die beiden Herren Vorſteher zu entſenden, abzuſehen, und außer den beiden Herren noch eine Anzahl von Delegierten aus der Verſammlung zu entſenden, ſchon um deswillen, damit auf den Stadtetagen auch ein Bild von den Stimmungen in den Stadtver⸗ ordnetenverſammlungen klarer zum Ausdruck kommt, als es möglich iſt, wenn lediglich die beiden Herren Vorſteher entſendet werden. Außerdem, meine Herren, handelt es ſich diesmal darum, die Kund⸗ gebung, um derentwillen die beiden Städtetage ein⸗ derufen ſind, in einer beſonders wirkſamen Weiſe zu geſtalten, und aus dieſem Grunde, glaube ich, wäre es angemeſſen, wenn die Stadt Charlottenburg. übrigens dem Vorgange anderer Städte folgend, eine größere Anzahl von Herren entſendet. Vorſteher Roſeuberg: Meine Herren, ich bitte um Entſchuldigung; ich hätte ja zunächſt die Wahlen vornehmen laſſen müſſen. (Sehr richtig!) Ich komme nach den Wahlen auf den Gegenſtand zurück. Es findet jetzt die Wahl des Stellvertreters des Vorſtehers ſtatt, Ich bitte dieſelben Herren Wahlaufſeher, die Stimmzettel zu verteilen. Stadtv. Ruß (zur Geſchäftsordnung): Meine Herren, ich ſchlage in dieſem Falle Akklamations⸗ wahl vor; ſie iſt zuläſſig. (Widerſpruch bei der Freien Vereinigung.) Vorſteher Roſenberg: Herr Stadtw. Ruß, es iſt gegen die Wahl durch Akklamation Widerſpruch er⸗ hoden worden; damit fällt Ihr Antrag. Es findet alſo Zettelwahl ſtatt. (Die Stimmzettel werden verteilt. Die Wahl erfolgt. Das Ergebnis wird ermittelt.) Es ſind 65 Stimmzettel abgegeben; die abſolute Majorität beträgt 33. Das Wahlreſultat iſt folgen⸗ des: für Herrn Stadtv. Kaufmann ſind 56 Zeitel abgegeren, für Herrn Stadtv. Otto 1, für Herrn Stadtv. Gredy 3, für Herrn Stadtv. Vogel 1; un⸗ beſchrieben waren 4. Die abſolnte Majorität iſt alſo für Herrn Stadto. Kaufmann erreicht. Ich frage Herrn Stadtv Kaufmann, ob er die Wahl annimmt. Stadlv. dankend an. Kanfmann: Ich nehme die Wahl Vorſteher Roſenberg: Wir kommen nunmehr zur Wahl der vier Beiſitzer. Es werden vorgeſchlagen die Herren Stadtv. Dr. Borchardt, Heiſe, Münch und Stein, und zwar wird vorgeſchlagen, dieſe Herren durch Alklamation zu wählen. — Ein Widerſpruch erhebt ſich nicht; ich ſtelle feſt, daß dieſe Herren zu Beiſitzern gewählt