95 Einnahmen. Nr. 5. Aus der ſchwebenden Schuld für die Ver⸗ breiterung der Biemarkſtraße abzuheben erhöht von 812 960 ℳ auf 849 060 ℳ. Meine Herren, ich bitte Sie, den Etat mit dieſen Anderungen anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Sonderetat Nr. 7 wird in Ausgabe und Einnahme nach dem Voranſchlage des Magiſtrats mit den vom Bericht⸗ erſtatter vorgetragenen Anderungen feſtgeſtellt.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Sonderetat Nr. 8. Grundſtückserwerbsfonds. Berichterſtatter Stadtv. Jolenberg: Es ſind ver⸗ ſchiedene Anderungen an dem Eiat noch nicht feſt⸗ geſtellt. Ich beantrage, die Beratung zu vertagen. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Kapitel IX. Feuerlöſch⸗ und Straßen⸗ reinigungsweſen. Berichterſtatter Stadtv. Schwarz: Meine Herren. es ſind Mehrkoſten notwendig geworden, einmal da⸗ durch, daß die neu zu beſetzende Wache in der Suarez⸗ ſtraße Mannſchaften erheiſcht, dann dadurch, daß die zu reinigende Dammfläche ſich um 60 000 qam ver⸗ größert hat. Unter Berückfichtigung dieſer vergrößer⸗ ten zu reinigenden Fläche einerſeits, andererſeits unter Zugrundelegung des Durchſchnitts der in den letzten 10 Jahren für außerordentliche Schneebeſeitigung ver⸗ ausgabten Gelder hat der Etatsausſchuß beſchloſſen, die Koſten für die außerordentliche Schneebeſeitigung auf 15 000 ℳ herabzuſetzen. Ich empfehle Ihnen, den Etat mit dieſer Anderung anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Kapitel IX wird in Ausgabe und Einnahme nach dem Voran⸗ ſchlage des Magiſtrats mit der vom Berichterſtatter vorgetragenen Anderung feſtgeſtellt.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: 2 Kapitel X. Sonſtige Gemeindeeinrichtungen. Berichterſtatter Stadtv. Scharnberg: Meine Herren, der Ausſchuß hat Anderungen an dem Etat nicht vorgenommen; er empfiehlt Ihnen die An⸗ nahme des Kapitels zugleich mit folgenden Reſo⸗ lutionen: 5 1) zu Ausgaben, Abſchnitt 2, ſtädtiſche Volks⸗ bibliothek: Der Magiſtrat wird erſucht, bei der Projek⸗ tierung des Ausbaues der Räume der Volks⸗ bibliothek auch für Einrichtung einer Leſe⸗ halle Sorge zu tragen, die ausſchließlich für das die Tageszeitungen leſende Publikum ſtimmt iſt. 2) zu Einnahmen, Abſchnitt 2 Nr. 1, Benutzung der Turnhalle Wilmersdorfer Straße 166/67 durch Vereine: Der Magiſtrat wird erſucht, von Turnver⸗ einen auf deren Antrag in beſonders ge⸗ eigneten Fällen Gebühren für Benutzung von Turnhallen nicht zu erheben. E E Stadtv. Klick: Ich möchte nur ein paar Be⸗ merkungen zu Abſchnitt 8, Abort⸗ und Bedürfnis⸗ anſtalten, machen. Die Stadtverwaltung hat mit dem Unternehmer Protz einen Vertrag abgeſchloſſen, wonach er einen Lohn von 1,40 ℳ täglich an die Wartefrauen zu zahlen hat. Die Arbeitszeit dieſer Wärterinnen beträgt, wenn ich nicht irre, 16 Stunden. Außerdem haben einzelne Wärterinnen — ich weiß nicht, ob alle — noch die Koſten für die Erwär⸗ mung des Aufenthaltsraumes zu tragen. Bei einer 14 ſtündigen Arbeitszeit würde der horrende Stunden⸗ lohn von 10 Pf. herauskommen. Daß dieſer Stundenlohn nicht mit den örtlichen Verhältniſſen übereinſtimmt, glaube ich wohl nicht näher zu be⸗ weiſen zu brauchen. Wenn der Magiſtrat ſolche Verträge ſanktioniert, dann muß er doch wenigſtens darauf beſtehen, daß Löhne zu Grunde gelegt werden, wie wir ſie unſern Frauen in der Parkverwaltung und in der Volksbadeanſtalt zahlen. — In der An⸗ ſtalt am Amtsgerichtsplatz iſt jetzt bereits die zweite Wärterin am Gelenkrheumatismus erkrankt und in ärztliche Behandlung gekommen. Das wird daran liegen, daß die Anſtalt ſehr der Zugluft ausgeſetzt iſt. Sie ſieht ja äußerlich ſehr ſchön aus, hat aber wohl baulich ihre Mängel Tatſächlich iſt die erſte Wärterin, die April v. I. antrat, im Juni an Ge⸗ lenkrheumatismus erkrankt, und ihre Nachfolgerin hat ſich dieſer Tage auch wegen Gelenkrheumatismus in ärztliche Behandlung begeben müſſen. Hier wäre wohl eine Beſichtigung und darauf folgende Abhilfe am Platze. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Meine Herren, wir haben ja dieſe Frage ſchon im vorigen Jahre ſeyr eingehend behandelt. Es handelt ſich hier um alte Frauen, die ſonſt nicht mehr eingeſtellt werden und die hier ſehr gerne hingehen, um den Lohn von 1,40 ℳ pro Tag noch in Empfang zu nehmen; ſonſt würden ſie überhaupt nichts mehr verdienen. Dieſe Frauen gehen auch noch aus dem andern Grunde ganz gerne in dieſe Stellung, weil ſie dort Trinkgelder erhalten, und zwar ſo reichlich, daß ſie ſehr viel mehr als die 1,40 ℳ bekommen. Ich weiß nicht mehr wie viel, wir haben aber im vorigen Jahre die Verhältniſſe feſtgeſtellt. Wenn wir den Pächter zwingen wollten, erhöhte Löhne zu geben, dann würde er dieſe Frauen nicht mehr berück⸗ ſichtigen. Die Arbeit, die die Frauen zu leiſten haben, iſt eine ſehr minimale, wie Sie alle wiſſen. Sie kennen ja den Betrieb in den Bedürfnisanſtalten: die Frauen ſitzen dort in ihrem geſchützten Raum. Wenn zufällig die eine oder andere Gelenkrheumatis⸗ mus bekommen hat, ja, meine Herren, das paſſiert auch Frauen, die nicht in Bedürfnisanſtalten ſitzen; das kann die verſchiedenſten Gründe haben und auch mit anderen Dingen zuſammenhängen. Wir haben im vorigen Jahre die Frage geprüft, ſie iſt im Ausſchuß eingehend von Fraktionsgenoſſen des Herrn Vorredners erörtert worden, wir haben die Ausführungen, ſoweit ſie berechtigt waren, aner⸗ kannt, haben mit dem Manne verhandelt und haben auch in dem neuen Vertrage gewiſſe Vorteile in dem Sinne des Herrn Vorredners herausbekommen, die mir im einzelnen im Augenblick nicht mehr gegen⸗ wärtig ſind. Der Vertrag iſt aber zu gunſten der Leute verbeſſert worden. Stadtrat Dr. Waldſchmidt: Die Sache hat be reits ihre Erledigung gefunden und iſt für drei Jahre feſtgelegt, und zwar in folgender Weiſe: Der Unter⸗