Stadtu. Vogel: Meine Herren, wir folgen mit dieſem Antrage nur einem früheren Beſchluſſe der Verſammlung, der auf einen Antrag der liberalen Partei erfolgt iſt und deſſen Wirkung nun eintreten ſollte. Es iſt damals beſchloſſen worden, daß, wenn die Verzinſung des Kapitals der Gasanſtalt 10 Pro⸗ zent erreicht, der Gaspreis ermäßigt werden ſollte. Wir haben keine Urſache, an dieſem Beſchluſſe nicht mehr feſtzuhalten. Im übrigen möchte ich doch bemerken, daß gerade dieſe großen Überſchüſſe eines ſtädtiſchen Betriebes auf eine indirekte Steuer hinauskommen. Wir haben die Mahl⸗ und Schlachtſteuer als indirekte Steuer abgeſchafft; wenn wir aber ſolche Uberſchüſſe feſthalten und ſie nicht den Konſumenten zu gute kommen laſſen, ſo führen wir wieder indirekte Steuern anderer Art ein. Das iſt der Grund, weshalb wir durchaus darauf beſtehen müſſen, daß dem damals gefaßten Beſchluſſe Folge gegeben wird, daß alſo in dieſem Jahre der Gaspreis mindeſtens auf 12 ¼ Pf. er⸗ mäßigt wird, was noch teurer iſt als in Berlin. Stadtv. Kaufmann: Meine Herren, Herr Kollege Vogel bezieht ſich auf einen Antrag, den meine Freunde vor Jahren eingebracht haben, und infolge deſſen damals ein Beſchluß gefaßt worden iſt. Wir ſtehen nach wie vor auf demſelben Standpunkt, daß wir eine Herabſetzung der Gaspreiſe im Intereſſe der Gerechtigkeit gegen die Konſumenten wohl ver⸗ langen; wir halten uns aber durch den damaligen Beſchluß in ſeinem Zuſammenhange zur Zeit nicht in der Lage, unſere Wünſche zur Geltung zu bringen. Der Beſchluß vom 27. März 1902 lautet in ſeinem Zuſammenhange: — Der Magiſtrat wird erſucht, ſein Augen⸗ merk darauf gerichtet zu halten, den Preis für Gasentnahme angemeſſen herabzuſetzen, ſobald das angelegte Kapital einen Reingewinn von 10%, erreicht hat und die allgemeinen Etats⸗ verhältniſſe es geſtatten werden. Der erſte Teil dieſes Beſchluſſes iſt zu meiner Freude erreicht; leider aber iſt der Nachſatz der Hemmſchuh, daß wir unſeren damaligen Wunſch in die Wirklich⸗ keit noch nicht umſetzen können. Wir können ange⸗ ſichts unſeres diesjährigen Etats die Einnahmen aus der Gasanſtalt auch in der Höhe eines halben Pfennigs nicht entbehren; denn dieſer halbe Pfennig würde ja, wenn ich mich recht erinnere, 200 000 ℳ Ausfall für die allgemeinen Einnahmen bedeuten, und dieſe 200 000 ℳ wären in anderer Weiſe auf⸗ zubringen. Die Deckung hierfür fehlt uns zur Zeit, und wir müſſen uns auf die Zeit vertröſten, wo die Etatsverhältniſſe geſtatten, die Überſchüſſe der Gas⸗ anſtalten durch Herabſetzung der Preiſe kleiner zu eſtalten. Ich kann alſo dem Antrage des Herrn ollegen Vogel nicht zuſtimmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung lehnt den Antrag des Stadtv. Hirſch und Gen. ab und ſtellt den Sonderetat Nr. 5 — Gas⸗ anſtalten — nach dem Voranſchlage des Magiſtrats feſt). Vorſteher Roſenberg: Wir kommen zur Be⸗ ratung des Sonderetats Nr. §. Grundſtückserwerbsfonds. Berichterſtatter Stadtv. Protze: Der Etatsausſchuß hat folgende Anderungen beſchloſſen: 98 Ordinarium. Ausgaben. Abſchnitt 1. Nr. 11 ſoll lauten: 4 v. H. von 45 000 ℳ für die Witwe Wundahl uſwwo. 1800 ℳ. Als Nr. 17 iſt neu einzuſtellen: 4)ꝙ v. H. von der auf dem Grundſtücke Fritſcheſtraße 92, Band 136 Blatt 4880, ruhenden Hypothek von 122 500 ℳ für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1906, auf beſondere Anweiſung zahlbar am 2. Juli 1900. 1378,13 ℳ. Abſchnitt 3. Nr. 12 ſoll lauten: Dem Pförtner Severin für Wahrnehmung der Hausreinigungsgeſchäfte und Pflege des Gartens Bismarckſtraße 20, zahlbar monatlich nachher mit je 40 % 480,— ℳ. Außerdem Beitrag zur Invaliden⸗ verſicherung für Frau Severin . . 5,20 „ 485,20 ℳ Als Nr. 15 iſt neu einzuſtellen: Dem Portier und Gärtner Schaefer, Berliner⸗ ſtraße 70, Barentſchädigung 4) für Wahrnehmung der geſchäfte und Pflege des Gartee ss. 450 ℳ b) für Vorhaltung des Reini⸗ gungsgerätes 30 ℳi 480 ℳ, 4 zahlbar monatlich nachher mit 40 ℳ. Nr. 15 wird Nr. 16. Der Betrag wird auf 540,66 ℳ herabgeſetzt. Hausreinigungs⸗ Einnahmen. Abſchnitt 1. Nr. 1 — Miete von dem Gärtner Götz — ermäßigt auf 180 ℳ( Nr. 10 — Für das Grundſtück Berlinerſtraße 71 und Lützowerſtraße 13 — ſoll lauten: 1. für Verwaltungs⸗ räume 2. für 1 Laden nebſt Zubehör von dem Gaſtwirt Winter für den Monat April 1906. 3. für den Garten von den Gebr. Heyne, Berliner⸗ Straße 73 4. von dem Rechts⸗ anwalt Buka für die Monate April/ September 1906 5. von dem Kohlen⸗ händler Jahn . . 610,60 „ Zahlbar zu 1 vierteljährlich im folgenden Beträgen 6404,17 ℳ 145,83 „ 200,— „ 750,— , 8110,60 ℳ voraus in im 1. Vierteljahr 1304,17 ℳ „, 2. „, 1450,— 17 „ 3. und 4. „ je 1825,— „ zu 2 am 1. 4. 1906, zu 3—5 vierteljährlich im voraus. Nr. 11 ſoll lauten: Für das Grundſtück an der Sybelſtraße von dem Fuhrunternehmer Paul Fricke zu Berlin, Chriſtburgerſtraße 19/20, für die Zeit vom 1. April bis 10. Mai 1906, zahlbar ſpäteſtens am 6. April 1906 17,78 . e, , e, ee ,