—— 148 —— in denen die Beun⸗ Das ſind eben dieſenigen Kreiſe ie Be Und wenn in dieſen ruhigung platzggreifen könnte. in di Kreiſen Beunruhigung platzgreift, wenn die private Bautätigkeit ſich nicht entwickelt, dann ſind es nicht vloß ein paar Spekulanten, die geſchädigt werden, die ihr Geld in unbebautem Terrain liegen haben, (ſehr richtig!) ſondern es ſind die Bauunternehmer, die man doch nicht ohne weiteres zu den Spekulanten wird rechnen können (Zuruf bei den Sozialdemokraten: Meiſtenteils!) — zumteil alſo nur; jedenfalls geben Sie zu, da auch unter den Bauunternehmern ſolche ſind, die zu den produktiven Arbeitern in der heutigen „ſchlechten“ Wirtſchaftsordnung gehören. 4. (Stadtv. Dr. Borchardt: Selbftverſtändlich!) Dazu kommen die Bauhandwerker, alle diejenigen, die von den Bauhandwerkern wieder abhängig find, und die große Klaſſe aller derer, die Sie vor allen Dingen immer zu vertreten behaupten, nämlich die Arbeiter, die von den Bauten leben. Ich glaube alſo, meine Herren, es iſt ein ziemlich großer Kreis, deſſen Intereſſen ich hier wahrgenommen habe. (Zuruf bei den Sozialdemokraten.) — Und dann, wie Sie eben ſehr richtig bemerkten, die Mieter ſelbſt, die in erſter und letzter Reihe diejenigen ſind, die das lebhafteſte Intereſſe an einer regen Entwicklung der privaten Bautätigkeit haben. Je lebhafter die private Bautätigkeit iſt, deſto günſtiger werden ſich auch die Wohnungeverhältniſſe für die Bevölkerung ſtellen. Sie haben beim Etat gehört, daß im letzten Jahre etwa 450 Baukonſenſe erteilt worden ſind. Nun, würden wir mit einer derartigen Wertzuwachsſteuer jetzt hier drohen, dann, glaube ich, werden wir im Laufe des Jahres wahrſcheinlich nicht mehr in der angenehmen Lage ſein, zu⸗ hören, daß 11. gleich große Anzahl von Baukonſenſen er⸗ teilt iſt. Alles in allem alſo, glaube ich, daß die Kreiſe, in denen die Beunruhigung platzgreifen wird, ſehr weit ſind, und dies iſt für uns von maßgebender g Bedeutung. (Die Beratung über Kapitel XV und über die Reſolution wird geſchloſſen.) Antragſteller Stadtv. Dr. Borchardt (Schlußwort): Meine Herren, ein paar Worte möchte ich doch dem Kollegen Stadthagen noch bemerken. Herr Kollege Stadthagen meinte, das notwendige Korrelat einer Wertzuwachsſteuer ſei auch eine Herauszahlung bei entſprechender Wertherabſetzung. Herr Kollege Zepler beſtritt das und ihm ſchwebte dabei, wie mir aus ſeinen Ausführungen hervorzugehen ſchien, eine Wert⸗ zuwachsſteuer vor, die lediglich beim Verkauf erhoben wird. Ich muß nun ſagen, bei einer ſolchen Wert⸗ zuwachsſteuer würde ich die Notwendigkeit auf eine Herauszahlung bei einem ſpäteren Wiederverkauf zu geringerem Preiſe in keiner Weiſe anerkennen. Wenn ich Herrn Kollegen Stadthagen zuſtimmte, daß das notwendige Korrelat ein 4 .4 . der Steuer ſei, ſo ſchwebte mir dabei eine Steuer vor, die von dem Wertzuwachs erhoben wird, wie er ſich alljähr⸗ lich geſtaltet, und da bin ich allerdings der Meinung, daß als notwendiges Korrelat das Herauszahlen platzgreifen muß. Wenn ich von demjenigen, deſſen Grundſtück auf 100 000 ℳ veranlagt iſt, aber im nächſten Jahre auf 120 000 ℳ veranlagt wird, ohne daß irgend eine produktive Arbeit an dem Grund⸗ ſtück geleiſtet worden iſt, vielleicht lediglich weil eine neue Brücke in der Gegend angelegt worden iſt, von dieſen 20 000 ℳ etwa den dritten Teil oder 50 %, alſo 10000 ℳ für die Allgemeinheit verlange, dann muß ich allerdings auch demjenigen, deſſen Grund⸗ ſtück vielleicht durch genau dieſelbe Brückenanlage von 100 000 auf 90 000 ℳ Wert geſunken iſt, ebenfalls 5000 ℳ herauszahlen. Das iſt voll kommen richtig. Ich habe aber gar keine Befürchtung, daß darunter die allgemeinen Intereſſen leiden könnten. Herr Kollege Stadthagen, ſehen Sie ſich doch nur die Ziffern über den Wertzuwachs des Grund und ß Bodens im allgemeinen an: Sie werden ſofort da⸗ rüber klar ſein, daß in aufblühenden Gemeinden ganz notwendigerweiſe der geſamte Grund und Boden, d. h. eben die geſamte Rente andauernd und ſtetig wächſt. Wenn freilich die Gemeinde einmal durch allgemeine Verhältniſſe in einen Rückgang kommt, ja, meine Herren, dann hört überhaupt das Vor⸗ wärtsgehen von ſelbſt auf. Wenn der Himmel ein⸗ fällt, ſchlägt er bekanntlich alle Spatzen tot. Wenn wir nicht mehr mit aufblühenden Gemeinweſen zu rechnen haben, dann muß unſere geſamte Wirtſchafts⸗ weiſe auf eine vollkommen andere Baſis geſtellt werden. Nun ſagt Herr Kollege Stadthagen, es könnte durch eine Wertzuwachsſteuer, wie ſie mir vorſchwebte, der Umſatz in Grundſtücken zurückgehen, die Umſatz⸗ ſteuer ſinken und das Steuerſoll alſo ſich erheblich verringern. Ja, wenn der Umſatz in Grundſtücken, die nicht zur Bebauung beſtimmt ſind, zurückgeht — ein ſolcher Umſatz, der nicht zur Bebauung, ſondern zur Erſchwerung der Bebauung vollzogen wird —, ſo wäre das eine Folge, die ich in keiner Weiſe beklagen könnte, ſelbſt wenn die Umſatzſteuer dadurch erheblich ſinken würde. Denn, meine Herren, die allgemeinen Ausgaben der Verwaltung müſſen eben durch Steuern aufgebracht werden, und wenn ſie auf einem ſolchen, nennen Sie es meinetwegen indirekten Wege, nicht aufgebracht werden können, müſſen ſie eben auf direktem Wege aufgebracht werden. Eine ute Verwaltung wird immer eine ſolche ſein, die auch verhältnismäßig teuer iſt. Billig und gut gibt es ſo wenig im Verwaltungsweſen, wie in der Warenwelt, wie in der Induſtrie. Will man eine gute Verwaltung haben, ſo darf man auch Ausgaben für die Verwaltung nicht ſcheuen, ſo wird es auch immer eine teure Verwaltung ſein, und dann müſſen die notwendigen Mittel eben durch Steuern auf⸗ gebracht werden. Da gibt es gar nichts anderes. Und würden wir gar keine Umſatzſteuer und gar keine andere indirekte Steuer haben, ſo würden meine Freunde ſicherlich nichts dagegen haben, die ſämtlichen Mittel für die allgemeine Verwaltung durch direkte Steuern aufzubringen, ſollten ſelbſt die direkten Steuern die doppelte Höhe erreichen, die ſie heute haben. Der Gedanke alſo, daß durch eine an ſich geſunde Maßregel das indirekte Steuerſoll ſinken kann, würde mich niemals davon abhalten können, eine ſolche an ſich geſunde Maßregel zu befürworten. Sehr überraſcht hat mich dann noch eine Außerung. des Herrn Kollegen Stadthagen, die nämlich, wir ſollten das Erxperimentieren doch anderen Gemeinden überlaſſen. Bei einem vorher⸗ gehenden Punkte der Tagesordnung ſprach der Herr Kollege Stadthagen ſo friſch und frei davon, mit welcher Initiative gerade Charlottenburg auf allen Gebieten des modernen Lebens vorangehe, wie Charlottenburg deswegen auch von der Geſetzgebung ganz anders behandelt werden müſſe als Berlin —