Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zu Tages⸗ ordnung Nr. 27 bis 31 liegen nebſt den Akten aus und geiten als genehmigt, wenn bis zum Schluß der öffentlichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben iſt. — Es iſt bereits Widerſpruch zu Nr. 314 der Tages⸗ ordnung erhoben. Meine Herren, am 7. dieſes Monats iſt unſer Kollege Herr Marcus verſtorben (die Verſammlung erhebt ſich) und am 10. dieſes Monats zur letzten Ruhe beſtattet worden. Die ſtädtiſchen Kollegien haben ihm die letzte Ehre erwieſen. Ich habe auch Veranlaſſung genommen, der hinterbliebenen Witwe die tiefe An⸗ teilnahme der Verſammlung auszuſprechen, und bin erſucht worden, hierfür den Dank der Familie der Verſammlung auszudrücken, was ich hiermit tue. Der Verſtorbene gehörte der Verſammlung ſeit dem Januar 1892 an und war ſomit der Anciennität nach eines der älteſten Mitglieder unſerer Verſamm⸗ lung, in der er ſtets eine hervorragende Stellung eingenommen hat. Sein Hinſcheiden, das von allen Mitgliedern der Verſammlung, nicht nur von ſeinen engeren Freunden, auf das lebhafteſte beklagt wird, hinterläßt eine große Lücke in unſerer Verſammlung. Denn ſein ſtets treffendes und ſachliches Urteil hat unſere Beratungen namentlich auf dem Gebiete der finanziellen Fragen, in denen er beſonders ſachver⸗ ſtändig war, zu jeder Zeit gefördert. Das Andenken an diefen treuen, für alles Gute und Edle begeiſterten Mann wird ſtets in uns wachbleiben. Ich habe Ihnen ferner mitzuteilen, daß am 3. dieſes Monats ein früheres Mitglied dieſer Ver⸗ ſammlung, der Geheime Sanitätsrat Dr. Strauch, verſtorben iſt, der Mitglied dieſer Verſammlung von 1892 bis zum 18. September 1895 geweſen und auch noch fernerhin in der ſtädtiſchen Verwaltung tätig geweſen iſt; er war zuletzt Mitglied der Sani⸗ tätskommiſſion. Ich habe auch aus dieſer Veran⸗ laſſung den Hinterbliebenen die Teilnahme die Ber⸗ ſammlung ausgeſprochen. Sie haben ſich zu Ehren des Andenkens der beiden Verſtorbenen, wie ich hiermit ausdrücklich feſt⸗ ſtelle, von Ihren Plätzen erhoben. Der Charlottenburger Verein für naturgemäße Geſundheitspflege hat am 20. dieſes Monats ein Spielfeſt veranſtaltet. Es ſind Karten dazu verteilt worden, und ich darf annehmen, daß dieſes Feſt des Vereins zahlreich beſucht worden iſt. Meine Herren, die Deputation, welche dieſe Stadt auf die Einladung des Britiſchen Organiſations⸗ Komitees zum Studium ausländiſcher ſtädtiſcher Ein⸗ richtungen nach London entſandt hat, und die aus den beiden Herren Bürgermeiſtern und den beiden Stadtverordnetenvorſtehern beſtand, iſt zurückgekehrt. Es würde außerhalb des Rahmens dieſer Bemerkung, die natürlich von dieſer Stelle aus nur ſehr kurz ſein kann, liegen, wenn ich es unternehmen würde⸗ Ihnen die Eindrücke, die wir gehabt haben, zu ſchildern oder die Einrichtungen, die uns vorgeführt worden ſind, zu beſchreiben. Es muß vorbehalten bleiben, in geeigneter Weiſe den ſtädtiſchen Kollegien einen Bericht zu unterbreiten. Ich möchte hier nur feſtſtellen, was ja bei verſchiedenen Gelegenheiten auch von anderer Seite aus in London zum Aus⸗ druck gebracht iſt, daß die Vertreter der deutſchen Städte in London von ihren Londoner Freunden mit einer Gaſtfreundlichkeit empfangen worden ſind, die nicht leicht zu übertreffen iſt, und daß wir den lebhafteſten und herzlichſten Sympathien von allen Seiten der Londoner Bevölkerung begegnet ſind. 175 — Die Vertreter der deutſchen Städte haben die hohe Ehre gehabt, die Gäſte Seiner Majeſtät des Königs von Großbritanien und Irland in dem an hiſtoriſchen Erinnerungen ſo reichen Schloſſe von Windſor zu ſein und Seiner Majeſtät perſönlich vorgeſtellt zu werden. Der Londoner Beſuch wird ſicherlich allen deutſchen Teilnehmern unvergeßlich bleiben. Vor Eintritt in die Tagesordnung wünſcht zur Abänderung der Tagesordnung das Wort Herr Stadtv. Otto. Ich erteile ihm das Wort. Stadtv. Otto: Meine Herren, ich möchte Ihnen im Namen meiner Freunde den Antrag unterbreiten, den Punkt 26 unſerer heutigen Tagesordnung, Mit⸗ teilung betr. Wahl eines Stadtverordneten in die Schuldeputation, nicht heute und in nichtöffentlicher Sitzung, ſondern in der nächſten öffentlichen Sitzung zu behandeln. Meine Freunde meinen, daß dieſe Frage nur außerlich betrachtet eine perſönliche ſei, daß ſie in Wirklichkeit eine Frage von außerordent⸗ licher Bedeutung ſei, (ſehr richtig! bei den Liberalen) die in öffentlicher Verſammlung näher erörtert werden muß. Ich bitte Sie, dem Antrage zuzuſtimmen. Vorſteher Roſenberg: Der Antrag des Stadtv. Otto hat zwei Seiten. Herr Stadtv. Otto beantragt zunächſt einmal, den Punkt, den er eben bezeichnet hat. von der heutigen Tagesordnung abzuſetzen, außerdem aber auch noch dieſen Punkt in öffentlicher Sitzung zu beſprechen. Der letztere Antrag bedarf der Unterſtützung durch fünf Mitglieder. Ich ſtelle zunächſt die Unterſtützungsfrage. (Der Antrag wird unterſtützt.) Das ſind mehr als fünf Mitglieder. Ich bitte nun⸗ mehr diejenigen Herren, welche wünſchen, daß dieſe Angelegenheit in öffentlicher Sitzung beraten werde, die Hand zu erheben. (Geſchieht.) Das iſt die Mehrheit. Ich darf nun wohl auch annehmen, daß die Stadtverordnetenverſammlung damit einverſtanden iſt, daß dieſer Gegenſtand auf die Tagesordnung der nächſten ordentlichen Sitzung geſetzt wird. — Es erhebt ſich kein Widerſpruch. Die Angelegenheit iſt im Sinne des Antragſtellers Herrn Stadtv. Otto erledigt. Wir kommen zur Tagesordnung. Punkt 1 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. XIV—2—3 für 1965. — Druckſache 185. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Etatsnummer Ord. XIV —2—5 für 1905 wird um 218,50 ℳ aus laufenden Mitteln verſtärkt.) Punkt 2 der Tagesordnung: Vorlage betr. Berſtärkung der Etatanummer Ord. VI 7—7 für 1905. — Druckſache 186. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Überſchreitung der Etatsnummer Ord. vI1—7—7 für 1905 (Prüfung und Unter⸗