— 216 5. Die Koſten der Kanaliſierung für die noch nicht kanaliſierte Reſtſtrecke der Osnabrücker Straße ſind mit 44 500 ℳ in das Extra⸗Ordinarium des Kanaliſations⸗Etats für 1906 einzuſtellen. 6. Die abgedruckten Verträge Nr. 660, 665 und 766 des Urkundenverzeichniſſes werden ge⸗ nehmigt.) Punkt 16 der Tagesordnung: Vorlage betr. Ban einer III. höheren Mädchenſchule. — Druckſache 259. Der Herr Berichterſtatter iſt nicht anweſend. — (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Dem Entwurf für den Neubau der höheren Töchterſchule mit Direktor⸗Wohnhaus in der Danckelmannſtraße vom 10. Iuni 1906 und den dazugehörigen Koſtenanſchlägen, abſchließend mit der Geſamtſumme von 676 000 ℳ, wird zugeſtimmt.) Punkt 17 der Tagesordnung: Vorlage betr. Vorentwurf für den Bau einer Gemeindedoppelſchule in der Spielhagen⸗ ſtraße. — Druckſache 260. Berichterſtatter Stadtv. Lingner: Meine Herren, heute liegt uns das Projekt der Gemeindedoppelſchule in der Spielhagenſtraße bezw. Bismarckſtraße vor. Für die Bismarckſtraße kommt es vorläufig nicht in Betracht, weil das Grundſtück an dieſer Seite noch frei bleiben ſoll. Die Mehrkoſten von ca. 100000 ℳ ſind etwa zur Hälfte durch genauere Durch arbeitung des alten Projektes, zur anderen Hälfte dadurch ent⸗ ſtanden, daß die Umwehrung des Grundſtücks an der Bismarckſtraße und an der Spielhagenſtraße, ferner der biologiſche Garten und ein Turmaufbau hinzugekommen iſt. Das Projekt unterſcheidet ſich von dem bisherigen im weſentlichen dadurch, daß die Fronten hauptſächlich nach den Höfen des Grund⸗ ſtücks gelegt find, wodurch die Schulklaſſen ſelber Weſtlicht, die Turnhalle mit dem darüber befindlichen Zeichenſaal und die Aula aber Nordlicht bekommen haben. Das iſt als ganz beſonders gelungen her⸗ vorzuheben. Im allgemeinen iſt das Projekt als eine erheblich beſſere Löſung gegenüber dem früheren an⸗ zuſehen, und ich empfehle den Herren die Annahme. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 2) Der Gemeindebeſchluß vom 28. November /6. De⸗ zember 1905 zu 1 und 2 über den Vorent⸗ wurf und den Koſtenanſchlag zum Bau einer Gemeindedoppelſchule auf dem ſtädtiſchen Grund⸗ ſtück in der Spielhagenſtraße wird aufge⸗ hoben. b) Dem vorgelegten neu ausgearbeiteten Vorent⸗ wurf für den Bau einer Gemeindedoppelſchule in der Spielhagenſtraße und dem dazu ge⸗ hörigen Koſtenüberſchlage, abſchließend mit einer Koſtenſumme von 776000 ℳ, wird zu⸗ geſtimmt. ) Die Mittel ſind im Ordinarium in ange⸗ meſſenen Teilbeträgen bereit zu ſtellen.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 18 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Nachbewilligungen im Ka pitel v des Etats für 1905. — Druck⸗ ſache 261. Berichterſtatter Stadtv. Holz: Meine Herren, in ſeiner ſchönen Anſprache hat Herr Stadtrat Samter bereits darauf hingewieſen, daß wir zu ſeinem Bedauern heute auf dem Gebiete des Armen⸗ etats wieder eine erhebliche Nachbewilligung beantragt erhalten. Dies Bedauern teile ich mit Ihnen allen, und trotzdem werden wir nicht in der Lage ſein, die Vorlage abzulehnen. Der Magiſtrat iſt daran un⸗ ſchuldig, wie man nach Prüfung der Akten und nach Lage der Verhältniſſe ohne weiteres anerkennen muß. Es iſt im Laufe der letzten Jahre, ſolange ich hier tätig bin, immer als ein Mangel hervorgehoben worden, daß in den Etat nicht diejenigen Mittel ein⸗ geſtellt werden, die einigermaßen wenigſtens die für den Armenfonds notwendige Summe garantieren. Bei Gelegenheit der letzten Nachbewilligung, ich glaube vor länger als einem halben Jahre, iſt darauf hin⸗ gewieſen worden, daß die Iſteinnahme für das Jahr 19041 bereits größer geweſen iſt als der Betrag, der im Etat für 1905 bewilligt worden iſt. Daraus erklärt ſich das ewige Klagen auch auf unſerer Seite. Ich erinnere daran, daß Herr Kollege Penzig damals mit Recht hervorgehoben hat, daß es zweckmäßig wäre, um die Armenverwaltung von Haus aus auf ſicheren Boden zu ſtellen, uns lieber etwas höhere Vorſchläge bei Aufſtellung des Etats zu machen; wir können ſie nachher ja noch genügend reduzieren. Im einzelnen iſt zu bemerken, daß trotz dieſer Nachbewilligungen auf Grund ſtatiſtiſcher Ermitte⸗ lungen feſtgeſtellt werden kann, daß die Verhältniſſe bei uns viel günſtiger ſind als in einer großen Reihe anderer Kommunen. Wenn auch die Summe der auszugebenden Beträge viel größer geworden iſt als im vergangenen Jahr, ſo kommt doch im Durchſchnitt auf die einzelne Perſon trotz der höheren Lebens⸗ mittelpreiſe und ſonſtigen Veränderungen der Lebens⸗ verhältniſſe ein ganz niedriger Betrag, bei den Bar⸗ ſummen nur eine Erhöhung von 20 Pfennig auf die Perſon. Dasſelbe trifft zu bei Verausgabung von Milch und anderem. Meine Herren, es würde keinen Zweck haben, an der Sache irgend wie zu rütteln, ſie iſt eine natürliche Konſequenz des von mir ge⸗ ſchilderten Mangels. Ich bitte um Annahme der Vorlage. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Folgende Elatsnummern des Ordinariums Kapitel V für 1905 werden in Höhe der bei den einzeluen Nummern angegebenen Beträge 1. 0— V—1—12 Bare Unterſtützungen im all⸗ gemeinen . 2. 10166,69 2. 0O—V—1—22 bis e Pflege⸗ gelder 4 4 1969,72 „ 3. 0O—V—1—324 Bekleidung 1438,80 „ 4. 0O—V—1—4 Verpflegung nächtlich obdachloſer Perſonen im Pollzeigewahrſam.. . 211,75 „ 5. 0—- V—2—1 Erſtattungen an auswärtige Armenverbände . . 7964,75 „ 6. 0O—V—3—3 Geburtshilfe . . 382,00 „ Seite 12133,71 d