unterblieben. —— 218 — des Salzufers benutzt werden. Merkwürdigerweiſe, als wir an die Pflaſterung der Kantſtraße heran⸗ gingen, ſtellten ſich auch gier wieder unerwartete Schwierigkeiten in den Weg. Nach dem Vertrag, den die Waſſerwerke mit uns abgeſchloſſen haben, haben wir es bisher für ganz zweifellos gehalten, daß in der Kantſtraße, wo bei Neuasphaltierung eine Verbreiterung von 12 bis 15 Metern vorgenom⸗ men wird, die Waſſerwerke verpflichtet ſind, ihre Waſſerrohre, wenn wir es verlangen, unentgeltlich herauszunehmen und anders zu legen. Bei dem jetzigen Zuſtande der Kantſtraße liegen die Waſſer⸗ rohre unter den Bürgerſteigen. Wird die Straße auf 15 Meter verbreitert, würden die Waſſerrohre, wenn ſie ſo liegen bleiben, unter dem zukünftig asphaltierten Damm zu liegen kommen. Das iſt nicht wünſchenswert für die Waſſerwerke, auch nicht wünſchenswert für unſere Straße, die ia dann auf⸗ gehackt werden muß, wenn irgend etwas an den Röhren zu reparieren iſt. Infolgedeſſen haben wir die Waſſerwerke aufgefordert, die Rohre zu verlegen. Sie haben ſich ganz unerwarteter Weiſe geweigert, wir haben hin und her korreſoondiert, und es iſt da⸗ dadurch eine Verzögerung eingetreten. Jetzt wird der Polizeipräſident, den wir gebeten haben, ſich für die Sache zu intereſſieren, an die Waſſerwerke heran⸗ treten und ſie ſeinerſeits im polizeilichen Intereſſe auffordern, die Waſſerrohre zu entfernen. Wozu ſich die Waſſerwerke entſchließen werden, wiſſen wir nicht. Sagen ſie fortgeſetzi nein, dann werden wir auch bei der jetzigen Lage der Waſſerrohre die Asphaltierung vornehmen müſſen, ſodaß dann leider die Rohre unter der asphaltierten Straße ihren Platz erhalten. Wegen dieſer Schwierigkeiten iſt die In⸗ angriffnahme der Asphaltierung der Kantſtraße bisher Denn es iſt ſehr wünſchenswert, daß die Rohre nicht unter den Fahrdamm kommen, ſondern wie überall in unſeren Straßen unter den Bürgerſteig verlegt werden. Aber ſei dem nun, wie es wolle — in einigen Tagen wird jedenfalls, wie ch auch die Waſſerwerke entſchließen werden, mit dem Aufbruch des Pflaſters in der Kantſtraße zwiſchen Savignyplatz und Schlüterſtraße begonnen werden. Aus anderen Straßen können wir Pflaſter⸗ material für das Salzufer nicht verwenden, weil das nicht gut genug iſt; wir können nur die uns aus der Kantſtraße zur Verfügung ſtehenden Steine zur Verlegung nach dem Salzufer benutzen. Meine Herren, aber wenn auch dieſe Mißlich⸗ teiten bei der Kurfürſtenſtraße und dieſe unerwar⸗ teten Schwierigkeiten bei der Kantſtraße nicht ent⸗ ſtanden wären, ſo hätten wir doch noch nicht das Salzufer pflaſtern können, ſelbſt wenn wir alſo Steine zur Verfügung gehabt hätten. Die jährliche Pflaſte⸗ rung unſerer Straßen muß natürlich planmäßig vor ſich gehen, eins muß aus dem andern folgen. Herr Stadtbaurat Bredtſchneider iſt als außerordentlich praktiſcher Organiſator dieſer Arbeiten bekannt. Nun hatten wir in dieſem Jahre die dringende Aufgabe des Baues der Charlottenburger Brücke. Wir haben uns mit dem Bau der Charlottenburger Brücke ſehr beeilt. Die Flügelmauern der Brücke ſind in dieſem Frühjahr vollendet, und die Fundamente für die Abortanſtalt, die unter die Brücke kommt, ſind gelegt worden. Aus dieſem Grunde mußte das Charlotten⸗ burger Ufer für den Verkehr geſperrt werden. Es konnte ſich alſo der ganze Verkehr nach der Inſel nur auf dem Salzufer bewegen. Wenn das Salz⸗ ufer gepflaſtert worden wäre, hätte es auch geſperrt werden müſſen, und das hätte die Polizei nicht zu⸗ iſt und daß die anliegenden gegeben. Daran liegt es, meine Herren, daß wir zur Pflaſterung des Salzufers bis jetzt nicht gekommen ſind. Ich bitte, ſich davon überzeugt zu halten, daß es uns nicht anders möglich geweſen iſt. Im übrigen erkennen wir dadurch, daß wir die Pofition in den Etat eingeſtellt haben, die Notwendigkeit an, daß das Salzufer gepflaſſert werden muß; und das wird ge⸗ ſchehen, ſobald es eben nach Lage der Dinge mög⸗ lich iſt. Vorſteher Roſenberg: Wird die Beſprechung des Gegenſtandes beantragt? (Stadtv. Gredy: Ich beantrage ſie.) Dann ſtelle ich die Unterſtützungsfrage. Es müſſen 5 Herren den Antrag unterſtützen. — Der Antrag iſt genügend unterſtützt. Stadtv. Gredy: Meine Herren, ich würde nach den ausführlichen Erläuterungen des Herrn Ober⸗ bürgermeiſters Sie mit der Frage nicht länger auf⸗ halten, wenn ich nicht gern geſehen hätte, daß uns ungefähr ein Zeitpunkt angegeben worden wäre. Ich hatie mir außerdem die Hoffnung gemacht, daß der Magiſtrat vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe ſchlagen und das Ausreißen des Pflaſters in der Hardenbergſtraße noch etwas mehr ausdehnen würde, als es bisher geſchehen. Es iſt vielleicht unbeſcheiden von mir, eine derartige Anregung zu geben, aber bei dem erfreulichen Anblick, den die grünen Streifen in der Hardenbergſtraße machen, erſcheint die Hoff⸗ nung doch wohl nicht unberechtigt, daß man weiter damit vorgehen möchte, wenn in Kombination damit Steine gewonnen werden können. Im übrigen kann ich wohl beſtätigen, daß der Magiſtrat alles getan hat, was in der Sache zu tun war, und daß ich das volle Vrtrauen habe, daß auch das Möglichſte ge⸗ ſchehen wird. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Meine Herren, ich höre eben von Herrn Bauinſpektor Weber, daß binnen 8 Tagen die Schwierigkeiten beſeitigt ſein werden, alſo auch das Charloltenburger Ufer frei gelegt werden wird, ſodaß binnen 8 Tagen ſpäteſtens die Pflaſterung am Salzufer beginnen kann. bitte aber noch einmal, meine Herren, ſich vergewiſſert zu halten, daß das nun nicht etwa infolge der An⸗ regung geſchieht, ſondern daß es auch ganz von ſelbſt ſo gekommen wäre, weil das im Plane der Bauver⸗ waltung gelegen hat. Was die Hardenbergſtraße betrifft, ſo iſt die Bahn nicht verpflichtet, auf dem Bahnkörper, von dem ja wohl Herr Gredy nur geſprochen hat, die Steine wegzunehmen und dafür Raſenſtreifen zu legen. Sie tut es aber ſehr gern, denn die Unter⸗ haltung der Pflaſterſteine iſt teurer als die Unter⸗ haltung des Raſens. Wir haben es infolgedeſſen der Bahn überlaſſen, wieviel ſie in dieſem Jahre mit Raſen beſamen will. Ich möchte aber annehmen, daß die Bahn, da es in ihrem Intereſſe liegt, wenn auch nicht in dieſem, ſo doch im nächſten Jahre die ganze Hardenbergſtraße mit grünem Raſen anſäen wird. Stadtu. Kaufmann: Meine Herren, obgleich die Anfrage der Herren Kollegen Jachmann und Genoſſen ſchon durch den Herrn Oberbürgermeiſter genügend beantwortet iſt, kann ich es mir doch nicht verſagen, einige Worte hieran zu knüpfen. Ich erkenne an, daß das Pflaſter am Salzufer außerordentlich ſchlecht Bewohner mit Recht über das Nichtverlegen des Pflaſters beunruhigt ſind.