(Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 4 der Tagesordnung: Mitteilung betr. Inbetriebſetzung der Unter⸗ grundbahn auf der Strecke Knie — Wil⸗ helmsplatz. — Druckſache 302. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 5 der Tagesordnung: Mitteilung betr. den diesjährigen Branden⸗ burgiſchen Städtetag. Druckſache 296. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Es werden als Abgeordnete der Verſammlung zum Brandenburgiſchen Städtetag vorgeſchlagen die Herren Mann, Dr. Spiegel, Dr. Borchardt. Es fehlt noch ein Herr. Herr Stadtv. Becker, würden Sie vielleicht in der Lage ſein, jemanden vorzu⸗ ſchlagen? — Herr Stadtv. Barnewitz hat das Wort. Stadtv. Barnewitz: Ich ſchlage Herrn BVecker vor. Vorſteher Roſenberg: Es wird alſo als vierter Aögeordneter Herr Stadtv. Becker vorgeſchlagen. — Ich ſtelle feſt, daß als Abgeordnete zum Branden⸗ burgiſchen Städtetag die Herren Stadv. Mann, Dr. Spiegel, Dr. Borchardt und Becker gewählt ſind, außerdem auf früheren Beſchluß die beiden Vorſteher. Punkt 6 der Tagesordnung: Vorlage betr. Bewilligung einer Beihilfe an den Verein zur Fürſorge für die weibliche Jugend. — Druckſachen 250, 294. Stadtv. Dr. Röthig: Meine Freunde und ich beantragen die Ablehnung der Magiſtratsvorlage, und zwar aus folgenden Gründen. Bei den Ein⸗ richtungen des genannten Vereins und auch bei dem in Ausſicht genommenen Erholungsheim in Havelberg ſcheint uns die Interkonfeſſionalität nicht in der Weiſe gewährleiſtet zu ſein, wie wir es bei einer Bewilligung aus öffentlichen Mitteln fordern müſſen. Zwar antwortet neuerdings der Verein auf die Anfrage des Magiſtrats, daß das Erholungsheim in Havelberg „nicht nur Chriſtinnen, ſondern auch Angehörige anderer Religionen“ aufnimmt. Wenn man ſich aber das Statut für das alte Erholungsheim in Voßfeld anſieht und dabei bemerkt, daß die An⸗ gehörigen anderer Religionen hinter den Bewohnern des Marienheims, hinter den Mitgliedern der evan⸗ geliſchen Jungfrauen⸗ und Arbeitervereine, ſchließlich hinter allen denjenigen Perſonen rangieren, die eine Empfehlung der Gemeindediakoniſſe vorlegen können, ſo erſcheint uns in der Antwort des Vereines nicht eine genügende Sicherheit dafür gegeben zu ſein, daß den Mitgliedern aller Konfeffionen in gleicher Weiſe unterſchiedslos die Wohltat des neuen Erholungs⸗ heims in Havelberg zu gute kommt. Iufangedeſſen beantragen wir die Ablehnung der Magiſtratsvorlage. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lehnt die Vorlage des Magiſtrats ab.) 22 2 2 —.— Vorſteher Roſenberg: Punkt 7 der Tagesordnung: Vorlage betr. Bereitſtellung von Mitteln zur Zahlung von Witwen⸗ und Waiſengeld. — Druckſache 303. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Das der Witwe des Gemeindeſchullehrers Raß⸗ mann, Katharina geb. Weinrich, nach dem Ortsſtatut vom 4. März 1900 betr. die Ge⸗ währung von Witwen⸗ und Waiſengeld für das Rechnungsjahr 1906 aus ſtädtiſchen Mitteln zuſtehende Witwen⸗ und Waiſengeld von 460,83 ℳ und 184,33 ℳ, zuſammen 645,16 ℳ, iſt aus dem Dispoſitionsfonds zu entnehmen.) Punkt 8 der Tagesordnung: Vorlage betr. Etatsüberſchreitungen bei der Stadthanptkaſſe für das Rechnungsjahr 1905. — Druckſache 295. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Etatsüberſchreitungen bei der Stadthaupt⸗ kaſſe für das Rechnungsjahr 1905 von im ganzen 196 814,48 ℳ werden nachträglich genehmigt.) Herr Stadtv. Münch, ich möchte bitten, hier den Platz als Beiſitzer einzunehmen. (Geſchieht.) Wir kommen zu Punkt 9 der Tagesordnung: Vorlage betr. Nachbewilligung von Mitteln für die maſchinellen Transporteinrichtungen auf Gasanſtalt II. Druckſache 298. Berichterſtatter Stadtv. Callam: Im Februar vorigen Jahres wurde uns eine Vorlage gemacht, die 430 000 ℳ für die Errichtung von Transport⸗ einrichtungen für Kohlen auf der Gasanſtalt II for⸗ derte. Die Angelegenheit wurde damals einem Aus⸗ ſchuß überwieſen, der draußen auf der Gasanſtalt die Anlage in Augenſchein genommen hat und ein⸗ ſtimmig zu dem Entſchluß gekommen iſt, die An⸗ nahme der Magiſtratsvorlage zu empfehlen, weil die Maſſenproduktion von Tag zu Tag ſteigt und ohne derartige mechaniſche Einrichtungen die Kohlentrans⸗ porte auf der Gasanſtalt kaum noch zu bewältigen ſind. Damals war eine Rentabilitätsberechnung der Vorlage beigefügt, nach welcher in dem erſten Jahre des Betriebes dieſer Transportanlage eine Erſparnis von 17500 ℳ erzielt werden würde gegenüber den Koſten, die durch Handbetrieb entſtehen. Dieſe Er⸗ ſparnis wird ſich ſteigern und im zweiten Betriebs⸗ jahre etwa die Hälfte mehr, alſo über 25 000 ℳ betragen. Jetzt kommt eine Nachforderung von 65000 ℳ, und der Geſamtkoſtenpreis der Anlage ſtellt ſich nun auf annähernd Million Mark. Dieſe Nach⸗ forderung iſt namentlich dadurch hervorgerufen, daß zunächſt die polizeiliche Bauerlaubnis ſehr lange auf ſich warten ließ. Es waren verſchiedene Bemänge⸗ lungen ausgeſprochen, die ſtatiſchen Berechnungen wurden beanſtandet und Anderungen an dem Pro⸗