—— 234 Die Koſten der Kanaliſierung folgender Straßen im Gebiete der Neuweſtendgeſell⸗ ſchaft und zwar: a) der Straße 26—v. 5 zwiſchen Kaſtanien⸗ allee und Straße 6a—Vv—5 in Höhe von 40 100 ℳ, b) der Straße 27« zwiſchen Straße 7b und Straße 6a in Höhe von 25 300 , c) der Straße an der Südſeite des Platzes A zwiſchen Straße 270 und Snaße 26 in Höhe von 3300 ℳ, d) der Straße 6a— v—5 zwiſchen Straße 7 a und Straße 2 in Höhe von 22 700 ℳ., e) der Straße 9—V—5 zwiſchen Ahorn⸗ und Lindenallee in Höhe von 6800 ℳ—, 1) der Straße 2——5 zwiſchen Straße 6a und 7b in Höhe von 39700 ℳ ſind in das Ertraordinarium des Kanaliſations⸗ etats für 1906 einzuſtellen.) Punkt 23 der Tagesordnung: Vorlage betr. Abkommen mit der Schiller⸗ theater⸗Aktiengeſellſchaft. — Druckſache 315. Berichterſtatter Stadtv. Dzialoszynski: Es han⸗ delt ſich darum, ob wir uns damit einverſtanden er⸗ klären wollen, daß der § 3 des Bauvertrages zwiſchen der Stadt Charlottenburg und der Schillertheater⸗ Aktiengeſellſchaft, welcher lautet: Die Schillertheater⸗Aktiengeſellſchaft verpflichtet ſich, ſofort nach Abſchluß des Vertrages durch Darlehn einen Betrag von 250 000 ℳ zu ihrer Verfügung zu beſchaffen, durch ein Abkommen erfüllt iſt, wonach die Schiller⸗ theater⸗Geſellſchaft ſich einen laufenden Kredit bei einem zweifellos guten und zahlungsfähigen Bank⸗ haus beſchafft hat, nämlich bei der Firma Delbrück, Leo « Co. Der Magiſtrat hat in der Vorlage ſchon das Bedenken hervorgehoben, welches gegen den Vorſchlag der Schillertheater⸗Geſellſchaft geltend ge⸗ macht werden könnte. Es hat nämlich jeder Gläu⸗ biger im Falle der Verſchlechterung der Vermögens⸗ verhältniſſe eines Darlehnsnehmers das Recht, von einem Darlehnsvertrag zurückzutreten. Aber ich meine, es iſt mit Rückſicht darauf, daß in dem § 3 nicht zum Ausdruck gebracht iſt, daß die Schiller⸗ theater⸗Geſellſchaft für die ganze Dauer des Ver⸗ trages die 250 000 ℳ zu ihrer Verfügung halten muß, gleichgiltig, ob die Schillertheater⸗Geſellſchaft ſich jetzt die 250 000 ℳ beſchafft und zu einer Zeit, auf die wir keinen Einfluß haben, wieder zurückgibt, oder ob ſie ſich ein Darlehnsverſprechen geben läßt. Wir haben das Intereſſe, daß die Schillertheater⸗ Geſellſchaft gekräftigt werde; ſie würde aber, wenn ſie ſich die 250 000 ℳ hinlegt, einen erheblichen Zinsverluſt haben, ſie würde größere Speſen haben, als wenn ſie den Darlehnsvertrag eingeht. Nur dann, wenn von dem Magiſtrat etwa die Erklärung abgegeben würde, daß der § 3 dahin auszulegen iſt, daß die 250 000 ℳ dauernd zur Verfügung der Ge⸗ ſellſchaft ſtehen ſollen, würde eine Verſchlechterung egen den Vertrag in dem jetzt vorgeſchlagenen Ver⸗ ſchren liegen. Ich nehme nicht an, daß der § 3 ſo auszulegen iſt, weil ſonſt vereinbart worden wäre, daß das Betriebskapital der Schillertheater⸗Geſell⸗ 424 noch um dieſe 250 000 ℳ verſtärkt werden olle. Das iſt nicht geſchehen. Es iſt allerdings über die Verſtärkung des Betriebskapitals geſprochen und auch eine Vereinbarung getroffen worden, aber nicht bezüglich dieſer 250 000 ℳ. Aus dieſem Grunde erachte ich die Vorlage des Magiſtrats für unbedenk⸗ lich und empfehle ihre Annahme. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ —4 1e1 n nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Vereinbarung im § 3 des Bauvertrages zwiſchen der Stadtgemeinde Charlottenburg und der Schillertheater⸗Aktiengeſellſchaft vom 21./23. Juni 1904, wonach „die Schillertheater⸗Aktiengeſellſchaft ſich ver⸗ pflichtet, ſofort nach Abſchluß des Vertrages durch Darleyn einen Betrag von 250 000 ℳ zu ihrer Verfügung zu beſchaffen“ iſt durch das Abkommen der Schillertheater⸗ Aktiengeſellſchaft mit dem Bankhauſe Delbrück, Leo & Co. vom 31. Oktober 1905 als erfüllt zu betrachten.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Ich bitte die Herren Kollegen Hirſch, Jachmann und Dr. Proskauer, heute das Protokoll zu vollziehen. Punkt 24 der Tagesordnung: Vorlage betr. Regulierung des Lietzenſeeufers und der Witzlebenſtraße. — Druckſache 316. Stadtſyndikus Dr. Maier: Meine Herren, der Kredit, der nach unſerer Vorlage für die vorläufige Regulierung der Witzlebenſtraße eröffnet werden ſoll, ſchließt mit 67 600 ℳ ab. Dieſer Kredit ſieht vor, daß eine Gasbeleuchtung in dieſer Straße ein⸗ gerichtet wird. Da in den Verträgen aber wahl⸗ weiſe Gas⸗ oder elektriſche Beleuchtung vorgeſehen iſt, ſo müſſen die Koſten der elektriſchen Beleuchtung auch berückſichtigt werden, und dadurch erhöhen ſich die Koſten eventuell von 67 600 ℳ auf 71 700 . Ich möchte bitten, daß dieſer letztere Kredit für den Fall eröffnet wird, daß die elektriſche Beleuchtung in der Straße zur Einführung gelangt. Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Herr Stadtſyndikus Maier beantragt, die Ziffer „67 600 ℳ“, die unter Umſtänden vorſchußweiſe zu zahlen ſind, auf „71 700“ zu erhöhen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem auf Vorſchlag des Stadt⸗ ſyndikus Dr. Maier abgeänderten Antrage des Ma⸗ giſtrats, wie folgt: 1. Der Regulierung des Lietzenſeeufers und der Witzlebenſtraße zwiſchen der Neuen Kantſtraße und der verlängerten ſüdweſtlichen Bauflucht⸗ linie der Straße 11b—V —3 wird zugeſtimmt. Die Koſten der Regulierung einſchl. der Be⸗ leuchtungsanlagen und Bepflanzung der Witz⸗ lebenſtraße in ganzer Ausdehnung und des Lietzenſeeufers nur vor dem Stiebitz und Köpchen⸗ ſchen Grundſtücke in Höhe von 71 700 ℳ und von 16 000 ℳ ſind vorſchußweiſe zu Laſten des Straßenregulierungsfonds zu verausgaben. Ihre Deckung hat durch die Anliegerbeiträge zu erfolgen. Die mit der Terrain⸗Aktiengeſellſchaft Park Witzleben geſchloſſenen Verträge Nr. 765 und 796 und die mit der offenen Handelsgeſellſchaft in Firma Stiebitz und Köpchen geſchloſſenen Verträge Nr. 759 und 779 des Urkundenver⸗ 50