—— 264 — ſteht, und weil die Eiſenbahndirektion ſich über den Neubau des Bahnhofsgebäudes noch nicht hat ſchlüſſig machen können. Würde das der Fall gewe en ſein, würde die Eiſenbahndirektion ſich uns gegenüber willfährig erwieſen haben, dann würden die Ver⸗ hältniſſe auf dem Stuttgarter Platz ſchon längſt ſchön und gut geordnet worden ſein. Was nun die 66⸗Pfeilerbrücke anbetrifft, ſo bitte ich zu bedenken, daß ſie zur Zeit noch ins Freie führt, daß die Entwickelung unſerer Stadt dort an der Stadtbahn ja zur Zeit ihr Ende erreicht hat. Drüben, jenſeits der Stadtbahn, findet die Straße der 66⸗Pfeilerbrücke ja nicht einmal eine Fortſetzung, wenigſtens nicht eine Fortſetzung in vollſtändig regu⸗ lierten Straßen. Die Küſtrinerſtraße, die ihre naturgemäße Fortſetzung bildet, iſt noch gar nicht reguliert. Wir beabfichtigen aber, dieſe Straße in ganz kurzer Zeit zu regulieren, und wir hatten die Abſicht, gleichzeitig mit der Regulierung der Küſtriner Straße auch die Straße unter der 66⸗Pfeilerbrücke ordnungsmäßig herzuſtellen, und zwar nicht allein die Bürgerſteige, ſondern auch den Fahrdamm. Der Fahrdamm iſt, wenn ich das beides mit einander vergleichen darf, vielleicht der am ſchlechteſten bedachte Teil der Straße. Nun haben ſich wider Erwarten die Verhandlungen wegen der Regulierung der Küſtrinerſtraße verzögert. Von Jahr zu Jahr hoffen wir, die Verhandlungen zu Ende führen zu können; wir haben uns aber in dieſer Hoffnung ge⸗ täuſcht. Darin ſtimme ich dem Herrn Antragſteller wohl bei, daß wir die Verhältniſſe nicht länger ſo werden beſtehen laſſen können, und wenn ſich bis zum nächſten Frühjahr das Schickſal der Regulierung der Küſtrinerſtraße nicht entſchieden haben ſollte, dann, würde ich meinen, müßte man auch ohne die Küſtrinerſtraße an die Straße der 66⸗Pfeilerbrücke herangehen. Das wird beabſichtigt. Nun wünſcht aber der Herr Antragſteller, daß der Magiſtrat erſucht werden ſoll, ſofort die Bürger⸗ ſteige herzuſtellen. Zu meinem Bedauern muß ich erklären: wir ſind nicht in der Lage, einem ſolchen Antrag zuzuſtimmen. Es gibt in dieſem Jahr kein Straßenbaumaterial mehr; alle Lieferanten, die für uns liefern, haben ihre Lieferungen nicht rechtzeitig beendigen können; wir ſtehen in ganz kurzer Friſt vis-A-vis de rien und können nicht einmal die Straßenbaumaterialien, welche für die Herſtellung der etatsmäßig bewilligten Straßenbauausführungen erforderlich ſind, beſchaffen, viel weniger noch zu anderen Bauausführungen, wozu die unter der 66⸗Pfeilerbrücke gehören würde. In dieſem Jahr vermögen wir alſo den . des Antragſtellers nicht zu erfüllen. Wenn ich aber das Wort „ſofort“ ſo verſtehen darf, daß auch das nächſte Frühjahr noch einbegriffen iſt, dann, glaube ich, wird der An⸗ trag Erfolg haben; ich glaube, dann wird der Ma⸗ giſtrat dem Antrage Folge geben können. Vorſteher Roſenberg: Der Antrag wird wohl dahin geändert, daß anſtatt „ſofort“ geſagt wird: „ſo bald als möglich“? (Zuſtimmung des Stadtv. Dr. Rothholz.) (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Stadtv. Dr. Rothholz, wie folgt: Der Magiſtrat wird erſucht, eine Vorlage ein⸗ zubringen, dahingehend, daß die Pflaſterung der Bürgerſteige unter der 66⸗Pfeilerbrücke ſo bald als möglich in Angriff genommen wird.) Das Protokoll vollziehen heute die Herren Stadtw. Rackwitz, Dr. Rotholz und Dr. Röthig. Punkt 18 der Tagesordnung: Vorlage betr. Annahme eines Vermächt⸗ niſſes. Druckſache 362. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Das der Stadtgemeinde Charlottenburg von der Frau Luiſe Fehlow geb. Hoth ausgeſetzte Vermächtnis von 1500 Mk. wird angenommen. Der Betrag iſt dem Sonderetat 6 (Stiftungen, Vermächtniſſe uſw.) zuzuführen.) Punkt 19 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Sonderetat 1 Extraord. 1—12 für 1903. Druckſache 361. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Pofition 12 des Abſchnittes 1 des Ertra⸗ ordinariums des Kanaliſationsetats für das Rechnungsjahr 1905 wird um 48 000 Mk. auf 676 000 Mk. erhöht.) Nunmehr unterbreche ich die öffentliche Sitzung. (Die öffentliche Sitzung wird unterbrochen und nach kurzer Zeit wieder eröffnet.) Ich eröffne die öffentliche Sitzung wieder, Die Verſammlung hat beſchloſſen, den Punkt 20 der Tagesordnung — Vorlage betr. Pachtung von eiſenbahnfiskaliſchem Dispoſitionsland in der Straße 17v—v—3 zwiſchen Wilmersdorfer⸗ und Holtzendorfſtraße, Druckſache 368— in nichtöffent⸗ licher Sitzung zu verhandeln. Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß der Sitzung 10 Uhr 10 Minuten.) Druck von Adolf Gertz, Charlottenburg.