Amtlicher 23ericht über die Derhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Derſammlung in der öffentlichen Sitzung am 17. Oktober 1906 nach ſtenographiſcher Aufnahme. Herausgegeben vom Magiſtrat. Seite Tagesordnung. Geſchäftliche Mitteilungen 265, Mitteilung betr. Prüfung der ſtädtiſchen Kaſſen im Monat September d. I Vorlage betr. Bereitſtellung von Mitteln zur Zahlung von Witwen⸗ und Waiſengeld. Vorlage betr. Aufhebung der Deputation zur Prüfung der Frage der Müllabfuhr und Mülbeſeitigung⸗.. Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Sonderetat 4 Extraord. 1—1 für 1906. Bericht des Ausſchuſſes über den Antrag der Stadtverordneten Hirſch und Gen. betr. Reviſion des Normaletatss. Vorlage beir. Bewilligung der Mittel für die elektriſche Beleuchtung der Bismarckſtraße, des Dernburg⸗ und Witzleben⸗Platzes. Vorlage betr. Neubildung einer Deputation zur Beratung der Frage über die Verwertung der ſtädtiſchen Ländereien. Vorlage betr. Nachbewilligungen im Kapitel des Etats für 1906 275 266 Rednerliſte. Dr. Borchargt: 269, 273 Ireund 267, 268 Hirſcher , . „ 267, 272 Kaufmann 270, 271, 273, 274, 275, 277 Dr Landsverger .. 268, 269 Rackwitz . . . 275 Roſenberg 265, 266, 269, 270, 271, 272, 275 Dr. Rohho)) 276 Scholtz (Stadtrat))),),, . 276 Schuſteyrus: 266, 271, 276 Du Spicgl . 266, 267, 275 Dr. Stadhagen .. 270, 274 Vogene , 276 Beginn der Sitzung 6 Uhr 20 Minuten. Vorſteher Roſenberg: Ich eröffne die Sitzung. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadtbaurat Bredtſchneider, Stadträte Stendel, Meyer, Dr. Jaffé, Scholtz, Stadtſyndikus Dr. Maier, Aſſeſſor Dr. Stolze, Oberingenieur Marggraff. Als Beiſitzer walten die Stadtverordneten Herren Dr. Borchardt und Münch. Herr Stadtv. Dr. Borchardt führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Stadtv. Herren Becker, Bruns, Callam, Frantz, Dr. Frentzel, Heiſe, Holtz, Dr. von Liszt, Mickler, Otto, Sachs und Schwaß. Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zu Tages⸗ ordnung Nr. 9 bi§ 13 liegen nebſt den Akten aus und gelten als genehmigt, wenn bis zum Schluſſe der öffentlichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben iſt. Meine Herren, wie Ihnen bekannt, iſt unſer Stadtbaurat für den Hochbau, der Regierungs⸗ und Baurat Profeſſor Schmalz am 6. d. M. verſtorben (die Verſammlung erhebt ſich) und am 9. d. M. unter beſonderer ſtädtiſcher Ehrung vom Rathauſe aus beſtattet worden. Die Hinter⸗ bliebenen, denen ich die tiefe Anteilnahme der Herren Stadtverordneten ausgeſprochen, haben durch den Mund der Witwe des Verblichenen mich erſucht, der Verſammlung ihren Dank auszudrücken. Der Verſtorbene hat die ihm erwieſenen letzten Ehren trotz der kurzen Zeit, während welcher er im Dienſte unſerer Stadt geſtanden hat, wohl verdient. Eine hohe künſtleriſche Begabung und eine reiche Erfahrung auf dem von ihm gewählten Verwaltungs⸗ zweig waren die Eigenſchaften, die ihn auszeichneten, Eigenſchaften, die nach aller Sachverſtändigen Urteil ihn wohl in den Stand geſetzt hätten, wenn es ihm beſchieden geweſen wäre, längere Zeit in ſeinem Amte zu wirken, große Verdienſte um die Weiterentwickelung und Weitergeſtaltung Charlottenburgs ſich zu er⸗ werben und alle die Hoffnungen, die wir, die der Magiſtrat, die die ganze Stadt auf ihn geſetzt hatte, zu erfüllen. Es hat nicht ſollen ſein, ein ſchneller Tod hat ihn dahingerafft. Wir aber, meine Herren, werden das Andenken an dieſen vortrefflichen Mann und hochbegabten Künſtler ſtets in Ehren halten, und Sie haben zum Zeichen deſſen ſich von Ihren Plätzen erhoben, während ich dieſe Worte dem Andenken des Verſtorbenen widmete. Meine Herren, es iſt aus der Mitte der Herren Stadt⸗ verordneten mir gegenüber der Wunſch geäußert worden, das Berliner Virchow⸗Krankenhaus zu beſichtigen. Es iſt darauf auf meine Veranlaſſung eine Anfrage an die Verwaltung des Virchow⸗Krankenhauſes erfolgt, und man iſt bereit, den Herren das Krankenhaus unter ſachverſtändiger Führung zu zeigen, und zwar am nächſten Freitag, den 19. d. M., um 10 Uhr Vormittags. Ich bitte diejenigen Herren, welche an dieſer Beſichtigung teilnehmen wollen, ſich heute noch bei dem Herrn 14 zu melden; er wird dann das Weitere veranlaſſen. Meine Herren, ich bitte Sie, eine Vorſtellung entgegenzunehmen. Ich gebe mir die Ehre, Herrn