—— 277 — haben wir keine andere Irrenanſtalt, und wir werden auch keine bauen. (Stadtv. Vogel: Warum nicht?) Das halte ich für vollſtändig ausgeſchloſſen. Wir gehören dem Provinzialverbande an und zahlen an ihn jährlich eine große Summe Steuern; der Pro⸗ vinzialverband hal für die Irren zu ſorgen. Das Verhältnis, meine ich, werden wir doch nicht ändern wollen. In unſerem Krankenhaus können wir die Irren nicht unterbringen, denn daourch würden die anderen Kranken außerordentlich geſtört werden. Die Irren ſchreien häufig gräßlich und anhaltend, wir können nicht andere Kranke, vielleicht nervenkranke Leute, daneben legen! Ich hoffe, meine Herren, daß dieſe Übergangs⸗ verhältniſſe ſich ſehr erheblich zu gunſten einer raſcheren Abentwickelung der geſchaf üichen Behandlung der Unterbringung der Irren ändern werden, ſowie die Teupitzſche Anſtalt gebaut ſein wird. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Folgende Etatsnummern des Ordinariums Kapitel V für 1906 werden in Höhe der bei den einzelnen Nummern angegebenen Beträge rt laufenden Mitteln des Jahres 1906 ver⸗ tärkt: 1. O. V—3—4 Beſondere ärzt⸗ liche, wundärztliche und zahn⸗ ärztliche Hilfeleiſtungen. 2. O. V—3—6 Entſendung in Walderholungsſtätten. . . . 10000,— „ 3. O. V—3—7 Unterbringung von Geiſteskranken 4. O. V—5—6 Zur Anlegung als Sparvermögen für Pflege⸗ kinder in Höhe der für ſie eingegangenen Beträge 5. O. V—8—10/11 Arzneien und Verbandmittel (gegen⸗ ſeitig übertragbar) 1200,— „ Insgeſamt 18 237,93 700,— 5000,— „ 1337,93 „ Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Gegen die Vor⸗ ſchläge des Wahlausſchuſſes ſind Einwendungen nicht erhoben und dadurch die Beſchlüſſe feſtgeſtellt worden. Bei der Wichtigkeit des einen Beſchluſſes, der die Wiederwahl eines Mitgliedes zur Schuldeputation betrifft, konſtatiere ich hiermit, daß Herr Kollege Dr. Penzig als Mitglied der Schuldeputation wieder⸗ gewählt worden iſt. 5 (Zurufe: Einſtimmig!) — Ja, Widerſpruch iſt nicht erfolgt. Ich ſchließe die Sitzung. (Schluß der Sitzung 7 Uhr 50 Minuten.) Druck von Adolf Gertz, Charlottenburg