gerade hierin ein ſehr weſentliches Bedenken, das im vorigen Jahre obwaltete, abſchwächt. Stadtv. Hirſch: Ich möchte zunächſt zwei Irrtümer des Herrn Burgermeiſters richtig ſtellen. Der Herr Bürgermeiſter iſt wieder darauf zu ſprechen gekommen, daß die Stadwerordnetenverſammlung im vorigen Jahre auch nur 100000 ℳ verlangt hat. Die Vor⸗ geſchichte dieſes Antrages zeigt aber, daß die Stadt⸗ perordnetenverſammlung urſprünglich mehr verlangt hat. In der Sitzung vom 6. Dezember hatte die liberale Fraktion einen Antrag eingebracht, der den Magiſtrat um eine Vorlage erſucht, wonach ſämtlichen ſtädtiſchen Arbeitern und denjenigen ſtädtiſchen Beamten und Lehrkräften, die ein Jahresgehalt unter 3000 ℳ beziehen, eine einmalige Teuerungszulage in Höhe eines halben Monatseinkommens gewährt werde, und nach der Berechnung, die der Begründer dieſes Antrages, Herr Stadtv. Dr. v. Liszt, gegeben hat, handeite es ſich dabei nicht um 100000, ſondern um 115 000 ℳs; das geht aus dem ſtenographiſchen Von meinen Freunden war ein wir haben 366 das gibt zuſammen 145 000 ℳ,. für das halbe Jahr alſo 72500 bei Gruppe d fortfallen, ſo daß die tatſächliche Mehr⸗ belaſtung durch meinen Antrag genan 64 000 %, be⸗ trägt und nicht 90 000 ℳ. Ich bin überzeugt, daß die Stadt Charlottenburg ſoviel noch vertragen kann. Meine Herren, auf die Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters brauche ich nicht ausführlich ein⸗ zugehen. Der Herr Oberbürgermeiſter hat ſich die Sache ſehr leicht gemacht: ſach lich kann er nichts er⸗ widern, und ſo greift er denn zu einigen alten, ſehr abgedroſchenen Phraſen, die man an anderer Stelle wohl gewohnt iſt, die aber hier ſonſt nicht ausge⸗ ſprochen zu werden pflegen; er ſagt einfach: wir kennen die Taktik der Herren Sozialdemokraten, ſie gehen darauf aus, Unzufriedenheit zu erregen. ſehe davon ab, welche Geringſchätzung der Anſichten eines Vertreters einer ſehr großen Partei in dieſen Worten liegt; ich möchte aber den Herrn Oberbürger⸗ meiſter bitten, einen einzigen Fall zu nennen, wo wir darauf ausgehen, Unzufriedenheit zu erregen! Wir haben das durchaus nicht nötig; Unzufriedenheit er regen Sie, indem Sie ſich den Wünſchen der Stadt⸗ perordnetenverſammlung ſo lange widerſetzen und dann nachher eine ſolche Borlage einbringen. Wir haben es nicht nötig, Unzufriedenheit zu erregen; das beſorgen Sie ſchon ſelbſt, und wir haben wirklich keinen Grund, Ihnen ins Handwerk zu pfuſchen. Bürgermeiſter Matting: Mir fällt eben eine Bemerkung ein, die ich auch glaube machen zu müſſen, in bezug darauf, daß Herr Stadtv. Dr. Spiegel vorhin von Leuten geſprochen hat, die auf Geſinde⸗ vertrag angeſtellt ſind, alſo jedenfalls der Meinung geweſen iſt, daß auch dieſe mit einer Teuerungs⸗ zulage bedacht werden ſollen. Ich bitte Sie, ſich zu vergegenwärtigen, daß von den auf Geſindevertrag Angeſtellten in der Magiſtratsvorlage nicht geſprochen iſt, weil alle dieſe Leute Naturalverpflegung haben, alfo unter der Teuerung nicht leiden. Ich möchte das feſtſtellen, damit ein Irrtum in dieſer Beziehung nicht obwaltet. Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Ich möchte zu⸗ nächſt diejenigen Anträge, die inzwiſchen eingegangen ſind, zur Verleſung bringen. Herr Kollege Otto beantragt, in die Magiſtrats⸗ vorlage beziehentlich in die Vorſchläge des Kollegen Spiegel den Satz einzuſchalten: Die Auszahlung dieſes Betrages erfolgt zur Hälfte vor Weihnachten, mit dem Reſt am 1. März 1907. Herr Kollege Dr. Penzig beantragt, zu Nr. 2 des Antrages am Schluß hinzuzufügen: Dem billigen Ermeſſen des Magiſtrats wird es überlaſſen, Teuerungszulagen auch den nicht⸗ ſtändigen Hilfsarbeitern zu gewähren. Endlich hat Herr Kollege Stadthagen beantragt, über die Poſitionen einzeln abzuſtimmen, und ins⸗ beſondere, bei der Magiſtratsvorlage unter d, falls die Spiegelſchen Anträge angenommen würden, ſie mit der Maßgabe zu beſchließen, daß mindeſtens 75 ℳ für die Zeit bis zum 1. Juli gewährt werden. Herr Kollege Hirſch hat ſeine Anträge ſelbſt ſchon verleſen; ich glaube damit iſt der Pflicht ie zur Kenntnis der Verſammlung daß die Auszahlung in März, erfolgen : die Teuerungs⸗ liegt ja in der Richtung des ſo aldemokratiſchen Zukunftsſtaates. 9 2 40 ſc (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Ich kann nur annehmen, daß wir unter keinen umſtänden derartigen Anträgen e geben werden, und ich gebe mich auch der Erwartung hin, daß die Freunde des Herrn Kollegen Spiegel ſ auf ſolchen