Nun iſt der naturgemäße Weg von dem Kur⸗ fürſtendamm herunter durch die verlängerte Faſanen⸗ ſtraße — das kleine Stück bis an das Gartenufer — und über die neue Brücke hinüber, jenſeits an dem Kanal entlang. nach Moabit. Das wird der Weg ſein, wie er genommen werden muß, und es iſt nur die Empfindung, die davon abhält, dieſer Frage näher zu treten, daß es eine Störung für die Reiter wäre, wenn hier auf dem kleinen Ende eine chauſſierte Straße angelegt würde. Ich glaube aber, daß derjenige, der ſich an Ort und Stelle die Dinge anſieht, zugeben muß, daß der Reitverkehr nicht im mindeſten geſtört werden würde. Der Reit⸗ verkehr, der von dem Salzufer kommend, links ſich abſpielt, würde auf dem ganzen Hippodrom durch eine derartige Verkehrsſtraße nicht geſtört werden. Die heutige Verbindung iſt auf die Dauer unhalt⸗ bar. Wir danken es nur der Weitherzigkeit unſerer Verwaltung, daß dieſes kleine Stück überhaupt not⸗ dürftig beleuchtet iſt; es iſt aber ſo notdürftig be⸗ leuchtet, daß das, was wir dadurch erreichen wollen, doch nicht erreicht wird, nämlich ein ſicherer Verkehr nach der Hardenbergſtraße, nach den Inſtituten, die dort liegen, nach der Ingenieurſchule, nach der Hoch⸗ ſchule, zu denen ein dauernder Verkehr von Cham⸗ bregarniſten ſtattfinden würde. Dieſe müſſen die Halbinſel verlaſſen, ſie können dort nicht wohnen, weil abends dieſes Stück ſehr ſchwer zu paſſieren iſt. Es hat ſich ja etwas gebeſſert, es iſt infolge Lich⸗ tung der angrenzenden Gebüſche nicht mehr das frühere Geſindel da, aber man kann doch nicht ohne Unruhe durchgehen. Man hört hier, daß die Allerhöchſte Stelle nicht geneigt wäre, ihre Zuſtimmung zu geben. Verſucht iſt es meines Wiſſens an der Allerhöchſten Stelle aber noch nicht, ob ſie ihre Zuſtimmung erteilen will; man will vielmehr eine Gelegenheit abwarten, um die Allerhöchſte Stelle einmal zu fragen, ob dieſes Hindernis nicht zu beſeitigen wäre. So liegt die Sache doch nicht. Ich meine, wir ſollten als Stadtgemeinde den Weg beſchreiten, eine offtzielle Antwort zu erbitten, und ich ſtelle hiermit den Antrag: Die Stadtverordnetenverſammlung möge den Magiſtrat erſuchen, im Immediatwege bei Seiner Majeſtät um die Herbeiführung einer befeſtigten Straße durch den Tiergarten im Zuge der Faſanenſtraße vorſtellig zu werden. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Meine Herren, der Fußgängerverkehr iſt frei auf der Strecke, und für die Beleuchtung iſt auch geſorgt. (Stadtv. Kaufmann: Aber wie!) Früher war es ein dunkeler Schlupfwinkel für allerlei Unfug. Das iſt jetzt anders geworden. Es handelt ſich alſo nur um Freigabe für den Wagenverkehr. Darin gebe ich dem Herrn Stadtverordneten⸗Vorſteher⸗ Stellvertreter Kaufmann recht, wenn er ſagt, es ſei ein Bedürfnis vorhanden, daß die Straße für den Wagenverkehr freigegeben würde. Aber ich möchte Herrn Kaufmann darauf aufmerkſam machen, daß dieſes Stück, deſſen Freigabe wir wünſchen, nicht im Gemeindegebiet der Stadt Charlottenburg liegt, ſondern im Gemeindegebiet der Stadt Berlin, und daß es nicht einmal im Eigentum der Stadt Berlin ſteht, ſondern im Eigentum der Tiergartenverwaltung, und daß ein Bebauungsplan, der die Freigabe dieſes Stücks vorſieht, nicht vorliegt. Alſo es liegt keinerlei rechtliche und geſetzliche Handhabe vor, um hier vor⸗ zugehen. Auß rechtlichem Wege vorzugehen, etwa 393 durch Enteignung, iſt vollſtändig ausgeſchloſſen. Wir können uns nur auf den Standpunkt des Bittens ſtellen, und das haben wir getan; wir haben es be⸗ antragt, haben eine wunderſchöne Eingabe gemacht mit ſehr hübſchen Bildern, (Heiterkeit) aber natürlich im inſtanzenmäßigen Zuge, und der Herr Miniſter hat, ſoviel ich weiß, die Sache an der Allerhöchſten Stelle auch zur Sprache gebracht: (Stadtv. Kaufmann: Vielleicht!) aber der Antrag iſt abgelehnt worden, und der Herr Miniſter ſagt: nun iſt es überhaupt ausgeſchloſſen. Nun haben wir geſagt: wir wollen die Sache bis auf weiteres ruhen laſſen. Das heißt: wir wollen die Sache im Auge behalten, aber bei der Sachlage, wie ſie nun einmal iſt, müſſen wir vor⸗ ſichtig vorgehen. Eine Immediateingabe würde ich für ſehr bedenklich halten. Meine Herren, wir dürfen nicht Immediateingaben machen wegen ver⸗ hältnismäßig kleiner Sachen; wir müſſen den In⸗ ſtanzenweg innehalten. Ich möchte Sie daher bitten, dieſen Antrag nicht anzunehmen. Ich glaube, daß er nicht zum Ziele führen wird. Wir haben nichts zu fordern, meine Herren; deſſen müſſen wir ein⸗ gedenk ſein. (Zuruf des Stadtv. Kaufmann.) — Nein, Herr Kaufmann, wir haben nichts zu fordern. Es handelt ſich nicht einmal um unſer Stadtgebiet. Ja ich fürchte, meine Herren, daß eine Immediateingabe leicht gerade das Gegenteil be⸗ wirken kann, daß ſie uns nämlich den Weg — und dann für eine lange Reihe von Jahren — überhaupt verſperrt. Ich meine deshalb, es iſt viel richtiger, wenn wir die Sache im Auge behalten und bei ge⸗ eigneter Gelegenheit verſuchen, eine ſolche Bitte vorzutragen. Ich glaube, daß dieſer Weg der ſicherere iſt, meine Herren, und deshalb warne ich vor einer Immediateingabe. Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, auch meine Freunde bedauern, daß dem Verkehrsbedürfnis, das an jener Stelle augenſcheinlich in ſehr erheblichem Maße vorliegt, nicht Rechnung getragen werden kann. Ich kann mich auch nicht den Worten des Herrn Oberbürgermeiſters anſchließen, daß es ſich um eine verhältnismäßig kleine Angelegenheit handelt; ich glaube, es handelt ſich dort um eine ſehr wichtige Verkehrsangelegenheit. Andererſeits gebe ich voll⸗ kommen zu, daß es ſich um eine ſolche Verkehrs⸗ angelegenheit handelt, die nicht unmittelbar auf Charlottenburger Gemeindegebiet liegt; ſo liegt ja die Sache. Darum aber, glaube ich, können wir, ohne uns in Schwierigkeiten der angedeuteten Art zu begeben, den Weg beſchreiten, der eben allein offen bleibt, nachdem der erſte, vom Magiſtrat be⸗ ſchrittene Weg verſagt hat. Ich möchte auch darauf hinweiſen, daß augen⸗ blicklich ganz beſondere Umſtände vorliegen, um ein nochmaliges Vorgehen in der Angelegenheit zu mo⸗ tivieren. Wenn man ſich an Ort und Stelle in⸗ formiert hat, wird man jetzt geſehen haben, daß der Zaun, der früher an der Techniſchen Hochſchule war, bereits um 1 bis 2 m zurückgeſetzt und durch einen neuen, feſten Zaun erſetzt iſt; es ſind alſo ungefähr 2 m gewonnen. an hat außerdem, wenn man dort geht, die Empfindung, daß die Beleuchtung nicht genügt. Auf der einen Seite iſt ſie vorhanden — von der Har⸗ denbergſtraße aus auf der rechten Seite —, auf der linken Seite iſt aber gar keine Beleuchtung vorhanden;