meine Herren, die Kenntnis⸗ daran die Genehmigung der folg dieſes Beſchluſſes Ich empfehle Ihnen, nahme und im Anſchluß neuen Lehrerſtellen, die in Ver notwendig werden. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung nimmt von der Genehmigung der Pflichtſtunden⸗ ordnung für die Rektoren an den Gemeindeſchulen und der Bürgermädchenſchule, der Lehrer und Lehre⸗ rinnen an den Gemeindeſchulen, den höheren Mädchen⸗ ſchulen und der Bürgermädchenſchule Kenntnis und beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats wie folgt: In Ergänzung 25. Oktober / 31. O des Gemeindebeſchluſſes vom ktober 1906 wird die Er⸗ richtung von weiteren 5 Lehrer⸗ und 2 Lehre⸗ rinnenſtellen an den Gemeindeſchulen zum 1. April 1907 genehmigt. Die Stellen ſind in dem Stadthaushaltsetat für das Rechnungejahr 1907 vorzuſehen.) Punkt 3 der Tagesordnung: Dr. Rothholz und Gen. — Druckſache 18. Vorſteher Roſenberg: Aufrage des Stadtv. betr. Straßenreinigung. Die Anfrage lautet: Iſt dem Magiſtrat bekannt, daß bei Eintritt des Tauwetters in der Neujahrswoche viele Stra⸗ ßenübergänge unpaſſierbar blieven, und welche Maßregeln denkt in Zukunft der Magiſtrat zur Verhinderung ſolcher Mißſtände zu treffen? Frageſteller Stadtv. Dr. Rothholz: Meine Herren, die Frage der Straßenreinigung iſt in dieſem Winter wieder aktuell geworden durch die vielen Schneefälle, durch den Froſt und durch das Tauwetter, das ſich dem Froſte anſchloß. Der letzte 1. hat Charlottenburg mit einer ganz hohen Schneedecke bedeckt, und es war nicht zu verlangen, daß die Straßenreinigung den Schnee ſofort wegſchaffte. Das war für Berlin auch nicht möglich. Die Folge davon war, daß große Verkehrsſtörungen eintraten. Noch heute, 14 Tage nach dem großen Schneefall, ſieht man in den Straßen. die nicht von der Straßen⸗ bahn berührt werden, hohe Schneeberge zur großen Freude unſerer Jugend, aber zu geringerer Freude des Verkehrs. Es iſt anzunehmen, daß noch Wochen vergehen werden, bevor der ganze Schnee aus den Straßen Charlottenburgs weggeſchafft ſeim wird, und wir müſſen damit rechnen, daß die Sonne uns mit⸗ hilft. Wenn aber ein Tauwetter eintritt, dann haben wir mit einem Matſch zu rechnen, wie er in der erſten Neujahrswoche eingetreten iſt, namentlich in den erſten Tagen des Jahres. Am Stuttgarter Platz z. B. und in den angrenzenden Straßen, wo kein gutes Pflaſter liegt, hinterließ das Tauwetter ſolche Spuren, daß nicht zu verwundern iſt, wenn die An⸗ wohner dieſer Stadtteile ſich beſchwerdeführend an den Magiſtrat gewandt haben. Aber wie ich höre, waren dieſe Zuſtände in der erſten Neujahrswoche nicht bloß am Stuttgarter Platz zu bemerken; ganz dasſelbe wurde mir von den Straßen am Zoologi⸗ ſchen Garten mitgeteilt, vom Steinplatz und den lebhafteſten Gegenden von Chariottenburg. Man fragt ſich deshalb: genügt nicht die Dispoſition, oder genügen nicht die Müttel, die für die Straßenreinigung ausgeworfen worden ſind? Die erſte Frage möchte ich nicht beantworten; aber auf die zweite muß doch hingewieſen werden. Für das Jahr 1904 wurden für die Abfuhr des 39 Straßenkehrichts 82 000 ℳ veraus abt; in den Etat für 1906 dagegen ſind nur 72 000 eingeſtellt, trotz⸗ dem Charlottenburg bekanntlich jedes Jahr beinahe um 60 000 am Straßenland zunimmt. § fragt ſich: iſt es denn möglich, im Straßenkehrungsweſen für 72000 ℳ daeſelbe zu leiſten, was früher für 82000 ℳ geleiſtet wurde? Man muß aber noch einen anderen Vergleich ziehen, nämlich mit Berlin. Wie ich aus dem letzten Bericht der Straßendeputation erſehen habe, ſind in Berlin 1987 ſtändige Arbeiter angeſtellt. Nun kann man annehmen, daß Charlottenburg, ſowohl was die Be⸗ völkerungszahl, als auch was den Flächeninhalt betrifft, ungefähr den achten Teil Berlins ausmacht. Nach den ſtatiſtiſchen Daten ſind aber in Charlottenburg nur im ganzen 125 ſtändige Arbeiter angeſtellt, während es im Verhältnis zu Berlin 250 ſein müßten. Wenn wir ſehen, wieviel Quadratmeter Straßenfläche auf einen ſtändigen Arbeiter in Charlottenburg und Berlin kommen, ſo ſtimmt dieſe Berechnung auch: es entfällt auf einen ſtändigen Arbeiter bei der Charlottenburger Straßenbereinigung beinahe doppelt ſoviel Straßenfläche als in Berlin. Nach dieſen Zahlen müßte alſo anzunehmen ſein, daß die Mittel für das Straßenbereinigsweſen nicht in genügendem M ße vorhanden reſp. die Arbeiter nicht in genügender Zahl angeſtellt worden ſind, und deshalb habe ich rage an den Magiſtrat gerichtet, in welcher die Frac Weiſe den Übelſtänden abgeholfen werden kann, wie che zutage getreten ſind ſie in der erſten Neujahrswo und in ſpäterer Zeit, da die Froſtperiode noch nicht abgeſchloſſen iſt und ſehr leicht wieder Tauwetter eintreten kann, ſich wiederholen können. Stadtrat Dr. Jebens: Meine Herren, es wird Ihnen noch gegenwärtig ſein, daß dieſe Anfrage ſchon auf der Tagesordnung vom 23. Janu ar ſtand. Damals indeſſen waren Sie durch eine ſo wichtige intime oder doch interne Angelegenheit in Anſpruch genommen, daß Sie bis an die unpaſſierbaren Straßenübergänge nicht mehr herankamen und ich nach etwa drei Stunden Wartens unverrichteter Sache mit dem Projekt meiner Erwiderung heim⸗ kehren mußte Demnächſt erſt haben ſich zwiſchen Himmel und Erde von Charlottenburg Ereigniſſe ab⸗ geſpielt, wie wir ſie in Jahrzehnten kaum erlebt, und dieſen Ereigniſſen gegenüber wurde ich zweifelhaft, ob ich Ihnen auch jetzt noch eben das erwidern ſollte, was ich damals erwidern wollte. Jetzt aber, nament⸗ lich nach der Begründung, die ich ſoeben gehört habe, bin ich doch wieder der Meinung: ich tue am beſten, zu dem Programm vom 23. Januar zurück⸗ zukehren. Der Herr Vorredner hat nämlich jetzt auch noch dieſe Ereigniſſe der jüngeren Zeit hinein⸗ getem während die Anfrage in einer viel früheren 24 worden iſt, in einer Zeit, da der Himmel eine Schneeſchleuſen noch gar nicht in dem Maße über uns eröffnet hatte, wie das ſpäter geſchehen iſt. Ich muß einigen Wert darauf legen, daß wir in der Erwartung wie in der Erwiderung uns auf jene Vergangenheit zurückſchrauben, da der Antrag 74 wurde, auf die er ſich bezieht. Was päter vorgegangen iſt, wird ja ohnehin ſeine volle Berückſichtigung und Erledigung bei einem ſpäteren Gegenſtand der 1 . Tagesordnung finden. Meine Herren, die Anfrage iſt in erſter Reihe von dem Herrn geſtellt worden, der ſie ſoeben hier begründet hat, von Herrn Dr. Rothnolz. Außerdem iſt ſie noch von etwa 10 Herren unterzeichnet worden, deren Namen Ihnen ja vorliegen, aber hier kaum