vom 13. Dezember ab bis verhältnismäßig tief in dieſes Jahr hinein, und nun vergegenwärtigen Sie ſich: am 13. Dezember hatten wir noch als Hilfs⸗ arbeiter nur 23 Mann beſchäftigt, Ende Dezember und Anfang Januar waren wir ſchon bis auf ca. 250 gekommen, und Sie werden die Folge davon auch wieder an den eingeſtellten Extraſchneefuhren alsbald ſchon bei Beratung einer der nächſten Vor⸗ lagen empfinden. Alſo, meine Herren, ich glaube, der Magiſtrat iſt wohl redlich bemüht geweſen, den IIbelſtänden, die er immerhin als ſolche ſelbſt dann anertennt, wenn die Zahl der unpaſſierbaren Straßen⸗ übergänge keine übermäßige geweſen iſt, nach Kräften abzuhelfen. Nunmehr bin ich mit der erſten Frage fertig. und ich habe nunmehr noch, aber nur mit wenigen Worten, mich der zweiten Frage . 2 . nämlich: welche Maßregeln gedenkt in Zukunft der Magiſtrat zur Verhinderung ſolcher Mißſtände zu treffen? Da⸗ rauf kann ich nur erwidern, da ich ſchon zugeſtanden habe: Mißſtände waren es, wenn auch vielleicht nicht in großem Umfange, erwidern, daß der Magiſtrat ſeine beſten Kräfte einſetzen wird, um die Wiederkehr ſolcher Mißſtände möglichſt zu ver⸗ meiden. Aber, meine Herren, eine gewiſſe Grenze gibt es auch in dieſer Beziehung. Ein gewiſſes Maß der Ergebung muß man ſich auch ſolchen Ereigniſſen gegenüber, die ſich ſchon einer korce majeure nähern, bewahren. Ich reſümiere mich alſo dahin, daß ich zugeſtehe: es ſind nicht normale, vielleicht gar bedauerliche Zu⸗ ſtände auch ſchon in den erſten Januarwochen vor⸗ handen geweſen an einzelnen, meinetwegen auch an manchen Straßenübergängen. Es wird danach ge⸗ ſtrebt werden, auch dieſe Mißſtände abzuſtellen. Sie wollen ſich aber mit einiger Ergebung füllen, wenn Sie doch einmal unter ähnlichen Umſtänden wieder auf einen Straßenübergang ſtoßen, der nicht ganz in Ordnung iſt, der etwas ſccrer paſſierbar iſt, nicht voll in der Verfaſſung, in der er ſein könnte und ſollte. (Bravo!) Vorſteher Roſenberg: Eine Beſprechung des Gegenſtandes der Anfrage iſt nicht beantragt. Wir kommen zu Punkt 4 der Tagesordnung: Antrag der Stadtverordneten Dr. Stadthagen gewiſſe Zeit vergehen würde, bis die Spreng⸗ und und Gen. betr. Spreng⸗ und Spül⸗Automobile. — Druckſache 19. Der Antrag lautet: Der Magiſtrat wird erſucht, die probeweiſe Beſchaffung von Spreng⸗ und Spülautomobilen in Erwägung zu ziehen. Antragſteller Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, der Kraftwagenbetrieb hat neben der Schnellig⸗ keit, die er ermöglicht, auch noch andere Vorteile. Dieſe Vorteile werden von vielen darin geſehen, daß es ermöglicht wird, die Laſtfuhrwerke nicht mehr durch Pferde ziehen, ſondern ſie durch mechaniſche Kraft bewegen zu laſſen. Ich perſönlich ſehe darin einen ſehr großen Vorzug im Intereſſe des Tierſchutzes. Es kommen aber auch andere Momente in Frage: die Reinlichkeit der Straßen gewinnt dadurch, und es ſind noch der Vorteile mehr. Perſönlich würde ich vom Standpunkte des Tierſchutzes aus eine weit⸗ gehende Verwendung motoriſcher Kraft gegenüber der 41 Pferdekraft für wünſchenswert halten. Ich erwähne nur, daß nach dieſer Richtung hin der Automobil⸗ verkehr eine große Zukunft hat. Was die Bewegung an Löſch⸗ und Ladeſtraßen anlangt, wird man 3. B. dazu kommen können, Vorſpannautomobile in Aktion treten zu laſſen, die die großen Ubelſtände, die gerade dort vorhanden ſind, beheben können. Aber es kann augenblicklich nicht Sache der Stadt ſein, dort einzugreifen. Sache der Stadt kann es aber ſein, da einzu⸗ greifen, wo ſie ſelber größere Laſten zu befördern hat. Das iſt beim Straßenreinigungsweſen, ſpeziell bei Spreng⸗ und Spülwagen der Fall. Man kann Vorteile aufzählen, die ſich bei einem Kraftbetrieb ergeben würden, man kann auch manche Nachteile aufführen: daß aber die Sache ſehr erwägenswert iſt, geht meines Erachtens daraus hervor, daß andere große Städte auf dieſem Gebiete vorgehen. Ich er⸗ innere mich, nach Stellung meines Antrages geleſen ichtigt wird, derartige Verſuche zu machen. Nun möchte ich gleich dem Bedenken entgegen⸗ treten, daß vielleicht geſagt wird: wartet doch erſt einmal ab, was in Berlin aus dem Verſuch wird! Und zwar deswegen möchte ich dieſem Bedenken ent⸗ gegentreten. weil bei allen techniſchen Dingen die Erfahrung ſich immer wieder gezeigt hat, daß nicht unbedingt eine oder zwei Stellen das defnitive, rich⸗ tige Reſultat herausbekommen: an einer Stelle ergeben ſich keine guten Erfolge, an einer anderen gerade. Es liegt dies nicht immer an den Perſonen, die die Sache in der Hand haben; ich vertraue ſelbſtverſtändlich darauf, daß Berlin ſich die größte Mühe geben wird, zu guten Reſultaten zu kommen. Aber es iſt mit⸗ unter ein zufälliges günſtiges Moment, eine glückliche Hand, dabei, wodurch an einer Stelle gute Erfolge erzielt werden, die an der andern nicht gemacht werden. Darum, meine ich, ſollten auch wir bei der großen Bedeutung, die in unſerer Stadt auch gerade die Straßenreinigung hat, den Verſuch machen Der Antrag iſt ja ſo gehalten, daß der Magiſtrat zunächſt in Erwägung eintreten ſoll, ob die Be⸗ ſchaffung von Spreng⸗ und Spül⸗Automobilen ſich empfiehlt. Der Magiſtrat wird uns dann ja Mit⸗ teilung machen können, ob ſich nach ſeiner Anſicht die Beſchaffung empfiehlt. Ich würde allerdings den Wunſch ausſprechen, daß, wenn ſich die Beſchaffung empfehlen ſollte, dann möglichſt bald eine Beſtellung erfolge, weil nach dem, was ich gehört habe, eine ſ haben, daß z. B. in Berlin und in Paris beab⸗ Spülwagen geliefert werden können. Stadtrat Winckelmann: Meine Herren, die De⸗ putation für das Straßenreinigungsweſen hat ſich wiederholt mit der Frage beſchäftigt, ob es nicht ratſam wäre, den Automobilbetrieb bei den Spreng⸗ und Spülwagen einzuführen. Wir hätten auch längſt ſchon den Verſuch gemacht; aber wir haben den Ver⸗ ſuch nicht machen können, da uns bisher niemals ein Gefährt, daß wir brauchen können, von den Fabri⸗ kanten angeſtellt worden iſt. Gerade bei der Straßen⸗ beſprengung erkennen wir an, daß der Antomobilbetrieb manchen Vorteil bieten würde. Er würde wahrſchein⸗ lich ermöglichen, daß wir den Waſſerbehälter ſehr viel größer machen könnten, und das würde ein großer Vorteil ſein. Schneller würden wir die Waſchmaſchinen auch nichl laufen laſſen können; denn ſie müſſen doch auch reinigen. Aber der Antrieb würde gleichmäßiger ſein als beim Pferdebetrieb, und das wäre von großem Wert wegen der Schonung