Sie haben ſeit Jahren daß die Überſchüſſe an⸗ Und es hat ſich bisher daß auch die zu ſein, doch nicht getäuſcht; immer meine Vorausſage, wachſen werden, bezweifelt. immer gezeigt, daß die Überſchüſſe. Einnahmen gewochſen ſind. Ich gebe zu, es läßt 3 ſich zurzeit nicht überſehen, ob nicht gerade in den nächſten Jahren auf dem Gebiete von Handel und Gewerbe und damit für unſere Einkommenſteuer wieder ein Rückſchlag kommt; ich halte das für mög⸗ lich; aber dieſer Rückſchlag wird wieder wett gemacht werden durch den Zuzug, den wir haben werden und durch die Entwickelung der Saat, die wir durch das Wachſen unſerer Schuldenlaſt beſtellt haben: die Saat wird reif werden, wir ſind dem Reifen ſchon näher gerückt; ich weiſe darauf hin, daß wir in Zukunft neben den Einnahmen aus unſerer produk⸗ ziven Gasanſtalt ſchöne Ergebniſſe aus unſerm Elek⸗ trizitätswerk haben werden. Wir haben jetzt einen zehnjährigen Pachtvertrag; wenn Sie annehmen, daß der Pächter jedenfalls einen erklecklichen Gewinn ge⸗ macht hat, und wenn Sie unſere Laſten mit 3½ % Zinſen plus Amortiſation berechnen, ſo werden Sie auch ſagen können: es iſt ein großer Gewinn in Zukunft zu erwarten. Die Waſſerwerke werden auch von Jahr zu Jahr ertragsfähiger werden, und bei den reichlichen Abſchreibungen, die wir ſchon in dieſem Jahre vornehmen — und ich habe nichts daran zu tadeln —, wird die Zukunft uns Früchte bringen; man wird in Zukunft die Aoſchreibungsfrage in Ver⸗ dindung, wie ich vorhin ſchon andeutete, mit der Amortiation der Anleihen noch einer gewiſſen Re⸗ viſion unterwerfen. Endlich werden uns ja auch aus den übrigen werbenden Anlagen Einnahmen zufließen, wie z. B. aus dem weiteren Ausbau der großen Gelände, die in Entwickelung begriffen ſind. Ich glaube, daß wir nach einer weiteren Reihe von Jahren zu normalen Verhälmiſſen zurückkehren werden. Deshalb iſt mein perſönticher Standpunkl und auch mein Wunſch, daß die Stadtverordnetenverſammlung in ihrer Meyrheit, ſo wehe es ihr tat, viele herzliche dringende Wünſche, die ſie hat, in dieſen Ubergangsjahren zurückſtellt. um unſern Etat ſo lange nicht weiter anzuſpannen, als wir an der Grenze der hundert Prozent ge⸗ bunden ſind. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Meine Herren, ich möchte bloß auf ein paar Punkte noch eingehen, die der Herr ſtellvertretende Vorſteher Kaufmann eben berührt hat: einmal auf den Punkt der Grund⸗ ſteuer und der Heranziehung der unbebauten Grund⸗ ſtücke zur Steuer nach dem gemeinen Wert, ſodann auch auf die Umſatzſteuer und die Erträgniſſe unſerer gewerblichen Werke, des Elektrizitätswerkes und des Waſſerwerks. Es iſt richtig, daß ſich wiederholt gezeigt hat, daß unbebaute Grundſtücke weſentlich höheren Wert bei dem Verkauf gehabt haben, als er bei einer Be⸗ rechnung nach dem gemeinen Wert angenommen war. Wir haben gerade dieſem Punkt insbeſondere im letzten Jahre eine erhöhte Aufmerkſamkeit zugewendet, weil auch gelegentlich der Beratung des Ausſchuſſes, der vor einem Jahre tagte, dieſer Punkt von einem Mitgliede des Ausſchuſſes beſonders zur Beſprechung gebracht wurde, und wir ſuchen unſer Möglichſtes zu iun, auch die unbebauten Grundſtücke zur Ent⸗ laſtung der bebauten Grundſtücke heranzuziehen. Ich möchte dies nur nebenbei erwähnen, daß an und für ſich das auf den finanziellen Effekt für unſern Elat ja gar keinen Einfluß hat; denn der 69 finanzielle Effekt bei der Grundſteuer iſt kontingentiert, und das einzige, was eintreten könnte, iſt: wenn die unbebauten Grundſtücke in erhöhtem Maße heran⸗ gezogen werden, ſo können die bebauten Grundſtücke um Teil entlaſtet werden. (Stadtv. Kaufmann: Das habe ich ſchon angedeutet.) — Herr Kaufmann deutete das an; ich wollte es aber noch ausdrücklich zum Auedruck bringen. Aber, meine Herren, es müßte das eine ſehr erhebliche Zahl ſein, die bei dem gemeinen Wert in Steigerung treten ſoll; denn der Wert der bebauten Grundſtücke iſt ja viel zu hoch gegenüber dem der unbebauten Grundſtücke durch den Gebäudewert, ſo daß, ehe da 5 Pf., möchte ich ſagen, für den promilleſatz her⸗ auskommen, ſchon eine ganz gewaltige Summe als Mehreinſchätzung ſich ergeben müßte. Was die Frage der Umſatzſteuer betrifft, ſo war Herr Kaufmann ſo liebenswürdig, in perſönlichem Geſpräche mich darauf ſchon aufmerkſam zu machen, und ich gebe ohne weiteres zu, daß es wiederholt vorkommt, daß gewiſſe Geſchäfte nicht zur Steuer herangezogen werden können, weil man ihnen nicht nachkommen kann. Aber, meine Herten, ein erfahrener Mann auf dem Gebiete des Umſatzes in Grund⸗ ſücken hat mir vor einigen Jahren einmal geſagt: eine Stadt kann eine Umſatzſteuer machen, wie ſie will, um⸗ gangen wird ſie doch, denn es findet ſich doch immer wieder ein Loch, durch das, wenn jemand will, er die Umſatzſteuer umgehen kann. Wir haben wiederholt verſucht und Berechnungen angeſtellt, wie man das Netz der Um⸗ ſatzſteuer ſchärfer ziehen, die Maſchen enger binden könnte; es iſt uns nicht gelungen, ſchon deshalb nicht, weil auch die Rechtſprechung des Oberver⸗ waltungsgerichts uns in weſentlichen Punkten ent⸗ gegenſteht, und wir daher nicht immer ſo können, wie wir wollen. Abgeſehen davon wird auch das nicht zu erreichen ſein, was Sie gerade, Herr Kauf⸗ mann, wünſchen, daß jeder notarielle Vertrag be⸗ ſteuert wird: ebenſo, — Sie denken jedenfalls an dieſes Muſter — wie der Reichsſtempel verwendet wird bei dem notariellen Vertrag, ſo ſoll auch der Umſatzſteuerſtempel verwendet werden. Das iſt nicht möglich. Denn einmal iſt nicht immer geſagt, daß der Umſatz vollzogen werden kann aus dem Ver⸗ trage; denn der Vertrag wird ſo geſchloſſen, daß es immer bloß eine Offerte iſt, und das Geſetz verlangt, daß ſofort die Auflaſfung erfolgen kann aus dem Vertrage. Zweitens iſt uns keine Handhabe gegeben, dieſe Verträge überhaupt zu erfahren; es würde doch nur möglich ſein durch Anderung des Geſetzes und der Notariatsordnung und zweitens durch Anderung des ganzen Begriffes der Umſatzſteuer. Denn die Umſatzſteuer iſt ja doch eine Stener, welche von dem vollendeten Umſatz erſt erhoben werden darf. Was die Werke, das elektriſche und die Waſſer⸗ werke, betrifft, ſo muß ich zugeben, daß ich die Abſicht hatte, Ihnen noch ein paar Worte über die Waſſerwerke zu ſagen; das iſt mir vorhin entgangen. Ich kann wohl ſagen: ich habe eine ſtille Freude gehabt, als ich den Waſſerwerketat aufſtellte und ſah, daß ſchon in dieſem Jahre die Werke, die wir doch teuer bezahlt haben, ſoviel abwerfen, daß eine Ver⸗ zinſung und Amortiſation, eine Balanze dieſes Etats möglich geweſen iſt. Ich Inüpfe auch ſtarke Hoff⸗ nungen an dieſe Werke, ebenſo wie ich Hoffnungen hege bezüglich des weiteren Gedeihens der Elektrizitäts⸗ werke und insbeſondere des UÜberſchuſſes, den wir im Jahre 1910, wenn der Vertrag mit dem jetzigen Pächter des Elektrizitätswerkes abläuft, haben werden,