über den Antrag, der von meinen Freunden ein⸗ gereicht worden iſt. Schon im Etatausſchuß war ein Antrag eingegangen, den Gaspreis von 13 auf 12½ 5 zu ermäßiaen. Dieſer Antrag fand nicht die Mehrheit des Ausſchuſſes, und zwar aus folgenden Gründen. Die Mehrheit ſtellte ſich erſtens auf den Standpunkt, daß es zurzeit, der ſchlechten Etats⸗ verhälmiſſe wegen, nicht möglich ſei, den Gaspreis zu ermäßigen; zweitens aber würde dieſe geringe Ermäßigung des Gaspreiſes den kleinen Gaskon⸗ ſumenten keinen Vorteil bringen, und der erhoffte Mehrabſatz würde nicht eintreten. Wir haben des⸗ halb einen neuen Antrag, den Gaspreis von 13 auf 12 §„ zu ermäßigen, eingebracht, und hoffen, Ihre Zuſtimmung zu gewinnen. Wir erwarten, da dieſe Ermäßigung ungefähr 8 % des jetzigen Gaspreiſes betragen wurde, daß dann eine Erhöhung des Gas⸗ konſums eintreten wird. Jetzt iſt ein Mehrverbrauch von etwa 3 337 000 chm im Etat vorgeſehen: um den Gasetat bei dem ermäßigten Preiſe zu balanzier en, würde eine weitere Erhöhung des Konſums um 3 198 000 ebm erforderlich ſein. Ich glaube, daß ſich dieſe Steigerung durch eine Herab⸗ ſetzung des Preiſes auf 12 5 pro Kubikmeter erzielen laſſen würde. Die gewerblichen Unternehmungen der Stadt ſind nicht dazu geſchaffen, hohe Uberſchüſſe zu liefern, ſondern zur wirtſchaftlichen Erleichterung ihrer Bewohner Es iſt auch in früheren Jahren beſchloſſen worden, daß, wenn der Uberſchuß eine Verzinſung des Kapitals von 10 % überſteigt, der Gaspreis ermäßigt werden ſollte, allerdings mit der Hintertür: „wenn rie Etatsverhältniſſe es geſtatten“. Die heutigen Etatsverhältniſſe ſind allerdings ſo, daß eine Ermäßigung der Gaspreiſe nicht eintreten kann. Aber dieſe ſchlechten Etatsverhältniſſe werden wir wohl auch in den nächſten Jahren haben. Ich glaube, wir können den Antrag ruhig annehmen und dadurch unſerer Gasanſtalt erhöhte Produktion und erhöhten Abſatz von Gas zuführen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung lehnt den Antrag der Stadtv. Hirſch und Gen. ab und ſtellt den Sond reiat Nr. 5 in Aus⸗ gabe und Einnahme nach dem Voranſchlage des Magiſtrats mit den vom Berichternatter vorgetragenen Anderungen feſt.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Sonderetat Nr. 6. Stiftungen, Vermächt⸗ niſſe uſw. Berichterſtatter Stadw. Holz: Meine Herren, zu dem Sondereiat der Stiftungen. Vermächtniſſe uſw. iſt Beſonderes nicht zu vermerken. Die Etate be⸗ ratung war zwar ſehr eingehend und aueführlich: es ſind aber Veränderungen des Erais nicht vorgenommen worden. Erfreulich war die Erkenntnis aus dem Etat, daß ſich die Stiftungen in letzter Zeit — wenigſtens einigermaßen — vermehrt haben; ich erinnere an die Steinthalſtiftung, an die Ringſtiftung, an die Benno und Heiene Jaffé⸗Stiftung. Es 11 im Etatsaus⸗ ſchuß aber der Wunſch ausgeſprochen worden, über die Stiftungen doch etwas mehr zu publizieren, viel⸗ leicht in der Form, daß man im Verwaltungsbericht der Stadt ſich etwas eingehender damit beſchäftigt. Der Magiſtrat hat allerdings mit Recht darauf hin⸗ gewieſen, daß in dem ſogenannten grauen Buch ja 89 ————— über die einzelnen Stiftungen ausführliches Material niedergelegt iſt. Es iſt aber entaegnet worden, daß dieſes Material nicht ausreiche, weil bei den einzelnen Stiftungen nicht angegeben ſei, an welche zuſtändige Stelle man ſich zu wenden habe, um eine Zuwendung aus der Stiftung zu erhalten. Es iſt ferner im Etatsausſchuß gefragt worden, weshalb die Steinthalniftung — 100 000 zur Errichtung von Waldſchulen — noch nicht ins Leben getreten ſei. Der Maaiſtrat erwiderte, das ſei dadurch verzögert worden, daß über die Ausgemeindung des betreffenden Teiles der Jungfernheide Verhandlungen ſchwebten, die noch nicht abgeſchloſſen ſeien, aber in verhälmismäßig kurzer Zeit beendigt ſeien, und daß dann dieſe äußerſt wohltätige Stifrung bald werde ins Werk geſetzt werden können. Sonderetat (Die Beratung wird geſchloſſen. nach dem Nr. 6 wird in Ausgabe und Einnahme Voranſchlage des Magiſtrats feſtgeſtellt.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Herr Kollege Klick, der ve hidert iſt, länger hier zu bleiben, bitiet die Verammlung, das Kapitel V vorweg zu nehmen. Wenn ich keinen Widerſpruch vöre, nehme ich Ihr Ernverſtändnis damit an. — Das iſt der Fall. Kapitel . Armenweſen. Berichterſtatter Stadtv. Klick: Der Etatausſchuß hat folgende Anderungen beſchloſſen: Ausgaben. Abſchniti 1. Nr. 4 — Verpflegung nächtlich obdachloſer Per⸗ ſonen im Polizeigewamſam — 1200 ℳ. Einen Antaa, den Magiſtrat zu erſuchen, im Anſchluß an das Familienha s eine Erweiterung desſelben dahingehend vor zunehmen, daß auch in Charlottenvurg obdachlos ge⸗ wordene Ledige dort aufgenommen werden können, lehme der Ausſchuß ab; er empfiehlt der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung, zu beſchließen: Der Magiſtrat wird erſucht, Erwägungen darüber einzuleiten, ov es ſich nicht empfiehlt, einen Zweckverband innerhalb Groß⸗Berlins anzuſtreben, durch den in Cyarlotti nburg obdachlos gewo dene Ledige in emem Aſyl Aufnahme finden können. Aoſchnitt 3. Nr. 2 — Dem Vertrauensarzt für die Beur⸗ teilung der Frage der Entſendung von Lungenkranken in die Heilnätten 2000 ℳ — iſt zu ſtreichen (vergl. auch Ausgaben Kapitel X Abſchn. 9 Nr. 5). Die Nr. 3 bis 12 werden Nr. 2 bis 11. Einmalige Ausgaben. Abſchnitt 9 ſoll lauten: Anderung der Kloſettanlage im Bürger⸗ hauſe 2000 . Namens des Etatsausſchuſſes empfehle ich Ihnen, das Kapitel V mit dieſen Anderungen anzunehmen. Vorſteher⸗Stellvertr. Kanfmann: Zu dieſem Ka⸗ pitel iſt von Herrn Kollegen Klick, genügend unter⸗ ſtützt, ein Antrag eingegangen; eine Erweiterung des ſtädtiſchen Aſyls (Familier⸗ häuſer) dahin vorzunehmen, daß auch ledige