namentliche Abſtimmung beantragt hat, weil wir damit offen bekunden können, daß wir die Anſtellung eines Stadtbaurates für derartig wichtig erachten, um uns nicht durch ein paar tauſend Mark irgendwie für ge⸗ bunden zu halten, wenn uns zu den höheren Be⸗ dingungen eine geeignete Perſon zur Verfügung geſtellt wird. Ich bitte Sie alſo, dem Antrage des Ausſchuſſes zu folgen und die Poſition von 15000 %, für beide Stadtbauräte zu bewilligen. Stadtv. Hirſch: Meine Herren, ich habe den Einwand, den der Herr Kollege Kaufmann vorgebracht hat, bereits vorweggenommen und, ich glaube, auch entkräftet. Es ſtimmt nicht, daß wir die Stadt⸗ bauräte etwa in dem Sinne aus dem Normaletat herausgenommen haben, daß wir Ihnen nun alle Monate oder alle Jahre Tauſende von Mark zu⸗ legen, ſondern wir ſind damals von der Anſchauung ausgegangen, daß für die Dauer des Etats das Gehalt, das wir damals normiert haben, beſtehen bleiben ſoll. Weiter meinte Herr Kollege Kaufmann. es ſei ſelbſtverſtändlich, wenn der eine Stadtbaurat im Gehalt erhöht würde, auch dem andern das gleiche zu gewähren. (Stadiv. Kaufmann: Gewiß, ein nobile otfcium!) — Ja, Herr Kollege Kaufmann, dann bedaure ich, daß Sie fſich dieſes nobile officium nicht auch vor einigen Jahren bewußt geweſen ſind. Damals haben wir das Gehalt des einen Stadtbaurats um 000 % erhöht, aber dem andern Stadtbaurat, Herrn Bratring, haben wir keine Erhöhung bewilligt: es wurde aller⸗ dings damals die Form einer perfänlichen Zulage ge⸗ funden. Alſo dieſes nobile otticium, das ich gar nicht anerkenne, iſt von der Mehrheit der Stadt⸗ verordnetenverſammlung ſeinerzeit auch nicht als vor⸗ handen angeſehen worden. (Die Beratung wird geſchloſſen). Vorſteher Roſenberg: Die Abſtimmung über den Antrag Hirſch, das Gehalt der beiden Stadt⸗ bauräte auf 12000 ℳ zu normieren, entgegen dem Antrage des Etatsausſchuſſes, der je 15000 ℳ dafür vorgeſchlagen hat, iſt eine namentliche, und zwar wird zuerſt über das Gehalt des Herrn Stadt⸗ baurates Bredtſchneider abgeſtimmt. (Der Namensaufruf erfolgt. Es ſtimmen mit Ja die Stadtverordneten: Barnewitz, Becker, Blanck, Bollmann, Braune, Dr. Crüger, Dzialoszynski, Dr. Frentzel, Gredy, Dr. de Gruyter, Haack, Holz, Jolenberg, Kaufmann, Dr Landsberger, Leben, Lemm, Lingner, Mittag, Münch, Otto, Dr. Penzig, Dr. Proskauer, Protze, Rackwitz, Dr. Riel, Ring, Roſenberg, Dr. Rothholz. Dr. Röthig, Sachs, Schwarz, Schwaß, Dr. Spiegel, Dr. Stadthagen, Thieme, Wenig, Wolffenſtein, Wöllmer, mit Nein die Stadtverordneten: Bartſch, Dr. Borchardt, Dörre, Hirſch, Jander, Liebe, Scharnberg, Sellin, Vogel. Das Ergebnis der Abſtimmung wird ermittelt.) Meine Herren, die namentliche Abſtimmung hat ergeben: 39 Stadtverordnete haben mit Ja, 9 mit Nein geſtimmt. Die Pofition iſt nach dem Antrage des Herrn Berichterſtatters genehmigt. 99 Im übrigen erfolgt nun die Abſtimmung nicht namentlich, da der Antrag zurückgezogen worden iſt, ſondern in gewöhnlicher Weiſe — dahin, ob auch die Nr. 5 der Anlage zu Kapitel 1 — Gehalt für den Stadtbaurat NN. — mit 15 000 ℳ eingeſetzt werden ſoll. Ich bitte diejenigen Herren, die dieſen Antrag annehmen wollen, die Hand zu erheben. (Geſchieht.) Das iſt die große Mehrheit. Ich drücklich ins Protokoll aufzunehmen. bitte, das aus⸗ Jetzt kommen wir weiter: Ausgaben. Abſchnitt 1. — 2. — 3.— 4. 5. 6. „— 8. — 9. — 10. — 11. — 12. — 13. ÜIber Abſchnitt 14 wird noch nicht abgeſtimmt. Abſchnitt 15. — 16. — 17. — Einnahmen. Abſchnitt 1.— 2. — 3. — 4. — 5. Ich ſtelle nunmehr feſt, daß die Verſammlung das Kapitel 1 mit den Anträgen des Ausſchuſſes angenommen hat. Stadtv. Vogel (zur Geſchäftsordnung): Ich beantrage, die weitere Beratung des Etats und auch die Sitzung zu vertagen. (Zuſtimmung). Stadtu. Hirſch (zur Geſchäftsordnung): Ich möchte den Kollegen Vogel bitten, ſeinen Antrag etwas abzuändern, und zwar dahin, daß nur die weitere Etatsberatung vertagt wird, daß wir aber noch in die Beratung der Vorlage unter Nr. 7 der Tagesorduung eintreten. (Zuſtimmung bei den Sozialdemokraten). Vorſteher Roſenberg: Dahin iſt, wie ich ſehe, der Antrag Vogel zu modifizieren. (Stadtv. Vogel: Bin einverſtanden! — Zurufe: Wir wollen den Etat weiter beraten!) Es erhebt ſich Widerſpruch. Stadtv. Dr. Borchardt (zur Geſchäftsordnung): Meine Herren, ich möchte Sie doch bitten, Ihren Widerſpruch gegen die Vorwegnahme der Nr. 7 fallen zu laſſen. Wenn Sie ſich crinnern, wie außerordent⸗ lich lange Zeit wir für die Nr. 20 verwendet haben, an der doch wirklich nicht ſo ſehr viele Bürger intereſſiert waren, ſo, meine ich, iſt es nicht mehr als billig, wenn wir die Beratung der Nr. 7 heute unter allen Umſtänden noch vornehmen. (Widerſpruch.) Denn gerade durch die Vorlage Nr. 7 fühlen ſich eine ganze Reihe Charlottenburger Bürger ſehr be⸗ ſchwert, und es würde dem Intereſſe dieſer Leute wohl entſprechen, wenn wir die Beratung der Vor⸗ lage heute wenigſtens noch in erſter Leſung erledigten. Stadtv. Dr. Frentzel (zur Geſchäftsordnung): Meine Herren, ich möchte dem Antrage des Herrn Dr. Borchardt widerſprechen. Meine Freunde und ich ſind in unſerer Fraktionsfitzung nicht mehr dazu gekommen, die Vorlage unter Nr. 7 einer ſo ein⸗ gehenden Durchprüfung zu unterziehen, wie wir das gewünſcht hätten, und die Vorlage iſt nicht ſo einfach zu verabſchieden, wie Herr Dr. Borchardt das vielleicht im Angenblia annimmt; wenigſtens erſcheint uns das vorläufig ſo. Alſo wir find nicht in der Lage, dieſem ſeinem Wunſche entſprechen zu können. Stadtv. Hirſch (zur Geſchäftsordnung): Ich bin bereit, dem Kollegen Frentzel entgegenzukommen, und ändere meinen Antrag dahin ab, daß wir überhaupt