— —— 113 — vor dem Amtsgerichte erfolge, was mit großen Koſten nicht verbunden ſei. Alsdann könnte auch die An⸗ ſtalt in genügender Weiſe durch Anpflanzung verdeckt werden. Ich möchte empfehlen, dieſe Petition dem Magiſtrat zur Erwägung zu überweiſen. Es könnte bei dieſer Gelegenheit vom Magiſtrat insbeſondere erwogen werden, ob es ſich nicht überhaupt empfiehlt, die Vedürfnisanſtalten unterirdiſch anzulegen. Es iſt im Etatsausſchuſſe darauf hingewieſen worden, daß die Verlegung einer jeden Anſtalt ca. 35 000 ℳ koſten würde. Das iſt allerdings ein ſehr erheblicher Betrag, und es iſt wohl kaum angängig, daß der Etat eines einzigen Jahres mit derartig großen Aus⸗ gaben belaſtet wird. Aber es würde meines Ermeſſens wohl angängig ſein, daß man langſam, von Jahr zu Jahr vielleicht je eine Anſtalt unterirdiſch anlegt. Auf dieſe Weiſe würden wir zu einer Abſtellung der von verſchiedenen Seiten gerügten UÜbelſtände allmählich gelangen. Insbeſondere iſt im Etatsausſchuß die auffällige Form der Bedürfnisanſtalt am Schnittpunkt des Kurfürſtendamms und der Joachimstaler Straße gerügt worden, neuerdings auch hat man über den Standort der Bedürfnisanſtalt am Wittenbergplatz geklagt. Allen dieſen Beſchwerden würde auf die angegebene Weiſe langſam ohne zu große Uberlaftung des Etats abgeholfen werden können. Weiterhin iſt im Abſchnitt 9 der Ausgaben Nr. 5 beſchloſſen worden, daß dem Leiter der Fürſorgeſtelle für Lungenkranke Dr. N. N., zugleich Vertrauensarzt der Armen⸗ verwaltung für die Beurteilung der Frage der Entſendung von Lungenkranken in die Heilſtätten 3000 ℳ ſtatt 1000 ℳ, die hier ausgeworfen waren, bewilligt werden. Zu Abſchnitt 14, Statiſtiſches Amt, iſt zu be⸗ merken, daß das Statiſtiſche Amt erſucht hat, anſtelle eines Sekretärs, welcher jetzt angeſtellt iſt, zwei Hilfs⸗ arbeiter einzuftellen. Die Mehrkoſten würden uner⸗ heblich ſein. Das iſt vom Ausſchuß befürwortet worden. Es handelt ſich hierbei um einen wiſſen⸗ ſchaftlichen und einen techniſchen Hilfsarbeiter. Es iſt ferner bei Abſchnitt 15, Straßenbeleuchtung, von einer Seite gerügt worden, daß die Beleuchtung am Stuttgarter Platz nicht ausreichend ſei. Es ſind auch zwei Petitionen, des Kaufmanns Klau und Gen. und des Haus⸗ und Grundbeſitzervereins von 1903, eingegangen, weiche die gleiche Beſchwerde ausſprechen. Der Ausſchuß empfiehlt, dieſe Petitionen dem Magiſtrat zur Berückſichtigung zu überweiſen. Ein Mitglied beklagte ſich über die ſchlechte Beleuchtung der Schloßſtraße. Eine Beſſerung dieſer ſchlechten Beleuchtung iſt in Ausficht geſtellt worden. — Von einer Seite wurde angefragt, wie es denn mit der Beleuchtung des Kurfürſtendamms ſtände. Der Magiſtrat gab die Auskunft, daß die elektriſche Be⸗ leuchtung von Straßen, welche einen bedeutenden Baumbeſtand haben, außerordentlich ſchwierig ſei; die Verſuche ſeien bisher noch nicht abgeſchloſſen. 9 Auf Antrag eines Mitglieds iſt beſchloſſen worden, in den Einmaligen Ansgaben neu einzuſtellen als Abſchnitt 32: Einrichtung einer . ſowie einer Leſehalle in dem Ledigenheim in der Danckelmannſtraße: a) zur Beſchaffung von Geräten pp., Her⸗ ſtellung der Gasbeleuchtungs⸗ und Ent⸗ wäſſerungsanlage pp. 7000 ℳ b) Insgemein 600 „ 7600 als Abſchnitt 33: Erweiterung der Bedürfnisanſtalt am Stutt⸗ garter Platz 9000 ℳ. Jerner hat ein Mitglied angefragt, wie weit das Projekt der Badeanſtalt in der Nürnberger Straße gediehen ſei. Vom Magiſtrat iſt geantwortet worden, die Ausführung dieſes Projekts ſei eine der erſten Aufgaben, welche dem neuen Baurat zugedacht ſeien. Gleich nach ſeinem Eintritt würde dies Projekt ein⸗ gehend bearbeitet werden. Weiter hätte ich zu dieſem Kapilel nichts zu ſagen. Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, meine Freunde möchten bei dieſem Kapitel nicht die Ge⸗ legenheit vorübergehen laſſen, ohne den Wunſch aus⸗ zuſprechen, daß der Magiſtrat die Beſtrebungen, die auf eine Erweiterung und Vermehrung der Spielplätze in der Stadt im ſtärkſten Maße vor⸗ handen ſind, auf das kräftigſte unterſtützen möge. Ich will hier nicht eine lange Debatte über dieſen Punkt entfeſſeln. Wir werden ja gelegentlich der Petitionen, die an uns gelangen, wohl dazu mehr Veranlaſſung haben. Schon jetzt möchten wir aber jedenfalls auf die außerordentliche Wichtigkeit der Frage hinweiſen. Unſere Iugend braucht Licht, Luft und Bewegung. Was wir für unſere Jugend tun, das tun wir für die Entwicklung der Stadt, das wird ſich jederzeit rentieren. Wir müſſen in jeder Weiſe dem Bedürfnis unſerer Jugend, die heutzutage ganz anders als früher in die engen Manern zuſammengedrängt iſt, dem Bedürfnis nach Licht, Luft und Bewegung Rechnung tragen und ich hoffe, daß wir uns in dieſem Wunſche ſpäter ein⸗ mütig finden werden. Stadtu. Holz: Meine Herren, ich weiß nicht, ob der Herr Referent deſſen Erwähnung gelan hat, daß im Etatsausſchuß wegen der ſchon wiederholt erbetenen Errichtung der Volksbadeanſtalt im Oſten geſprochen worden iſt. Sie wiſſen ganz genau, daß das ein lange ausgeſprochener Wunſch iſt, der auch hier vom Magiſtrat ſehr wohlwollend behandelt worden iſt. Wir kommen aber nicht weiter. Zuletzt ſtockte die Sache deshalb, weil wir keinen Stadt⸗ baurat hatten. Jetzt, nachdem der Stadtbaurat ge⸗ wählt worden iſt und wir hoffen dürfen, daß er nächſtens eingeführt wird, würde ich den Antrag ſtellen, den Magiſtrat zu erſuchen, nach Einführung des Stadtbaurais die Pläne für die neue Volks⸗ badeanſtalt im Oſten vorzulegen. Stadtrat Dr. Waldſchmidt: Ich möchte mir nur zu bemerken erlauben, daß die Petition betreffend die Verſetzung der Bedürfnisanſtalt am Amtsgerichts⸗ platze auch dem Magiſtrat zugegangen iſt, daß ich ſie bereits zur Sitzung der Deputation für Ge⸗ ſundbeitspflege geſchrieben habe und dieſe ſich in der nächſten Sitzung mit der Sache befaſſen wird. Stadtu. Wöllmer: Ich möchte mir nur erlauben, eine ganz kurz vorgetragene Bitte an den Magiſtrat bezw. an den Herrn Stadtbaurat Bredtſchneider zu richten. Es handelt ſich um die Bedürfnisanſtalt am Spandauer Berg, Eingang Ahornallee. Der Herr