* glied des Vorſtandes dieſer Berſammlung. Sicherlich wird ſein Ausſcheiden von allen Seiten lebhaft be⸗ dauert werden, und mancher von Ihnen wird ſeine Stimme namentlich dann vermiſſen, wenn es ſich um Beratungen in der Kanaliſationsverwaltung handelt. Der ſtellvertretende Vorſteher Herr Kaufmann hat am vergangenen Sonnabend ſeinen 70. Geburts⸗ tag gefeiert. Es hat eine Deputation des Vorſtandes dieſer Verſammlung ihm zu dieſem Tage gratuliert; Herr Kollege Kaufmann läßt der Verſammlung für dieſe Gratulation herzlich danken. Wir kommen nunmehr zur Tagesordnung. Punkt!: Mitteilung betr. Realſchule. Duruckſache 179. Stadtv. Schwarz: Ich möchte mir die Anfrage erlauben, ob der Magiſtrat geneigt iſt, bereits in dieſem Jahre den Michaelis-Cötus an der Realſchule in der Guerickeſtraße einzurichten. Es geht das nicht deutlich aus dem Wortlaut hervor. Es heißt hier: „ſpäteſtens vom Jahre 1908 ab an der Realſchule in der Guerickeſtraße einen Michaelis⸗Cötus zu er⸗ öffnen“. Darin kann die Möglichkeit gefunden werden, ev. in dieſem Jahre einen Michaelis-Cötus einzurichten. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Meine Herren, ich bin nicht in der Lage, darauf zu antworten. Der Herr Stadtſchulrat wird ſofort herunterkommen; ich habe ihn bereits bitten laſſen und ihn davon be⸗ nachrichtigt, daß die Interpellation hier an den Ma⸗ giſtrat gerichtet wird. Ich bitte, die Sache vielleicht ſo lange auszuſetzen, bis der Herr Stadtſchulrat kommt. Vorſteher Roſenberg: Wir werden dieſen Punkt zunächſt abſetzen. Meine Herren, Herr Stadtv. Hirſch, der der Verſammlung auf längere Zeit heute nicht beiwohnen kann, bittet, den Punkt 17 der Tagesordnung vor⸗ wegzunehmen. — Ich ſtelle feſt, daß die Verſamm⸗ lung damit einverſtanden iſt. Wir kommen ſomit zu Punkt 17: Vorlage betr. Aufnahme einer neuen Anleihe⸗ — Druckſache 193. Berichterſtatter Stadtv. Hirſch: Meine Herren, der Magiſtrat beantragt die Aufnahme einer neuen Anleihe in Höhe von 40 Millionen ℳ. Wozu die Summe im einzelnen verwendet werden ſoll, iſt aus der ſehr eingehenden Begründung der Vorlage zu entnehmen. Es handelt ſich in der Hauptſache um Mittel zur Ergänzung der Mittel für den Ausbau, die Erweiterung und Erneuerung bereits vorhandener Einrichtungen. Daneben kommt in Betracht eine Reihe von neuen Zwecken. Ferner handelt es ſich um Mittel zur Ergänzung der Mittel für bereits in früheren Anleihen vorgeſehene Zwecke, dann um Mittel zur Verſtärkung der Mittel des Grundſtücks⸗ erwerbsfonds und ſchließlich um eine Summe, die zur Deckung des Ausfalles durch Kursverluſt bei der 1905 er Anleihe beſtimmt iſt. Ich glaube nicht, daß wir in der Lage ſind, alle einzelnen Punkte hier im Plenum zu prüfen. Es wird vielmehr Sache eines beſonderen Ausſchuſſes ſein, darüber zu entſcheiden, ob ſich der Magiſtrat tatſächlich, wie er in ſeiner Begründung ſagt, auf die notwendigſten Bedürfniſſe der nächſten Jahre be⸗ ſchränkl hat. Wir werden auch in eine eingehende 172 Prüfung darüber zu treten haben, in welcher Weiſe der Etat durch die Zinſen für die neue Anleihe be⸗ laſtet wird, und ob der Etat ohne Schaden für die Stadt dieſe neue Belaſtung tragen kann. Ich verzichte mit Rückſicht darauf, daß eine Vorlage, die eine ſo hohe Summe erfordert, zweifellos einem Ausſchuſſe überwieſen werden wird, darauf im Plenum auf Einzelheiten einzugehen, und beantrage die Uberweiſung der Vorlage an einen Ausſchuß von 15 Mitgliedern. Stadtv: Kaufmann: Meine Herren, ich ſchließe mich ſelbſtverſtändlich dem Antrage auf Ausſchuß⸗ beratung an. Ich möchte aber hier im Plenum doch einzelne Punkte ſtreifen, und zwar weſentlich deshalb, damit auch die weitere Offentlichleit diejenigen Ziffern aus der Vorlage erfährt, die meiner Auffaſſung nach trotz der hohen Summe des nachgeſuchten Privilegs eine Beruhigung über die ganze Finanzlage unſerer Stadt in ſich ſchließen. Ich möchte darauf hinweiſen, daß, wenn uns dieſe 40 Millionen Anleihe bewilligt werden — ich will damit noch gar nicht einmal ſagen, daß der Ausſchuß ſeinerſeits dieſe Zifier un⸗ verändert laſſen wird; darüber will ich heute kein Wort verlieren, ſondern das der Ausſchußberatung vorbehalten —, wenn dieſe 40 Millionen tat⸗ ſächlich zu unſeren Schulden hinzutreten würden, die geſamten Schulden der Stadt abgerundet ca. 153 300 000 Mark betragen würden, daß aber in dieſer Summe enthalten ſind: 55 600000 ℳ gewinn⸗ bringende Unternehmungen, ferner 19 Millionen An⸗ leihen, die ſich ſelbſt verzinſen, als da ſind: Lade⸗ ſtraßen, Kanaliſations⸗ und ähnliche Einrichtungen, endlich ca. 14½ Millionen, die dem Grundſtücks⸗ erwerbsfonds zugewieſen werden. Dieſe 14¼ Millionen kann man auch zweifellos in anbetracht der Ent⸗ wickelung unſerer Stadt ebenfalls als gewinnbringende Anlage bezeichnen. Trotz dieſer hohen Ziffer von 153 Millionen Anleihe würden ſich alſo nur 46 200000 ℳ ergeben, die tatſächlich der allgemeinen Verwaltung anzurechnen ſind und deren Verzinſung mithin auch den laufenden Ausgaben zur Laſt fallen würde. Ich glaube, daß der Hinweis auf dieſe Ziffern doch durchaus angebracht iſt, und habe mir deshalb erlaubt, ſie hier anzuführen. Meine übrigen Bemerkungen zu der ganzen Vorlage behalte ich mir vor im Ausſchuß vorzubringen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Bericht⸗ erſtatters die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 15 Mitgliedern.) Vorſteher Roſenberg: Ich darf dann wohl um die Liſte bitten. Wir können nun zu Punkt 1 der Tagesordnung zurückgehen, da der Herr Dezernent jetzt eingetroffen iſt. Stadtu. Schwarz: Ich möchte mir noch einmal die Anfrage an den Magiſtrat erlauben — da aus dem Wortlaut der Magiſtratsmitteilung geſchloſſen werden kann, daß ev. vor 1908 ein Michaelis⸗Cötus eingerichtet werden ſoll — ob wir einen ſolchen ſchon im Oktober dieſes Jahres erwarten können. Stadtſchulrat Dr. Neufert: Gewiß, es wird ge⸗ prüft werden, ob es möglich iſt, bereits Michaelis dieſes Jahres einen Michaelis⸗Cötus einzurichten. Es wird im weſentlichen davon abhängen, wie groß die Frequenz in den oberſten Klaſſen iſt, ob da