— 174 — Vorſteher Roſenberg: Der Berichterſtatter zu Punkt 7 ſehlt noch. Wir kommen zu Punkt 8 der Tagesordnung: Bericht des Rechnungsprüfungsansſchuſſes über die Prüfung von ſechs Rechnungen. Druckſache 195. Berichterſtatter Stadtv. Sachs: Meine Herren, es liegt Ihnen der Bericht des Rechnungsprüfungs⸗ ausſchuſſes vor. Es haben ſich keine Monita ergeben. Einzelne Anfragen ſind im Ausſchuß zufriedenſtellend erledigt worden; ich beantrage Entlaſtung. Vorſteher Roſenberg: Der Herr Stadtv. Sachs hat als Berichterſtatter zu Punkt § der Tagesordnung die Entlaſtung der Verwaltung von ſechs Rechnungen beantragt. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Berichterſtatters.) Punkt 9 der Tagesordnung: Bericht des Ansſchuſſes über die Mitteilung betr. Herſtellung einer Fahrſtraße durch den Tiergarten. — Druckſachen 119 und 185. Berichterſtatter Stadtv. Dzialoszynski: Meine Herren, der Magiſtrat hat einige intereſſante Mit⸗ teilungen in dem Ausſchuß gemacht, welche ich Ihnen unterbreiten möchte. In erſter Linie wurde uns eröffnet, daß noch im Laufe des Jahres zu erwarten ſei, daß der Reit⸗ weg am Kurfürflendamm zwiſchen der Cornelius⸗ Brücke und der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gedächtniskirche be⸗ ſeitigt werden ſoll. Es war einer der Hauptgründe für die Durchlegung einer Fahrſtraße im Zuge der Faſanenſtraße, daß jener Straßenteil überlaſtet ſei. Dadurch, daß der Magiſtrat in dankenswerter Weiſe die Verhandlungen behufs Beſeitigung des Reitweges, welcher ja ſehr wenig benutzt wurde, gefördert hat, iſt in der Tat die Dringlichkeit der Durchlegung der Faſanenſtraße nicht mehr ſo groß wie bisher. Aber trotz dieſer Erleichterung iſt dieſe Durchlegung immer⸗ hin noch eine ſehr wichtige Aufgabe. Weiter hat der Magiſtrat mitgeteilt, daß die Durchlegung der Faſanenſtraße vom Magiſtrat nicht aufgegebeu werden ſolle. Bei dieſer Gelegenheit iſt darauf hingewieſen worden, daß die Durchlegung der Joachimsthalerſtraße nicht bloß in ferner Ausſicht ſtehe, ſondern daß der Magiſtrat die Verhandlungen ernſtlich in Angriff genommen habe und zu erwarten ſei, daß wir auch hier zum Ziele gelangen, daß alſo die Durchlegung der Joachimsthalerſtraße bis an das Gartenufer ermöglicht und auf dieſe Weiſe ein neuer Verkehrsweg geſchaffen wird, welcher den Verkehr von dem überlaſteten Kurfürſtendamm einer⸗ ſeiis nach dem Lützow⸗ und Schöneberger Ufer, an⸗ nnſ. nach dem Hanſa⸗Viertel herüber ablenken ann. Im Ausſchuß wurde allſeitig der Paſſus in der Begründung der MRitteilung bemängelt, welche uns in der vorigen Sitzung gemacht worden iſt, daß von der Einreichung einer Immediateingabe hauptſächlich deshalb abgeſehen werden ſolle, weil die Galopp⸗Allee ſo wichtig und ſo unentbehrlich ſei, daß der Magiſtrat ſich überzeugt habe, es müſſe mit Rückficht hierauf von der Durchlegung der Faſanen⸗ ſtraße Abſtand genommen werden. Der Magiſtrat hat in Verfolg dieſer Bemängelung die Erklärung abgegeben, welche im Ausſchußbericht enthalten iſt, daß er neben der Betreibung des Projektes der Durchlegung der Joachimsthalerſtraße die Durchlegung der Faſanenſtraße nicht als erledigt betrachte, ſondern weiterhin bei den in Frage kommenden Inſtanzen bemüht ſein wolle, die Unentbehrlichkeit der Durch⸗ legung der Faſanenſtraße darzulegen und nach Mög⸗ lichkeit die Durchlegung herbeizuführen. In An⸗ betracht dieſer Erklärung iſt dann einſtimmig be⸗ ſchloſſen worden, von der Magiftratsvorlage Kenntnis zu nehmen. Ich bitte Sie, ſich dem Beſchluſſe des Ausſchuſſes anzuſchließen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Ausſchuſſes, wie folgt: In Anbetracht, daß die Herren Magiſtrats⸗ vertreter im Ausſchuß die Erklärung abgegeben haben, daß der Magiſtrat neben der Betreibung des Projekts der Durchlegung der Joachims⸗ thaler Straße ſeinerſeits die Durchlegung der Faſanenſtraße nicht als erledigt betrachtet, nimmt die Verſammlung von der Magiſtrats⸗ Mit⸗ teilung Kenntnis.) Vorſteher Roſenberg: Wir können nunmehr, da der Herr Dezernent jetzt anweſend iſt, zu Punkt 2 der Tagesordnung zurückkehren: Mitteilung betr. anderweite Vermietung der Grundſtücke Berlinerſtraße 1/2. — Druck⸗ ſache 180. Stadtv. Kaufmann: Meine Herren, der Magiſtrat teilt uns mit, daß die Vereinbarung mit dem Herrn Brauereibeſitzer Kommerzienrat Haaſe in Breslau in dem Sinne unſeres Beſchluſſes vom 30. März zuſtande gekommen iſt. Es iſt damals allerdings auf unſern Antrag der Wortlaut gewählt worden, „einſtweilen“ auf 10 Jahre das Pachtverhältnis, wie es vom Magiſtrat vorgeſchlagen war, einzugehen, und wir ſtehen auch heute noch auf demſelben Standpunkt. Meine Freunde halten cs jedoch für notwendig, da ſowohl der Magiſtrat in ſeiner Vorlage als auch in dem Vertrage ſelbſt das Wort „einſtweilen“ auf⸗ genommen hat, hier ausdrücklich zu deklarieren, daß wir unter „einſtweilen“ verſtanden haben: zurzeit können wir den Vertrag ſo genehmigen, es bedarf aber jede elwaige Verlängerung dieſes Vertrages neuer Vereinbarungen, — ſo daß nicht etwa aus der Faſſung, wenn darüber nicht geſprochen wird, in Zukunft gefolgert werden könnte, „einſtweilen“ bedeute, daß der Vertrag für ſpäter gleichlautend prolongiert werde. Ich konſtatiere, daß unſere Auffaffung als Antragſteller dahin ging: wir wollen für 10 Jahre dieſes Verhältnis eingehen, wollen aber nach 10 Jahren berechtigt ſein, vollſtändig frei neue Verhandlungen, mit wem es auch ſei, zu führen. Stadtſyndikus Dr. Maier: Der Magiſtrat befindet ſich in Uebereinſtimmung mit den Aus⸗ führungen des Herrn Stadtverordnetenvorſteher⸗Stell⸗ vertreters. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt von der Mitteilung des Magiſtrats Kenntnis). Vorſteher Roſenberg: Als Mitglieder des zu Punkt 17 der Tagesordnung beſchloſſenen Ausſchuſſes eee