das Kapital, das zunächſt noch nicht gebraucht wird, hinzugerechnet, ſich immer noch ein bei weitem vor⸗ teilhafteres wirtſchaftlicheres Reſultat ergibt. Nicht in dieſe Rechnung mit einbezogen ſind die Koſten des Grund und Bodens, auf welcher die Reſervoire zu ſtehen kommen werden. Selbſt⸗ verſtändlich erfordern mehrere Reſervoire für 100 000 chm einen größeren Flächenraum als ſolche für 160 000 cbm. Denn es würde ſich im Laufe der Zeit die Notwendigkeit ergeben, nach der Höchſt⸗ produktion, die unſere Gasanſtalt in dem Rahmen, in den ſie nun einmal geſpannt iſt, erreichen kann, drei Reſervoire für 100 000 cbm zu bauen, während auf der anderen Seite nur zwei Reſervoire für 160 000 chm zu errichten ſein würden. Der Raum für dieſe drei Reſervoire wird erheblich viel größer als der für die zwei Reſervoire, ſelbſt wenn dieſe auch größer dimenſioniert ſind. Es verſteht ſich das auch ſchon deswegen von ſelbſt, weil ja dieſe Reſervoire in einem beſtimmten, nicht zu klein bemeſſenen Abſtand von einander gebracht werden müſſen. Ich gehe alſo mit dem Magiſtratsvorſchlage konform und empfehle den Bau eines Reſervoirs für 160 000 ehm ſtatt des kleineren in der Vorausſicht, daß auf dieſe Weiſe ſpäter die Koſten für neuanzu⸗ legende Reſervoire ſich ermäßigen werden. Endlich die dritte Frage: wie ſoll gebaut werden? Auch dieſe Frage hat den Ausſchuß der Deputation ſehr lange und eingehend beſchäftigt, und zwar ſind es im weſentlichen drei Punkte, welche da in Betracht zu ziehen ſind. Soll man wie bisher die Reſervoire ummauern, das heißt eine ſolide Mauer herſtellen, in der das eine Reſervoir drinſteht? — ſoll man eventuell ſtatt dieſer ſoliden Mauer eine Betonkonſtruktion nehmen? — oder ſoll man endlich — und das ſchlägt der Magiſtrat Ihnen vor — ein freiſtehendes Reſervoir wählen? Nach den Erfahrungen, die man in der letzten Zeit gemacht hat, und über die auch in den Akten ſich Notizen auf Grund von Anfragen bei anderen größeren und beſonders gut geleiteten Gasanſtalten finden, ſteht dem nichts mehr entgegen, ſolche freiſtehenden Reſervoire auch in der großen Konſtruktion zu bauen. Selbſtverſtändlich wird die notwendige Heizung dieſer Reſervoire etwas teurer, als wenn ſie ummauert werden; aber dieſe Koſten verſchwinden im Vergleich zu dem, was das Mauer⸗ werk verſchlingen würde. Ein anderer Vorſchlag, ſtatt des Mauerwerks eine Betonkonſtruktinon zu machen, hat ſich als gänzlich undurchführbar des⸗ wegen erwieſen, weil die Konſtruktion noch teurer iſt als die Konſtruktion eines ſoliden Mauerwerks. Es war noch eine Unterfrage zu entſcheiden: ſoll man, wie ebenfalls der Magiſtrat Ihnen hier vorſchlägt, ein einfaches ſchmiedeeiſernes Baſſin wählen, in dem das Waſſer ſich befindet, oder ſoll man dieſes Baſſin aus Mauerwerk herſtellen? Auch hier entſcheiden die Zahlen zugunſten des Magiſtrats⸗ vorſchlages. Ein Tan 24. Reſervoir mit ſchmiede⸗ eiſernem Baſſin koſtet 1 365 000 ℳ, während die⸗ ſelbe Konſtruktion mit gemauertem Baſſin 1 450000 ℳ koſten würde, und es würde endlich ein vollkommen ummauertes Reſervoir 1 760 000 ℳ, an Koſten erfordern. Dieſe Zahlen beruhen auf Voranſchlägen, die mit großer Sorgfalt ausgeführt ſind, werden aber natürlich auf Heller und Pfennig nachher nicht ganz zutreffen. Wir haben noch, wie bereits geſagt, zu den Koſten hinzuzuzählen die Koſten der ver⸗ mehrten Heizung. Di betragen aber pro Jahr 6285 ℳ, das einem Kapital von nur würde 178 — 125 700 ℳ entſprechen, ſo daß, auch wenn Sie dieſe Zahl hinzurechnen, immer noch die vom Magiſtrat im Einverſtändnis mit der Gasdeputation vorge⸗ ſchlagene Ausführung als die billigſte und als die⸗ jenige Ausführung ſich herausſtellt, welche ſich am beſten und in der kürzeſten Zeit bewerkſtelligen läßt. Aus den Zahlen, die ich Ihnen anfangs mit⸗ geteilt habe, werden Sie erſehen, daß hier Eile not⸗ tut. Wir müſſen unverzüglich an die Ausführung dieſes Reſervoirs gehen, wenn nicht das Verhältnis zwiſchen dem Vorratsraum und der Gasproduktion ein derartig ungünſtiges werden ſoll, daß bei irgend welchen Störungen eine Kalamität für die Stadt entſtehen könnte. Ich möchte Sie alſo bitten, die Vorlage des Magiſtrats ohne Ausſchußberatung ſo, wie ſie Ihnen in der Druckſache bekannt gegeben worden iſt, anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) Der Neubau eines freiſtehenden Gasbehälters mit ſchmiedeeiſernem Baſſin von 160000 cbm nutzbaren Inhalts auf dem neu erworbenen Gelände weſtlich der Gasanſtalt 11 wird ge⸗ nehmigt. b) Die auf 1 365 000 ℳ veranſchlagten Koſten werden aus Anleihemitteln bewilligt.) Vorſteher Roſenberg: ordnung: Anfrage der Stadtv. Dr. Riel und Gen. betr. Landgericht III Druckſache 187. Die Anfrage lautet: Punkt 11 der Tages⸗ Iſt dem Magiſtrat bekannt, daß eine Ver⸗ legung des Landgerichts III nach den Geſchäfts⸗ räumen des Landgerichts I in der Gruner⸗ ſtraße zu Berlin angeſtrebt wird, und welche Schritte gedenkt der Magiſtrat dagegen zu tun? Ich erlaube mir die Anfrage an den Herrn Oberbürgermeiſter, ob und wann der Magiſtrat dieſe Interpellation zu beantworten gedenkt. Oberbürgermeiſter Schuſtehrns: Ich bin bereit, die Anfrage ſofort zu beantworten. Frageſteller Stadtv. Dr. Riel: Meine Herren, es iſt Ihnen bekannt, daß ſeit dem 1. Juni v. I. das Landgericht III Berlin⸗Charlottenburg, wenn ich ſo ſagen darf, in Betrieb geſetzt worden iſt. Indeſſen iſt dieſes Landgericht von vornherein ein Torſo in⸗ ſofern geweſen, als ſeine Strafkammern von Anfang an in Berlin⸗Moabit geblieben und nur die Zivil⸗ kammern nach Charlottenburg verlegt worden ſind. Nach Anſicht weiter Juriſtenkreiſe haben ſich aus der Dreiteilung der Landgerichte ſchwere Ubelſtände er⸗ geben, insbeſondere auch für die Rechtspflege. Ich meine, daß wir hier nicht zu unterſuchen haben, worauf dieſe Mißſtände zurückzuführen ſind ſei es z. B. auf räumliche 44 4 wie die einen meinen, ſei es vielleicht auf die Simultanzulaſſung einer großen Anzahl von Anwälten, wie, glaube ich, die ugeſten meinen. 44 wir die Urſache ganz dahingeſtellt ſein und ſehen wir uns die Folge an: der Vorſtand der Anwaltskammer zu Berlin, d. h. der Mark Brandenburg, hat ſich an den Herrn