201 haupt im Innern der Stadt zur Verfügung ſtehen und deren er habhaft werden konnte, zu Spielplätzen zu verwenden. Aber es werden dafür gewöhnlich ſo gewaltige Summen gefordert, daß, wenn man überhaupt etwas erreichen will, man ſchon etwas ſehr tief in den Geldbeutel greifen muß. Ich darf wohl annehmen, daß diejenigen Mitglieder, die gegen die Anträge auf Erhöhung dieſer Pofition geweſen ſind, ſich nicht etwa von dem Gedanken haben leiten laſſen, daß wir mit der Errichtung eines einzigen Spielplatzes im Grunewald auskommen. Nein, die Mitglieder ſagten ſich, daß es augen⸗ blicklich nicht ratſam erſchiene, in eine Anleihe, die bereits die Summe von 40 Millionen erreicht hat, noch eine weitere Million oder gar weitere drei und fünf Millionen einzuſtellen. Sie waren einſtimmig der Anſicht, daß, wenn irgend möglich, aus den laufenden Mitteln für die Errichtung von Spiel⸗ plätzen auch im Innern der Stadt etwas geſchehen muß. Mit den Ausführungsbeſtimmungen über die Begebung der Anleihe hat ſich der Ausſchuß einver⸗ ſtanden erklärt. Es entſpann ſich noch eine kurze Debatte über die Ziffer 6, und zwar wurde angeregt, daß die Anzahl der Abſchnitte zu 100 ℳ etwas verringert werden ſollten. Ein formeller Antrag wurde nicht geſtellt. Infolgedeſſen konnte auch nicht darüber abgeſtimmt werden. Meine Herren, ich bin damit am Schluß und empfehle Ihnen namens des Ausſchuſſes die Annahme der Vorlage mit den von mir erwähnten Anderungen, die ja im übrigen in dem gedruckten Bericht nieder⸗ gelegt ſind. Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, Sie haben bereits von dem Herrn Berichterſtatter gehört, daß bei der Poſition Oe der Wunſch auf eine Er⸗ höhung des Poſtens von vielen Seiten geäußert worden iſt: Sie haben ferner gehört, daß wegen der an ſich ſchon beträchtlichen Inanſpruchnahme unſerer ſtädtiſchen Mittel die Erhöhung nicht beſchloſſen worden iſt. Meine Freunde verkennen durchaus nicht die Gründe, die zu dieſer Beſcheidung geführt haben. Wir halten aber die Angelegenheit doch für ſo wichtig, die Einrichtung von Spielplätzen im Innern der Stadt für eine ſo anders geartete Frage, als es die der Errichtung eines Spielplatzes im Grunewald iſt, daß wir glauben, bei Gelegenheit dieſer großen Anleihe unter allen Umſtänden doch unſere Stellung dazu auch klarlegen zu müſſen. Ich möchte Ihnen daher eine Reſolution in folgen⸗ der Faſſung vorlegen: Die Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Magiſtrat, die Anlage kleinerer ſtändiger Spiel⸗ plätze im Innern der Stadt nach Möglichkeit zu fördern. Wo wir alle der Anſicht ſind, daß auf dem Gebiete etwas geſchehen muß, müſſen wir, glaube ich, auch bei dieſer Gelegenheit in beſonderer Form zum Aus⸗ druck bringen, daß wir dieſen Wunſch hegen und das Vertrauen zum Magiſtrat haben, daß er jede Ge⸗ legenheit, die ſich ihm vielleicht in den nächſten Jahren bietet,wahrnimmt, geeignete Plätze zu dem Zweck zu bekommen. Ganz perſönlich — ich habe mit meiner Fraktion dieſe Sache gar nicht beſprochen, die ich jetzt vor⸗ bringen will — möchte ich noch einem Gedanken Ausdruck geben, der zu meiner Freude kürzlich in Schöneberg vorgebracht worden iſt und den ich früher ſchon in perſönlichen Geſprächen geäußert habe. Ich glaube, daß es ſehr wohl angängig iſt, wie das in Schöneberg beantragt worden iſt — welche Folgen der Antrag gehabt hat, weiß ich nicht —, daß bei Neubauten darauf Bedacht genommen wird, auf den Dächern geeignete Spielplätze einzurichten. Es iſt ja ein neues Gebiet. In Amerika ſind die Leute in der Ausnutzung der Dächer aber ſchon viel weiter als wir. Die Luft oben auf dem Dach iſt ſicher nicht ſchlechter als unten. Der Raum koſtet dann gar nichts. Natür⸗ lich muß die Anlage vollkommen geſichert werden. Ich möchte im Anſchluß an die beantragte Reſolution dieſen Gedanken hier in die Debatte werfen; viel⸗ leicht kann er einmal zu einer fruchtbaren Ausgeſtaltung geführt werden Da ich das Wort habe, kann ich doch nicht umhin, zwar ſelbſtverſtändlich das Einverſtändnis meiner Freunde mit der Geſamtvorlage zu erklären, dabei aber doch unſeren ſchweren Bedenken Ausdruck zu geben, wie die Deckung in Zukunft beſchafft werden wird. Ich kann bei dieſer Gelegenheit nur dringend darauf aufmerkſam machen, daß wir alles tun müſſen, um unſeren Etat nicht überflüſſig zu belaſten. Meine Herren, Sie werden vielleicht ſagen, ich ſelbſt hätte vorher eine neue Forderung geſtellt. Gewiß, For⸗ derungen für die Geſundheit unſerer Iugend dürfen wir nicht hintanſetzen. Wir wollen ja andererſeits auch von den Forderungen der Anleihe nicht eine einzige abſetzen, wir ſtimmen jeder zu. Aber, meine Herren, wir müſſen immer darauf bedacht ſein, daß wir auch eine richtige und gute Deckung finden. Ich hätte gewünſcht, daß nach dieſer Richtung vielleicht die Vorbereitung der Deckung weiter vorgeſchritten wäre, als es geſchehen iſt. Vorſteher Roſenberg: Dürfte ich ſchriftlichen Antrag bitten! Stadtv. Dr. Spiegel: Meine Herren, die letzten Ausführungen des Herrn Kollegen Dr. Stadthagen waren ja etwas ſehr allgemein gehalten. Ich glaube, den Wunſch, daß wir für die große Anleihe, die wir nötig haben, die Deckungsmittel finden, teilen wir alle. Daß von allen Dingen, die hier gefordert werden, nichts entbehrt werden kann, hat der Herr Vorredner zugegeben. Die Art der Deckung wird weſentlich von der Entwicklung unſerer geſamten Steuerverhältniſſe abhängen, die ſich, glaube ich, in dieſem Moment weniger als je überſehen läßt. Ich glaube alſo, daß dieſer Wunſch des Herrn Stadt⸗ hagen ziemlich in die Luft hineingeſprochen war, daß wir uns hier werden gedulden müſſen. Die Ausführungen betreffs der Spielplätze be⸗ gegnen natürlich bei uns voller Sympathie. Ich brauche das eigentlich gar nicht erſt zu betonen, denn wir haben dergleichen Wünſche bei jeder Ge⸗ legenheit ausgeſprochen, und es wird heute noch ein Punkt der Tagesordnung zur Verhandlung kommen, wo wieder Gelegenheit dazu gegeben iſt, einem der⸗ artigen Wunſche lebendigen Ausdruck zu geben. Das war es aber alles nicht, weshalb ich mich zum Worte gemeldet habe. Vielmehr habe ich mich gemeldet, weil ich im Gegenſatz zu den bisherigen Herren Rednern bei einer Poſition eine Erhöhung vorſchlagen muß. Es betrifft das die Poſition Bd: Ausbau des Elektrizitätswerkes. Hier werden im ganzen 7 335 000 eingeſtellt, davon unter Nr. 1 für Gebäude, Keſſel, Maſchmen uſw. 2 200 000 ℳ. Meine Herren, ich werde heute noch die Ehre haben, um Ihren