Ihnen über eine Vorlage des Magiſtrats zu berichten, in der für Erweiterung des Elektrizitätswerkes im Jahre 1908 1324000 ℳ gefordert werden. Aus den Akten iſt aber zu erſehen, daß die Fortſetzung dieſer Erweiterung im Jahre 1909 weiterhin die Summe von 1200000 ℳ erfordern wird, ſo daß allein nach dieſer jetzt ſchon geplanten erſten Er⸗ weiterung in den Jahren 1908 und 1909 für die Poſition 1 2524000 ℳ auszugeben wären, alſo 324000 ℳ mehr, als hier vorgeſehen ſind. Woher ſollen wir das nehmen? Unter Bd findet ſich als einzige weitere größere Poſition die für Erweiterung des Kabelnetzes, und dieſe ſcheint mir ſehr wenig geeignet zu Erſparniſſen zugunſten eines anderen Kapitels. Es ergibt ſich ſomit die Notwendigkeit, die ganze Poſition Bd um den Be⸗ trag von 324 000 ℳ, rund 325000 ℳ zu erhöhen, alſo etwa auf 7 660000 ℳ. Die zweite Frage iſt: wollen wir infolgedeſſen die ganze Anleihe um dieſen Betrag erhöhen, oder wollen wir das Auskunftsmittel wählen, wie es bei einer anderen Poſition, in der es ſich jedoch nur um eine kleinere Erhöhung handelt, vom Ausſchuſſe vor⸗ geſchlagen wird, nämlich die Verſtärkung des Grund⸗ ſtückserwerbsfonds entſprechend ermäßigen? Ich halte den letzteren Ausweg nicht gerade für ſehr glücklich. Ich würde viel eher dafür ſein, daß wir dieſen Grundſtückserwerbsfonds noch um ſo viel erhöhen, daß insgeſamt eine Erhöhung der Anleihe um 1 Million herauskommt; das wäre alſo eine Ver⸗ ſtärkung des Grundſtückserwerbsfonds noch um 675 000 ℳ. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Meine Herren, der Magiſtrat hätte ja ebenſo wie die Herren Vor⸗ redner gewünſcht, daß er in der Lage geweſen wäre, Ihnen gleichzeitig mit der Aufnahme der Anleihe don 40 Millionen ſagen zu können: wir haben be⸗ reits die Deckung für Verzinſung und Amortiſation in der Taſche. Aber das iſt ein Wunſch und wird ein Wunſch ſo lange bleiben, bis wir erſt mal drei Jahre älter geworden ſind und geſehen haben, wie ſich die Verhältniſſe in, der Stadt entwickelt haben. Ich kann deshalb die Außerung des Herrn Stadtv Stadthagen, welcher vorhin ganz allgemein ſagte, er hätte gewünſcht, daß die Vorbereitung der Deckung weiter vorgeſchritten wäre, offengeſtanden nicht verſtehen, (ſehr richtig) denn, meine Herren, es iſt ein Ding der Unmöglich⸗ keit, wie der Herr Referent meines Erachtens völlig zutreffend ausgeführt hat, heute hier zu ſagen: wir werden dieſe 1200000 ℳ aus Steuern decken, oder wir werden ſie aus irgendwelchen Erträgniſſen unſerer Werke decken. Das iſt eine Hoffnung, und wir können wohl ſagen: wenn nicht abnorme Verhältniſſe nicht bloß in der Stadt Charlottenburg, ſondern überhaupt in der wirtſchaftlichen Konjunktur und im Städteleben eintreten, ſo iſt mit Gewißheit an⸗ zunehmen, daß wir aus den Steuern und aus dem Emporblühen unſerer Werke größere Summen in den nächſten Jahren zu erwarten haben. Es iſt auch im Ausſchuß — das eine hat der Herr Referent bei dem Referat, welches ſonſt alles, was im Ausſchuß beſprochen worden iſt, wiedergegeben hat, noch zu ſagen überſehen — es iſt im Ausſchuß von den Dezernenten für die einzelnen Werke hervorgehoben worden, daß die Werke ſich in der erfreulichſten Ent⸗ wickelung befinden. Das iſt ſowohl für das Gaswerk, als auch beſonders für das Elektrizitätswerk geſagt 205 worden, und es iſt für das Waſſerwerk inſofern ge⸗ ſagt worden, als zum Ausdruck gebracht werden konnte: wir haben gute Hoffnungen auf dieſes Werk. Und, meine Herren, daß dieſe Werke, namentlich die erſten beiden, ſich in einer vorzüglichen Verfaſſung befinden und vor allen Dingen für die Zukunft ſehr große Hoffnung erwecken, das ſehen Sie heute an der Anleihevorlage Denn wenn nicht derartige Mehrforderungen für dieſe Werke wiederum gemacht werden müßten, ſo würde das ein Zeichen dafür ſein, daß die Erweiterungen nicht ſo notwendig ſind, wie es jetzt der Fall iſt. Ich möchte nun ſpeziell auf zwei Punkte kommen; über alle anderen Fragen glaube ich mich nicht weiter außern zu brauchen, da der Ausſchuß ſie alle geprüft und zu jeden einzelnen geſagt hat: hier liegt ein dringendes Bedürfnis vor, es kann nichts geſtrichen werden, die Forderung des Magiſtrats iſt berechtigt, Lediglich zu den zwei Punkten: Elektrizitätswerk und Spielplätze, möchte ich mich ganz kurz äußern. Meine Herren, der Herr Vorredner hat bean⸗ tragt, für das Elektrizitätswerk eine höhere Summe einzuſetzen. Namens des Magiſtrats möchte ich Sie bitten, davon Abſtand zu nehmen, weil ſelbſtver⸗ ſtändlich dann nachher die ganze Anleihe wiederum ein anderes Geſicht erhält, und weil wir im Ma⸗ giſtrat wie im Ausſchuß der Meinung geweſen ſind, über den Betrag von 40 Millionen ſollten wir nicht hinausgehen. Dieſe Summe hatten wir uns geſteckt, und ich glaube, man ſoll auch daran feſthalten. Ich möchte auch nicht irgendwelche Kürzungen an anderer Stelle eintreten ſehen. Die Bewilligungen, die für das Elektrizitätswerk gefordert werden, beruhen auf eingehenden Erwägungen der Deputation für das Elektrizitätswerk. Es läßt ſich nicht überſehen — das, iſt ein Ding der Unmöglichkeit —, ob in den drer Jahren nun wirklich dieſe 325 000 ℳ mehr verbraucht werden, ob all das, was gebaut werden ſoll, alle die Kabelnetzerweiterungen vorgenommen werden müſſen und infolge davon eine IIberſchreitung bei der betreffenden Poſition eintreten wird, oder ob man noch nicht einmal die eingeſetzte Summe voll verbrauchen wird. Ich meine, mehr als die Depu⸗ tation, die das berufendſte Organ dafür iſt, fordert, wollen wir doch auch nicht fordern. Selbſt wenn der Fall eintreten ſollte, daß ein etwas höherer Betrag gebraucht wird, der ſich bei einer der anderen Poſi⸗ tionen ausgleichsweiſe nicht ſchaffen läßt, ſo würde es kein Unglück ſein, und wir würden auch ſeitens der Auffichtsbehörde die Genehmigung erhalten, wenn wir außerhalb der Anleihe einen beſonderen Kredit für die Erweiterung des Elektrizitätswerkes auf⸗ nähmen. Denn, meine Herren, wenn ein Werk ſich in ſo erfreulicher Weiſe entwickelt, daß wir alle dieſe Summen gebrauchen, und dann noch nachher mehr als 300 000 ℳ hineinſtecken müſſen, dann wird es wahrlich nicht ſchwer halten, die betreffenden Summen auch außerhalb einer Anleihe ſpäter zu bekommen, bis wir in der Lage ſind, durch eine Anleihe die Koſten zu decken. Damit komme ich auf einen Punkt, den der Herr Referent ſo ſcharf betont hat. Er ſagte: wir ſind uns im Ausſchuß darüber klar geweſen, daß wir nicht etwa überhaupt keine Schulden mehr machen werden, ſondern — ſo führte er ungefähr aus — wir werden ſehr bald weitere Schulden machen. Meine Herren, in gewiſſer Hinſicht hat er Recht, aber zum größten Teil möchte ich ihm doch Unrecht geben. Das Eine muß man doch ſagen: Charlottenburg iſt eine Stadt, die ſich einer ungemein