ſchnellen Entwickelung erfreut. Sie iſt in die Reihe der Großſtädte in einem rapiden Fortſchritt hinein⸗ getreten, ſie hat vielfach Anregungen gegeben. Die Folge davon, meine Herren, iſt ganz naturgemäß, daß wir auf vielen Gebieten ſehr viele Forderungen haben decken müſſen. Aber nachdem die Grundlage einmal geſchaffen iſt, iſt wohl anzunehmen, daß das Tempo, in dem wir bisher Anleihemittel aufge⸗ nommen haben, keinesfalls weiter einzuſchlagen ſein wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei einer ſtetigen Entwickelung auch immer wieder neue Anleihemittel notwendig ſein werden. Aber es kommt einmal eine Zeit, wo für die notwendigſten, die fundamen⸗ talſten Bedürfniſſe Sorge getragen iſt und wo dann das Schuldenmachen nicht mehr in dem Tempo weitergeht, wie es urſprünglich eingeſchlagen war. Inſofern alſo möchte ich mich nicht auf die Seite des Herrn Referenten ſtellen, der da glaubt, daß wir nun ebenfalls weiter in ſehr ſchnellem Tempo neue Anleihen aufnehmen werden. Meine Herren, ich möchte dann noch mit ein paar Worten auf den Punkt eingehen, der im Aus⸗ ſchuß ſehr eingehend beraten worden iſt, nämlich auf die Frage, ob die Poſition — Erwerb eines Spiel⸗ platzes im Grunewald — über den Betrag von 750000 ℳ hinaus zu erhöhen iſt, indem man daran denkt, noch anderweite Spielplätze zu ſchaffen. Meine Herren, Sie wiſſen aus Außerungen hier in der Verſammlung, daß der Magiſtrat dieſer Frage ſehr wohlgeſonnen iſt und daß er ſich ſtändig Mühe gegeben hat, auch auf dieſem Gebiete irgend etwas zu ſchaffen. Aber es iſt das eine ungemein ſchwierige Frage, eine Frage, die mit der Reſolution, die von einem der Herren Vorredner geſtellt worden iſt, ab⸗ ſolut nicht abgetan iſt. (Sehr richtig!) Wenn Sie Spielplätze haben wollen, ſo koſtet das eben furchtbar viel Geld. Mit der Reſolution, glaube ich, werden wir nicht viel weiter kommen. (Sehr richtig!) Meine Herren, die Frage der Spielplätze hat den Magiſtrat in dem letzten Jahre eingehend beſchäftigt. Der Magiſtrat hat ſich geſagt: was wir tun können, iſt folgendes. Wir können im Grunewald einen großen Spielplatz in Ausſicht nehmen und können desgleichen in der Jungfernheide, die wir ja zur Ausgeſtaltung als Volkspark erworben haben, einen großen Spielplatz, vielleicht mehrere, einrichten. Nun ſagen die anderen Herren: das genügt nicht; unabhängig von der Errichtung dieſer Spielplätze müſſen wir auch innerhalb der Stadt an verſtreuten Plätzen ſtändige Spielplätze haben. Das iſt ein hohes Ideal, welches Sie ſich geſteckt haben, und wie die meiſten Ideale, koſtet das viele Millionen. Denn, meine Herren, in gewiſſen Stadtgegenden iſt beim beſten Willen — ich habe das ſchon einmal an dieſer Stelle ausgeſprochen — kein paſſendes Ge⸗ lände zu bekommen, es ſei denn, daß Sie Häuſer abreißen. Ich kann das nur wiederholen: es gibt kein paſſendes Gelände in der Größe, wie wir es haben müßten. Denn darüber ſind wir uns doch wohl alle einig, daß, wenn wir ſtändige Spielplätze, wo ſich die Kinder wirklich austummeln, wo ſie alle möglichen Spiele uſw. veranſtalten können, ſchaffen wollen, wir auch über Plätze von einer gewiſſen Größe verfügen müſſen. In meiner Eigenſchaft als Vorſitzender der Grundeigentumsdeputation kann ich nur das Eine nochmals ſagen, daß wir uns ſtets Mühe gegeben haben, derartige Plätze zu finden, daß wir aber immer davor haben zurückſchrecken 206 — müſſen, weil die Anforderungen ganz immenſe ſind. Noch in allerletzter Stunde habe ich eine Verhandlung wegen eines Geländes gehabt, wo ich mir auch wieder ſagen mußte: Preiſe von weit über 1 Million, die für derartige Plätze gefordert werden, ſind doch ſehr, ſehr erheblich. Meine Herren, es iſt auch ein Wunſch ſeitens der Stadtverordnetenverſammlung ausgeſprochen worden, und der Herr Dezernent des Magiſtrats hat ſich dazu ſehr wohlwollend geäußert, — der Wunſch, die Schulhöfe möglichſt an den freien Nachmittagen zur Verfügung zu ſtellen, damit die Kinder auf den Schulhöfen ſpielen können. Es iſt das, wie der Herr Dezernent des Magiſtrats ausführte, ſchon lange Jahre ausgeübt worden, hat aber aus den verſchiedenſten Gründen zu keinem rechten Erfolge geführt. Trotzdem will die Schulverwaltung ihr beſonderes Augenmerk wieder auf dieſen Punkt richten. Ferner iſt Ihrerſeits darauf hingewieſen worden, und der Magiſtrat konnte darauf erklären, daß bereits nach Ihrem Wunſche verfahren wird, daß nämlich Plätze, die noch nicht ihrem definitiven Ver⸗ wendungszweck zugeführt werden können, als Spiel⸗ plätze freigegeben werden. Meine Herren, das iſt der Fall bei den Geländen, die für Markthallenzwecke ge⸗ kauft worden ſind, die an der Mommſenſtraße liegen; das iſt der Fall bei denjenigen Geländen, die hinter dem Landgericht liegen — ein ſehr großes Gelände, das Ihnen allen bekannt ſein wird, weil früher dort die Arbeitergärten des Vaterländiſchen Frauenvereins geweſen ſind —, und drittens iſt ein ſehr großer Platz, der ſchon jahrelang in den Händen der Schulverwaltung ſich befindet, zu einem Spiel⸗ platz hergerichtet, nämlich das Gelände in der Goetheſtraße. Soweit es irgend angängig iſt, Plätze noch freizumachen und für derartige Zwecke zur Verfügung zu ſtellen, wird es von der Grund⸗ eigentumsverwaltung geſchehen. Aber, meine Herren, ob die Frage ſich ſo ohne weiteres löſen laſſen wird, ſtändige Spielplätze in allen Gegenden der Stadt zu ſchaffen, ohne unſere Mittel zu überſpannen, das iſt mir doch ſehr zweifelhaft. Deshalb möchte ich Sie doch bitten, ſehr reiflich zu prüfen, ob es richtig iſt, hier eventl. höhere Mittel in einer Anleihe vor⸗ zuſehen, über deren Deckung Sie ſich heute noch nicht ſo recht klar ſind und, wie ich eingangs ſagte, auch gar nicht klar ſein können. Man muß, wie geſagt, hoffen, daß die Verhältniſſe ſich ebenſo weiter entwickeln werden, wee ſie ſich bisher entwickelt haben. Geraten wir in eine rückgängige Konjunktur hinein, ſo werden wir keine Deckung dafür haben. Aber, meine Herren, dann haben wir die eine Hoffnung: Kommen wir in eine ſolche Konjunktur, dann geht es allen Städten genau ebenſo, dann werden die Mittel anderswo auch, in unſeren Nachbarſtädten ebenfalls, nicht ſo reichlich fließen, daß dort alle Anforderungen ohne weiteres gedeckt werden können. Stadtv. Kaufmann: Meine Herren, nach den Ausführungen des Herrn Referenten und den letzten Ausführungen des Herrn Kämmerers kann ich mich eigentlich ſehr kurz faſſen, denn es iſt weſentlich von beiden Herren hervorgehoben worden, was für unſere Anleihe ſpricht und was gegen die Idee ſpricht, die Anleihe weiter auszudehnen. Ich möchte nur noch ergänzend zu den Ausführungen des Herrn Referenten hinzufügen, daß das Wachstum der Tilgungsquote und der Verzinſungsquote unſerer Anleihen naturgemäß mit dem Wachſen dieſer An⸗