von 2200000 ℳ. Es hat aber dieſer Koſtenanſchlag. wahrſcheinlich auf Grund der Ausſchreibungen, ſoweit korrigiert werden müſſen, daß er ſich auf 2524000 ℳ— erhöhte, das ſind alſo 324000 ℳ über die in der Anleihevorlage geforderten Mittel. Da ſagt nun der Herr Kämmerer: es wird ſich vielleicht doch an den Koſten für Erweiterung des Kabelnetzes ſoviel ſparen laſſen. Meine Herren, ich bitte ſie dringend, darauf zu halten, daß an der Erweiterung des Kabelnetzes nichts geſpart wird; denn für ein gutes Funktionieren der elektriſchen Anlage iſt ein genügendes Kabelnetz unter allen Umſtänden erforder⸗ lich. Ich möchte alſo bitten, daß wir an dieſen Mitteln nichts ſparen. Dann hatte der Herr Kämmerer noch auf den Ausweg hingewieſen, daß man das etwa noch Fehlende auf dem Wege eines Darlehens ſchaffen könnte. Ich glaube, der Herr Kämmerer hat ver⸗ geſſen, was auf Druckſeite 272 geſagt worden iſt, daß nämlich zu einem ähnlichen Vorgehen in der letzten Vergangenheit der Bezirksausſchuß ſeine Zu⸗ ſtimmung verſagt hat. Nachdem uns dieſe Zuſtimm⸗ ung einmal verſagt worden iſt, können wir dieſen Weg in Zukunft nicht mehr als gangbar betrachten und können, da wir augenblicklich in der Lage ſind, die notwendigen Mittel in die Anleihe einzuſtellen, lieber vorbauen, als nachher nachzubauen verſuchen. Stadtrat Dr. Jaffé: Meine Herren, die Mittel, die im Laufe der nächſten Jahre für die Erweiterung des Werkes erforderlich ſein werden, können natürlich nur annähernd geſchätzt werden. Die Höhe der Mittel wird davon abhängig ſein, wie ſich das Werk weiter entwickeln wird. Sie wird abhängig ſein von den neuen Kabelverlegungen, die erforderlich ſind, abhängig von verſchiedenen anderen Umſtänden, die im Augenblick garnicht zu überſehen ſind. Wenn nun der Herr Stadtv. Dr. Spiegel auf die heutige Vorlage, die noch zur Beratung kommen wird, hin⸗ weiſt und darauf aufmerkſam macht, daß darin ſchon 1 324000 ℳ, für die Erweiterung des Werkes ver⸗ langt werden, ſo möchte ich ihm erwidern, daß ich nicht in der Lage bin, zu ſagen, wie lange dieſe Erweiterungen den Bedürfniſſen des Werkes ent⸗ ſprechen werden. Vielleicht muß ich ſchon im nächſten Jahre mit einer ähnlichen Vorlage kommen, vielleicht kann ich es noch ein Jahr hinausſchieben, vielleicht reicht es noch zwei Jahre —, es iſt abſolut nicht zu überſehen. Wenn Herr Stadtv. Dr. Spiegel ſagt, an den Kabelverlegungen kann nicht geſpart werden, ſo möchte ich ihm darauf erwidern, daß das gerade ein ganz unſicherer Faktor iſt, der ſich gar nicht vorher⸗ ſehen läßt. Wir haben in einigen Jahren 200000, 300000 ℳ für Kabel ausgegeben, im letzten Jahre mehr als 900000 ℳ. Wenn ich in den diesjährigen Etat 750 000 ℳ, für Kabelnetzerweiterungen ein⸗ geſetzt habe, ſo bin ich abſolut nicht in der Lage, Ihnen zu ſagen, welcher Teil davon verbraucht werden wird, ob die Summe erreicht wird, ob ſie reichen wird. Die Zahl iſt ſelbſtverſtändlich eine geſchätzte. Was kann nun aber paſſieren, wenn wir die eingeſetzte Summe zu niedrig geſchätzt haben? Wir können dann ebenſo verfahren, wie wir es jetzt getan haben: wir können ein paar Hunderttauſend Mark a conto der ſpäteren Anleihe vorſchußweiſe entnehmen. Meine Herren, bis jetzt haben wir ſchon 2800000 ℳ vorſchußweiſe aus der neuen Anleihe entnommen, weil uns eben die neue Anleihe nicht 208 —— rechtzeitig gewährt worden iſt; es mußten Mittel geſchafft werden. Es kommt alſo wirklich gar nicht darauf an, ob Sie 300000 ℳ mehr oder weniger in die Anleihe einſetzen. Vielleicht reicht die Summe, vielleicht wird daran geſpart, vielleicht muß ſie überſchritten werden. Das iſt heute alles noch gar nicht zu überſehen. Stadtv. Gredy: Meine Herren, ich habe mich zum Wort gemeldet, weil ich glaube, daß ſowohl bei dem Herrn Kämmerer wie bei dem Herrn Stadt⸗ verordnetenvorſteher⸗Stellvertreter ein Irrlum in bezug auf die von meinem Fraktionsgenoſſen Dr. Stadthagen vorgeſchlagene Reſolution beſteht. Der Herr Stadtv. Dr. Stadthagen hat in ſeiner Reſolution mit keinem Worte angedeutet oder den Wunſch ausgeſprochen, daß die Anleihe zugunſten von Spielplätzen vergrößert werden möge, ſondern er hat ſich ganz an das angeſchloſſen, was der Referent Herr Stadtv. Hirſch vorgetragen hat; er hat gebeten, daß dasjenige in größerem Maßſtabe hergeſtellt werde, was jetzt ſchon teilweiſe eriſtiert, daß nämlich die kleineren Spielplätze in der Stadt erhalten bleiben und möglichſt auch weitere begründet werden. (Stadtv. Kaufmann: Ständige!) Er hat ferner geſagt: „ſtändige“ aus ſehr triftigen Gründen, die durch den Vortrag des Herrn Stadtv. Kaufmann nur beſtätigt worden ſind. Herr Stadtv. Kaufmann hat mit großem Recht hervorgehoben, daß die proviſoriſchen Spielplätze den Nachteil haben, daß ſich dort Staub entwickelt. Wenn Sie ſtändige Spielplätze machen, können Sie ſie ſo einrichten, daß ſie ſtaubfrei und geſundheitlich ſind. Wenn Sie alſo überhaupt für Spielplätze im Innern der Stadt ſind, ſo können Sie, ohne Ihr Gewiſſen irgendwie zu belaſten, für den Antrag des Herrn Dr. Stadt⸗ hagen ſtimmen. Bedenken Sie doch, meine Herren, es handelt ſich in dieſem Falle nicht und es kann ſich nicht um große Spielplätze von Millionen handeln. Der Herr Kämmerer verſteht die Sache falſch. Wir haben genug Grundſtücke gekauft, die keine Million koſten. Sie dürfen auch nicht ſagen: entweder muß ſich die Jugend tummeln, oder ſie bekommt gar nichts. Sie können nicht jeder armen Familie in der Stadt zu⸗ muten, daß ihre Kinder auf dem Automobil hinaus⸗ fahren nach dem Grunewald oder nach der Jungfern⸗ heide. Wir müſſen Spielplätze haben für die un⸗ bemittelte Bevölkerung, und darüber kommen wir nicht hinweg. Herr Stadtv. Hirſch hat mit großem Recht hervorgehoben, daß wir es den nächſten Jahren über⸗ laſſen können, ob es möglich iſt, aus laufenden Mitteln etwas dafür zu tun. Wir können die Spiel⸗ plätze auf noch nicht zu bebauendem Gelände ver⸗ größern, ebenſo die in den neuen Schulen. Mit einem Wort, die Reſolution des Herrn Stadthagen bezweckt weiter nichts, als feſtzuſtellen: iſt die Stadt⸗ verordnetenverſammlung überhaupt gewillt, beſſer geordnete und beſſer geeignete Spielplätze im Innern der Stadt zu erhalten oder nicht? Meine Herren, laſſen Sie ſich nicht von dem Herrn Kämmerer allein beeinfluſſen. Ich kann Ihnen verraten — das hat ſich geſtern in der Ausſchußberatung herausgeſtellt —, daß andere und maßgebende Mitglieder des Magiſtrats gern bereit ſind, uns auf dieſem Wege entgegen⸗ zukommen.