—— 211 — und immer verſuchen werden, ſie bei Gelegenheit anzukaufen. Daß das natürlich nicht öffentlich geſchieht und vorher auspoſaunt wird, hat doch ſehr gute Gründe. Der Magiſtrat ſucht in der Stille nach derartigen Plätzen, denn er trachtet danach, ſie ſo billig wie möglich zu beſchaffen. Das dürfte ein zureichender Grund ſein, nicht bei jeder Gelegenheit zu betonen: jetzt wollen wir einen Spielplatz kaufen Aber wie geſagt, wir ſind darin wohl alle einig, daß wir unentwegt nach geeigneten Spielplätzen ſuchen und, ſobald ſich eine günſtige Gelegenheit bietet, auch zugreifen ſollen. Stadtu. Dr. Borchardt: Meine Herren, fürchten Sie nicht, daß ich noch einmal die Gründe für, eventuell auch contra Spielplätze anführen werde. Ich will bloß das eine bemerken. Falls Herr Kollege Stadthagen ſeine Reſolution aufrecht erhalten ſollte, ſo werde ich für dieſe Reſolution ſtimmen, trotzdem das Wort „ſtändige“ darin ſteht. Ich lege aber Wert darauf, feſtzuſtellen, daß ich damit keines⸗ wegs dem Gedanken Ausdruck gebe, daß etwa das Terrain in der Goetheſtraße, das gegenwärtig als Spielplatz benutzt wird, nun auch für alle Zeiten dazu benutzt werden ſoll. Ich nenne es einen ſtändigen Spielplatz, wenn er dauernd und ſtändig dazu benutzt wird, und ſehe keinen Abbruch dieſer Ständigkeit darin, wenn wegen irgend welcher andern dringenden Bedürfniſſe, die ſich heute nicht überſehen laſſen, in 5 oder 6 Jahren einmal das Terrain für etwas anderes benutzt wird. (Sehr richtig!) Stadtv. Braune: Meine Herren, ich möchte den Herrn Kollegen Dr. Stadthagen bitten, von ſeiner Reſolution Abſtand zu nehmen. Nicht allein, weil ich ſie für überflüſſig halte es iſt ja nicht bloß ein Appell an die ſämtlichen Mitglieder des Magiſtrats, von denen wir wiſſen, daß ſie einſtimmig ſtets ich habe das ſeit Jahrzehnten beobachtet — für Errichtung von Spielplätzen eingetreten ſind, ſondern auch ein Appell an uns alle, mindeſtens an die Mitglieder der Schuldeputation, die aus unſeren Reihen hervor⸗ gegangen ſind, an die Mitglieder der Grundeigen⸗ tumsdeputation und auch an die Mitglieder der Hochbaudeputation und Parkdeputation. Meine Herren, es iſt bekannt, daß der langjährige frühere Vorfitzende der Grundeigentumsdeputation, der frühere Stadtbaurat für Hochbau, bei jeder Gelegenheit ein warmes Herz fur die Entwicklung unſerer Schul⸗ jugend gezeigt und Vorſchläge nach allen Richtungen hin gemacht hat. Das Eintreten unſeres Herrn Bürgermeiſters, des Vorſitzenden der Schuldeputation, und des Herrn Stadtſchulrats Neufert iſt uns ja allen bekannt. Ich möchte behaupten, daß keiner von unſern Kollegen auch nur einen Schatten von Animoſttät gegen die Errichtung möglichſt großer Spielplätze jemals gezeigt hat. Ideal wäre es ja allerdings, für die Zukunft die Anlage von Schulen ſo einzurichten, daß 100 Quadratruten des Terrains extra für die Anlage größerer Schulhöfe und damit zu verbindender Spielplätze verwendet werden. Ich möchte dem Magiſtrat recht eindringlich empfehlen, in Zukunft gütigſt ſein Augenmerk darauf zu richten. Ich habe es bedauert, daß unſer verehrter Kollege Herr Dr. Stadthagen nicht die Namen derjenigen 421 hat, von denen ein Widerſpruch gegen die rrichtung von Spielplätzen ausgegangen iſt. Ich bitte Sie nochmals, von dieſer Reſolution abzuſtehen. Vorſteher Roſenberg: Ich ſchließe die Debatte. (Es wird ein Antrag des Stadtv. Schwarz überreicht) Hier liegt ein Antrag vor. Stadtv. Gredy (zur Geſchäftsordnung): Herr Vorſteher, ich glaube verſtanden zu haben, daß die Debatte geſchloſſen war Ich würde Einſpruch da⸗ gegen erheben, daß noch ein Antrag eingereicht wird! Vorſteher Roſenberg: Gegen die Einreichung eines Antrages können Sie nicht Einſpruch erheben, (Heiterkeit) ſondern doch nur dagegen, daß der Antrag zur Debatte geſtellt wird. Haben Sie denn gehört, daß ich den Antrag zur Debatte geſtellt habe? Ich wollte ihn eben erſt verleſen. Der Antrag lautet: Der Magiſtrat wird erſucht, die Beſchaffung von Spielplätzen ſtändig im Auge zu behalten. Dieſer Antrag iſt in der Tat geſtellt, nachdem die Debatte geſchloſſen war; ich kann ihn daher nicht zulaſſen. Meine Herren, wir kommen nunmehr zur Ab⸗ ſtimmung, indem ich annehme, daß der Herr Bericht⸗ erſtatter das Wort nicht mehr wünſcht. — Ich laſſe zunächſt abſtimmen über die Anträge des Magiſtrats mit dem Amendements des Ausſchuſſes zugleich. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ausſchuſſes, wie folgt: 1. Es iſt eine neue Anleihe von 40 Millionen Mark durch Ausgabe von Inhaberpapieren (Stadt⸗ anleiheſcheinen) aufzunehmen, die wie folgt zu verwenden iſt: A. zur Ergänzung der Mittel für bereits in früheren Anleihen vorgeſehene Zwecke und zwar: 4) den Bau eines Verwaltungsgebäudes auf dem Rathausgrundſtücke. 110600,— ℳ p) den Bau des Kranken⸗ hauſes auf Weſtend c) den Bau der Südfeuer⸗ Mädchenſchule e) den Bau eines Reformreal⸗ gymnafiums mit Direktor⸗ wohnhaus ) den Bau desSchillertheaters ) den Bau der höheren Mädchenſchule II. h) den Bau der Kaiſer⸗ Friedrichſcule i) den Bau des Wohnhauſes Wormſer Straße 11 zur Ergänzung der Mittel für den Ausbau und die Erweiterung und Erneuerung bereits vorhandener Ein⸗ richtungen: 4) Straßen⸗, Brücken⸗ und Uferbauten b) den Ausbau der Kanali⸗ ſation c) den Ausbau der Gasanſtalt d) den Ausbau des Elektri⸗ 207600,— 1 140000,— „ 230000,— „ 278000,— 333510,— 7 77 14904,— „ 14430,— 7 17250,— „ 4957100,— 7 2106300,— „ 4000000— „ zitätswerrs 7335000,— „ e) den Ausbau der Waſſer⸗ werkee „„ 2100000,— „