— 237 — die Feuerwehr vom 1. April 1910 ab in eigene Regie zu übernehmen ſein werden. b) In Anſehung des Beſchluſſes zu à iſt von einer Neuausſchreibung der genannten Fuhr⸗ leiſtungen abzuſehen und der Vertrag mit dem Fuhrunternehmer Fricke mit der Maßgabe zu verlängern, daß die Reparaturen. welche durch ſachgemäßen Gebrauch und infolge regel⸗ mäßiger Abnutzung der Fahrzeuge verurſacht werden, und welche jetzt dem Unternehmer zur Laſt fallen, auf Koſten der Stadtgemeinde übernommen werden.) Der Berichterſtatter zu Punkt 16 und Punkt 21 der Tagesordnung, Herr Stadtv. Wolffenſtein, iſt zu ſeinem Bedauern nicht in der Lage, der Ver⸗ ſammlung noch auf längere Zeit beizuwohnen und bittet, dieſe beiden Nummern vorwegzunehmen. — Die Verſammlung iſt damit einverſtanden. Punkt 16 der Tagesordnung: Vorlage betr. Nachbewilligung von Mitteln für Bebanung des Grundſtücks Wormſer Straße 11. — Druckſache 243. Berichterſtatter Stadtv. Wolffenſtein: Meine Herren, es haben beim Bau des Vorderhauſes Wormſer Straße 11 einige Überſchreitungen ſtatt⸗ gefunden. Die Bauſumme war mit 228 000 dotiert, und die Uberſchreitung beträgt 26 600 . Sie iſt durch einzelne Veränderungen motiviert, die auf Veranlaſſung der Mieter notwendig waren, durch eine Gasleituna, die nicht vorgeſehen war, durch Arbeiten zur Sicherung des Schulbetriebes, weil die Kinder während des Baues nach dem hinten belegenen Gymnaſium dort hindurchmußten, und durch polizeiliche Forderungen. Die Baupolizei hat die Verſtärkung des Kellerbauwerks ſpäter gefordert — der Bau war ſchon früher begonnen — und dann noch einzelnes Andere, z. B. Aufſtellen einer verbundenen Rüſtung; die Bauverwaltung hatte eglaubt, die Sandſteine über Hand verſetzen zu önnen, wodurch die Rüſtung entbehrlich geweſen wäre; ferner waren Mehrkoſten für beſſere Bade⸗ wannen, Anſchlußgebühren für die Fahrſtuhlanlagen uſw. entſtanden. Der Hauptpoſten der Uberſchreitung liegt in den ungünſtigen Submiffionsergebniſſen. Die Submiſſionen wurden gerade zu einer Zeit gemacht, wo eine große Steigerung der Preiſe ſtatt⸗ gefunden hatte. Ich beantrage, die Mehrkoſten zu bewilligen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) Für den Neubau des Wohnhauſes Wormſer Straße Nr. 11 werden 26 600 ℳ, b) für Regulierung des Schulhofes des Mommſen⸗ gymnaſiums 2500 ℳ aus Anleihemitteln nachbewilligt.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 21 der Tagesordnung: Vorlage betr. Charlottenbur Brücke. Druckſache 248. C. Berichterſtatter Stadtu. Wolffenſtein: Meine Herren, am Bau des Tores au der Chariottenburger Brücke waren, wie Sie wiſſen, unten zwei Königsfiguren und oben zwei Gruppen projektiert. Der Architekt und die Verwaltung hatten angenommen, daß man hier dadurch Erſparniſſe machen könnte, daß die Modelle nur in Größe gemacht würden, wie das ja für Sandſtein möglich iſt, und daß dann durch Handwerker die Uebertragung in Gipsmodell in natürlicher Größe ſtattfände. Mit Recht haben aber die Künſtler, die dieſe Gruppen machen ſollen, darauf hingewieſen, daß dieſe Art der Vergrößerung eine ſehr unzuträgliche iſt, und daß man dabei keine gediegene künſtleriſche Arbeit liefern könne. Außerdem waren die Anſchläge, die für die Gußarbeiten ſelber gemacht waren, etwas zu gering bemeſſen. Die Koſten ſtellen ſich auch dafür höher. Für die Königsfiguren waren für Modelle und Guß 25000 ℳ und für die oberen Gruppen für Modelle und Guß 33 000 ℳ— veranſchlagt. Für den erſten Poſten, Königsfiguren, werden jetzt 50 000 ℳ, alſo 25 000 ℳ mehr verlangt. Die Modellkoſten betragen, wenn man die Figuren ſin natürlicher Größe aufbaut, in einem Alelier, das auch noch extra hoch gemacht werden muß, ganz erheblich mehr: es iſt allein für Modelle ein Plus von 19 000 und für Guß ein Plus von 6000 ℳ Für die Gruppen aber ſtellt ſich das Verhältnis folgendermaßen: die Modelle, die früher 13 000 ℳ koſten ſollten, loſten jetzt 24 000 ℳ — alſo ein Plus von 11 000 ℳ —, für Guß werden 8 000 ℳ mehr, nämlich ſtatt 20 000 ℳ jetzt 28 000 ℳ gefordert. Es ſtehen ſich alſo im ganzen die Summen von 58 000 ℳ und 102 000 ℳ, gegenüber: die Modelle koſten mehr 30 000 ℳ, der Guß mehr 14 000 . Ich beautrage, dieſe Mehrkoſten zu bewilligen, damit wir wenigſtens an dieſem monumentalen Bau eine wirklich gediegene künſtleriſche Arbeit bekommen. (Die Beratung wird geſchlofſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Die für die Herſtellung der oberen Figuren⸗ gruppen und der Königsfiguren der Toraufbauten der Charlottenburger Brücke zur Verfügung ſtehende Summe von 58000 ℳ wird erhöht auf 102 000 ℳ. Die entſtehenden Mehrkoſten in Höhe von 44000 ℳ find aus dem Ordinarium des Haupt⸗ etats 1908 zu decken.) II. Vorſteher Roſenberg: Wir kommen nunmehr zu Punkt § der Tagesordnung zurück: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Erweiterung des Elektrizitätswerkes im Jahre 1908. — Druckſachen 210 und 236. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Spiegel: Meine Herren, die Erweiterung des Elektrizitätswerkes, die uns hier vorgeſchlagen wird, iſt die umfangreichſte, die bisher bei uus ſtattgefunden hat, bedingt durch die über alles Erwarten ſteigende Inanſpruchnahme des Werkes, durch das ganz enorme Anwachſen der Anſchlüſſe, die, wie uns mitgeteilt wird, am Ende des Jahres 1906 gegenüber dem Ende des Jahres 1905 um nicht weniger als 43% geſtiegen waren. Es wird uns deshalb vorgeſchlagen, eine Erweiterung des Werkes dahin vorzunehmen, daß eine Neuanlage in der Leiſtungsfähigkeit von 4000 Kilowatt oder 6000 PS geſchaffen wird. Meine Herren, von noch größerer Wichtigkeit und Tragweile aber als der Umfang dieſer