würden, bereits einen gegriffenen Betrag eingeſtellt. Wir haben geſagt: wir wiſſen nicht, ob das 10⸗, 20⸗ oder 30 000 ℳ koſten wird, jedenfalls wollen wir uns etwas reſervieren. Wir hatten 20 000 ℳ vor⸗ geſehen, und die werden in erſter Linie verwendet werden müſſen. Erſt dann braucht auf den Dispo⸗ ſitionsfonds zurückgegriffen zu werden. Stadtbaurat Seeling: Meine Herren, die Bau⸗ verwaltung kann der Vorlage nur zuſtimmen. Ich bin ſelbſt zuerſt ein ſehr lebhafter Vertreter der Idee geweſen, Baracken zu bauen. Als aber dieſes An⸗ gebot — wie bereits ausgeführt, in letzter Stunde — kam, mußte ich mich auch beſcheiden; denn es iſt in höchſtem Grade annehmbar, namentlich da damit ein ganz wundervoller Schulhof verbunden iſt. Die Räume haben eine reichlichere Höhe, als ſie bei den anderen proviſoriſchen Schulbauten vorhanden iſt. Wir können alſo unſererſeits den Antrag nur befür⸗ worten. Stadtv. Vogel: Meine Herren, der Herr Kämmerer hat ſchon darauf hingewieſen, daß der Grundeigentums⸗ deputation dieſes Projekt nicht vorgelegen hat. Die Grundeigentumsdeputation hat eine Reihe anderer Vorſchläge ſehr eingeyend erörtert, iſt aber zu dem Reſultat gekommen, daß ſie alle nicht annehmbar ſind, und hat die Beſchaffung von Baracken vor⸗ geſchlagen, die verhältnismäßig immer noch bedeutend billiger ſind als alle dieſe Mietereien. Bedenken ſie doch, meine Herren, die Räume, die nur für drei Jahre reſp. 2¾ Jahre gemietet werden ſollen, ver⸗ langen für die Einrichtung 24 000 ℳ, und ebenſoviel mindeſtens erfordern ſie wieder zur Herſtellung in den früheren Zuſtand. (Widerſpruch und Zuruf vom Magiſtratstiſch.) — Iſt das ſchon ausgemacht? Das wäre immerhin etwas. Ich würde aber doch den Antrag unterſtützen, die Vorlage einem Ausſchuß zu überweiſen. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Ich muß gegen⸗ über den letzten Ausführungen noch einmal das Wort nehmen. Vogel dürfte nicht ganz richtig ſein. Sie müſſen auf der einen Seite die Koſten rechnen, die ſicher jedes Jahr mit 7500 ℳ entſtehen, außerdem die 24 000 ℳ i, die Sie weggeben müſſen, — das ſind jedes Jahr 8000 %ℳ — und eine kleine Zinsdifferenz, ſo daß Sie ungefähr 15 600 ℳ an Koſten für das Jahr haben würden. Auf der andern Seite müſſen Sie nicht nur die Verzinſung des Kapitals von 200 000 ℳ mit 4 %, ſondern auch eine Amortiſation von mindeſtens 12—15 % rechnen. Wenn Sie das tun, dann bekommen Sie einen Betrag von etwa 28 000 ℳ. Daraus ergibt ſich finanziell die Zweckmäßigkeit unſeres Vorgehens. Was die bauliche Seite der Frage anbetrifft, ſo hat ja der Herr Stadtbaurat ſich in dem gleichen Sinne geäußert, wie ich es vorhin kurz tat, ſo daß ſich höchſtens noch erübrigen würde, daß auch die Stadtverordnetenverſammlung durch ihre Vertreter eine Beſichtigung der Räume vornimmt. Was aber die Notwendigkeit der ganzen Sache anbetrifft, ſo iſt wohl darüber gar kein Zweifel. (Die Beratung wird geſchloſſen.) Berichterſtatter Stadtv. Gredy (Schlußwort): Ich werde nach dem, was die Herren Vertreter des Dieſe finanzielle Betrachtung des Herrn 222. —— Magiftrats geſagt haben, keinen Antrag auf Ausſchuß⸗ beratung ſtellen, auch weil, wie ich von verſchiedenen Seiten höre, doch dabei wahrſcheinlich nichts heraus⸗ kommen würde. (Stadtv. Vogel: Dann beantrage ich einen Ausſchuß!) Ich bin im Gegenteil bereit, Ihnen die Annahme der Magiſtratsvorlage mit den von dem Herrn Kämmerer hinzugefügten Anderungen zu empfehlen. Vorſteher Roſenberg: Meine Herren, der Antrag des Magiſtrats iſt heute, wie ich feſtſtellen darf, inſofern geändert worden, als die Nr. 6 der Magiſtratsvorlage heißen ſoll: Die erforderlichen Mittel ſind in Höhe von 37 500 ℳ aus dem Dispofitionsfonds und in Höhe von 20 000 ℳ aus dem Kap. 1II1 Abſchnitt 6 Nr. 48 der Ausgaben des Etats für 1907 zu entnehmen. (Stadtv. Vogel: Ich habe einen Ausſchuß beantragt!) — Ich habe nichts davon gehört. Wenn aber ein Antrag auf Ausſchußberatung vorliegt — daß Sie ihn geſtellt haben, wird durch Ihre Erklärung be⸗ wieſen —, dann bitte ich diejenigen Herren, welche dieſen Antrag annehmen wollen, die Hand zu erheben. (Der Antrag wird abgelehnt.) Nunmehr laſſe ich über den Antrag des Magiſtrats mit der von mir vorgetragenen Anderung sub b ab⸗ ſtimmen. (Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 2) Die auf dem vorgelegten Lagerplane mit den Buchſtaben A, B, C, D bezeichneten, grün angelegten Gebäude und Flächen auf den der katholiſchen Kirchengemeinde gehörenden Grund⸗ ſtücken Lützower Straße 1 und 2 ſind vom 1. Juli d. I. ab auf 3 Jahre für einen jähr⸗ lichen Mietspreis von 10 000 ℳ, für Schul⸗ zwecke anzumieten. b) Die erforderlichen Mittel ſind in Höhe von 37 500 ℳi aus dem Depoſitionsfonds und in Höhe von 20 000 ℳ aus dem Kap. III Abſchn. 6 Nr. 48 der Ausgaben des Etats für 1907 zu entnehmen.) Wir kommen zu Punkt 23 der Tagesordnung: Vorlage betr. architektoniſche Ausgeſtaltung des Kaiſerdamms. — Druckſache 293. Auch hier wird der Magiſtratsantrag anders geſtellt, als er Ihnen gedruckt vorliegt. Es ſoll nicht heißen: „werden 10000 ℳ aus dem Dispoſitions⸗ fonds bewilligt“, ſondern die 10000 ℳ ſollen aus dem Extraordinarium des Sonderetats Nr. 7 — Ver⸗ breiterung der Bismarckſtraße — bewilligt werden. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Für die Anfertigung eines Entwurfs für die architekloniſche Ausgeſtaltung des Kaiſer⸗ damms werden 10000 ℳ aus dem Ertra⸗ ordinarium des Sonderetats Nr. 7 — Ver⸗ breiterung der Bismarckſtraße — bewilligt.)