aus Gründen, die ich Ihnen eigentlich vorhin ſchon anführte, indem ich Ihnen ſagte, daß die Anlage bereits verhältnismäßig groß angelegt iſt, wäre es mir aber doch angenehm. wenn wir um die Ausſchuß⸗ beratung herumkommen könnten, und ich behalte mir deswegen irgend einen Antrag oder Stellungnahme vor, je nachdem der Magiſtrat ſich zu dem, was ich vorgetragen habe, äußern wird. Stadtrat Caſſirer: Meine Herren, ich bedaure, wenn der Herr Berichterſtatter durch die Vorlage des Magiſtrats ſich nicht ſo gut informieren konnte, wie es für ihn wünſchenswert geweſen wäre. Er meint, daß er auf Rätſel, auf Raten angewieſen geweſen ſei; ich muß ihm aber dann das Zeugnis ausſtellen, daß er außerordentlich glücklich geraten hat, (Heiterkeit) daß er eigentlich alles dasjenige, was wir durch unſere Vorlage ſagen wollten, Ihnen vorgetragen hat. Ich glaube, wenn der Herr Berichterſtatter früher — wie er ſagt — über unſere Vorlagen ſich beſſer in⸗ formieren konnte als heute, ſo wird dies wohl darin ſeinen Grund haben, daß er ſeit Jahren ein ſehr eifriges und ſchätzenswertes Mitglied der Gas⸗ deputation geweſen iſt, und daß er dann ſchon während der Beratungen Gelegenheit gehabt hatte, ſich zu informieren und ſich davon zu überzeugen, mit welchem Intereſſe und mit welchem Eifer alle Fragen erörtert werden, bevor ſie Ihnen hier zur Be⸗ ſchlußfaſſung vorgelegt werden. Der Herr Bericht⸗ erſtalter hat auch nicht in Abrede ſtellen können, daß in dieſem Falle in derſelben Weiſe verfahren worden iſt. Alle Fragen, welche er hier berührt hat, haben natürlich die Deputation und den Magiſtrat ebenfalls beſchäftigt. Meine Herren, daß in einer Zeichnung rot angelegte Teile ein für allemal die Neuanſchaffung bedeuten, das iſt eine ſo natürliche Sache, daß darüber kaum geſprochen zu werden braucht. Und, wenn weiterhin von einer Vergrößerung einer Anlage die Rede iſt und Ihnen in der Aufſtellung ganz genau angegeben wird, um welche Apparate es ſich gandelt, und Ihnen nicht beſonders geſagt wird, daß andere Apparate in Betracht kommen als die bis⸗ herigen, ſo wird man wohl ohne weiteres annehmen können, daß die alten Apparate ſich bewährt haben, und daß bei der Erweiterung der Anlage wieder das alte Syſtem der Anlage zur Anwendung kommen ſoll. So liegen die Dinge auch heute. Ich bedaure außerordentlich, wenn unſere Angaben dem Herrn Berichterſtatter nicht genügt haben; ich meine aber, ſie konnten als ausreichend angeſehen werden. Was nun die Vergrößerung von 80 auf 160 chm betrifft, ſo gebe ich zu, daß man unter Umſtänden mit einer Vergrößerung auf 120 chm auskommen könnte. Aber, meine Herren, im Betriebe bedeutet das Bauen immer etwas Störendes, und da es ſich nicht um große Summen handelt, ſo halte ich gerade mit Rückſicht auf Störungen im Betriebe es für vor⸗ terlhaft, wenn die ganze Anlage geſchloſſen zur Aus⸗ führung gelangt. Ich möchte Sie bitten, meine Herren — die Angelegenheit iſt völlig geklärt —, von einer Aus⸗ ſchußberatung Abſtand zu nehmen. Die Angelegenheit iſt doch dringlicher, als ſie der Herr Berichterſtatter Ihnen vorſtellt. Es iſt allerdings nicht unbedingt notwendig, auf 160 cbm zu erweitern; aber über⸗ haupt zu vergrößern, das iſt eine dringende Not⸗ wendigkeit. Der Herr Berichterſtatter hat Ihnen ſelbſt geſagt, daß wir ſchon auf eine Produktion von 281 — 52 chm gekommen ſind; mit der Vergrößerung unſerer Gasabgabe werden wir im nächſten Jahre eine Produktion von einigen 60 chm erreichen. Wir haben alſo nicht die geringſte Reſerve, und gerade in einer Ammoniakfabrik das wird Ihnen der Herr Berichterſtatter aus eigener Erfahrung jedenfalls am beſten ſagen können — ſind Störungen nicht aus⸗ geſchloſſen. Aus dieſem Grunde möchte ich Sie bitten, von einer Ausſchußberatung Abſtand zu nehmen. Berichterſtatter Dr. Frentzel: Herrn Stadtrat Caſſirer möchte ich zunächſt erwidern, daß die⸗ jenigen Vorlagen, über die ich mit etwas beſſerem Erfolge hier zu referieren in der Lage war⸗ alles ſolche Vorlagen waren, die ich aus der Deputation nicht kannte. Denn ſolange ich in der Deputation geweſen bin, habe ich nie hier als Referent fungiert. Außerdem bin ich nicht jahrelang in der Deputation geweſen, ſondern nur ein Jahr. Aber das nur nebenbei. Ich habe den Vergleich nur mit ſolchen Vorlagen gezogen, die mir lediglich aus den Akten bekannt geweſen waren, und dieſer Vergleich fällt auch nach den Worten des Herrn Stadtrats Caſſirer zugunſten der früheren Vorlagen und zuungunſten der heutigen Vorlage aus. Aber wenn der Herr Magiſtratsdezernent mir das Zeugnis gibt, daß ich glücklich geraten habe, und daß meine, möchte ich ſagen, Divinationsgabe mich nun auf denjenigen Standpunkt geſtellt hat, auf den ich eigentlich kommen wollte, nämlich auf den, das Richtige zu treffen, ſo bin ich ja vollkommen be⸗ friedigt: mehr habe ich ja nicht verlangt, und daher glaube ich, daß ich als Referent hier der Verſamm⸗ lung vorſchlagen kann, von einer Ausſchußberatung abzuſehen und dem Wunſche des Magiſtrats zu ent⸗ ſprechen, die Vorlage ſo, wie der Magiſtrat es vor⸗ ſchlägt, anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ tunm beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) Der Erweiterung der Ammoniakfabrik auf dem Grundſtück der Gasanſtalt II1 wird zugeſtimmt. b) Die veranſchlagten Koſten in Höhe von 50000 ſind aus Anleihemitteln zu entnehmen.) Vorſteher Roſenberg: Wir kommen nunmehr zu Punkt 8 der Tagesordnung: Bericht des Petitionsansſchuſſes. Druck⸗ ſache 309. 1. Petition des Vereins Charlottenburger Kaufle ute der Kolonialwarenbranche betr. Straßenhandel. II. Petition des Vereins der ſtändigen Händler „Einigkeit“ Charlottenburg betr. Straßenhandel. Berichterſtatter Stadtv. Klick: Meine Herren, die Petitionen 1 und 11 können wir wohl zuſammen behandeln, weil ſie dasſelbe Thema betreffen. Gleiche Eingaben haben ja der Stadtverordnetenverſammlung ſchon in früheren Jahren vorgelegen. Die Petitionen, eingereicht vom Verein der ſtändigen Händler „Einig⸗ keit“ und vom Verein Charlottenburger Kaufleute der Kolonialwarenbranche, letztere mit 474 Unterſchriften Charlottenburger Gewerbetreibender, wünſchen eine Einſchränkung des Straßenhandels. Geſtützt auf