— 283 — Gewiß, wenn man den Straßenhandel lediglich vom Standpunkt des Detailliſten oder des Haus⸗ ſo läßt ſich manches gegen ihn — das kann ja niemand Detailliſten, dem mög⸗ Straßenhändler gerade vor dem ärgern, befitzers anſieht, ſagen. Denn ſelbſtverſtändlich leugnen — muß es einen licherweiſe der Laden ſteht und die Kunden wegfängt, 2 wenn er auf dieſe Weiſe geſchädigt wird; und ebenſo, kleineren Gewerbe⸗ treibenden gegen die Warenhäuſer geführt worden iſt, und von ihrem Standpunkt aus mit einem ge⸗ Schein von Recht, ebenſo iſt es verſtändlich, der Kampf gegen die Händler geführt wird. die Angriffe, denen die Händler hier ausgeſetzt ſind, möchte ich ſie in Nach meiner Meinung, nach 20 e5 Straßenhandels vom allgemeinen Standpunkte, vom umenten größer als die Nachteile. wie bisher der Kampf der wiſſen wenn Aber meine Herren, gegen Schutz nehmen. Meinung des Magiſtrats ſind die Vorteile Standpunkte der Konf (Stadtv. Hirſch: Sehr richtig!) Es bedarf meiner Anſicht nach Erfahrung auf dieſem Gebiete. daß die Ware, die von — wie ſie in der Petition von den Intereſſenten dar⸗ Ware iſt zweifellos nicht erſt⸗ geſtellt wird. Die klaſſig, ſie mag zum Ramſchware verdienen; zu einem billigen Preiſe. iſt wünſchenswerter: — und übrigens nich klaſſige Ware kauft, oder aber daß er beſonders im Sommer Gemüſe und Obſt, konſumieren? heißen, daß dem billige Ware vorgeſetzt wird. Ein großer Meinung, daß zum Verkauf gelangt. N genau von der Qualität der Ware überzeugen, und die Hausfrauen, die die Waren dort kaufen, haben daß ſie nicht zu den ein für allemal Betrogenen gerechnet zu werden brauchen, wenn ſie bei einem ſolchen Händler doch im allgemeinen ſoviel Kenntnis, kaufen. Auch was die Andeutung des Klick betrifft, reell verfahren werde, Wer beobachtet, ein großer Teil von können als im Laden, und ſehr oft die gan eine Kontrolle der glaube, auch nach dieſer Richtung würfe gegen den Straßenhandel nicht begründet. erkäufer erſchwert. Ein großer Vorteil des Straßenhandels aber hier eben nicht ſchützen, iſt überhaupt, daß er die Konſumenten anreizt, zu kaufen, daß ein Mann oder eine Frau, die mit ihrem Wochenlohn nach Hauſe kommt, wenn ſie auf keiner perſönlichen um es zu beurteilen, dem Straßenhändler herum⸗ gefahren wird, doch ſo minderwertig nicht ſein kann, Teil ſogar die Bezeichnung 9ä . f 7 denn es iſt die Ware, die händler ſich aufzuhalten pflegen, übrig geblieben iſt; ſie wird aber auch entſprechend Vorteil iſt übrigens nach meiner die Ware vollſtändig frei und offen Jeder Käufer kann ſich der Straße etwas von dieſen Waren ſieht, auch den Wunſch bekommt, mal eine Tüte Kirſchen, Apfel, Weintrauben, Apfelſinen oder ſonſt etwas der Familie mit nach Hauſe zu nehmen. Wenn die Bare in den Kellern, die ſehr oft von den Detail⸗ händlern innegehabt werden, zum Verkauf ausliegt, ſo ſieht ſie doch immer nur derjenige, der ertra zum Kaufen in den Keller hineingeht, aber nicht das große Publikum, das auf der Straße wandelt. Ich habe wenigſtens wiederholt die Beobachtung gemacht und kann für meine eigene Perſon beſtätigen, daß man ſich gerade durch die von allen Seiten ſichtbare und anlockende Auslage beim Straßenhandel zu einem Kauf veranlaßt ſieht. Was nun die Frage anbetrifft, ob die Händler ſich wirklich in der Weiſe der Kontrolle des Publikums entziehen, wie Herr Stadtv. Klick es hingeſtellt hat, daß ſie immer wieder den Platz wechſeln, ſodaß ſie nie feſtzuſtellen ſind, ſo möchte ich das bezweifeln, obgleich ich auch hier Herrn Stadtv. Klick zugeſtehen muß, daß er auch hier nähere Studien gemacht haben wird als ich. Nach meinen Beobachtungen findet man immer denſelben Wagen wieder an derſelben Stelle. Ich habe das nicht nur perſönlich konſtatiert, ſondern fann das auch aus den Aufzeichnungen entnehmen, die die Königliche Polizei hinſichtlich des Straßen⸗ handels und der Stellen, an denen die Straßen⸗ uns vor Jahren Die Polizei ſieht ja, wie uns wohl eingereicht hat. iſt, den Straßenhandel auf den allen bekannt utee Imetänden 40 eee gaongen Straßen nicht gern — und das iſt ja vom Standpunkt Es iſt allerdings die Frage möglich: was daß jemand in einem Laden t in allen Läden — nur erſt⸗ ſich auch hin und wieder mit einer zweitklaſſigen Ware begnügt, um möglichſt viel und möglichſt oft von dieſer Ware, zu Ich meine, man kann vom Stand⸗ punkt der Geſundheit der Stadt immerhin nicht zweifelhaft ſein und ſollte es deshalb willkommen der reinen Verkehrsintereſſen zu verſtehen: an ſich wäre es ja beſſer, dieſe Wagen könnten von der Straße verſchwinden —, und infolgedeſſen iſt auch das Beſtreben der Polizei, ſoweit dieſe Wagen dem öffentlichen Verkehr hinderlich erſcheinen, ihnen das Leben ſchwer zu machen, zu billigen. In dieſem Sinne hatte vor 2 Jahren — im Jahre 1905 der Herr Polizeipräſident eine Ergänzung der be⸗ ſtehenden Polizeiverordnung an den Magiſtrat ge⸗ bracht; der Magiſtrat hat damals nach ſorgfältiger Prüfung ſich nicht dafür ausſprechen können, daß Publikum möglichſt viel derartige bei uns tatſächlich eine Erſchwernis des Verkehrs auf den Straßen durch den Straßenhandel ſtattfinde, und infolgedeſſen die Zuſtimmung zu dieſer Polizei⸗ verordnung abgelehnt. Der Herr Polizeipräſident hatte ſich dann noch an den Herrn Oberpräſidenten gewendet, um eine Ergänzung des ablehnenden Be⸗ ſchluſſes des Magiſtrats herbeizuführen; der Herr Oberpräſident hat ſich aber anſcheinend auf unſeren Standpunkt geſtellt; denn die Polizeiverordnung iſt nicht erlaſſen worden. Hieraus mögen Sie erſehen, daß auch, was Fragen des Verkehrs anbetrifft, Herrn Stadtv. ſchwerwiegende Nachteile auf unſeren Straßen nicht daß mit dem Gewicht nicht immer 20 1 . . e ee e halte ich nicht für zutreffend. wie das Kaufgeſchäft an dieſen Wagen vor ſich geht, wird ſehen, daß meiſtenteils Käufern um den Wagen herum⸗ ſteht; wenn irgendwie eine Unreellität paſſierte, ſo würde ſie gewiß an dieſer Stelle eher feſtgeſtellt werden wo die dunkle Beleuchtung e Raumdispoſition überhaupt Alſo ich hin ſind die Vor⸗ herbeigeführt werden. Unſere Straßen ſind durch⸗ gehends ſo breit, daß, ſelbſt wo ein ſolcher Wagen ſtändig ſich aufhält — übrigens iſt der Schutzmann ihm ja immer auf den Ferſen —, irgendwie ein Nachteil für den Verkehr durch ihn nicht verurſacht werden kann. Ich möchte Sie aus allen dieſen Erwägungen alſo bitten, ſich auf den Standpunkt zu ſtellen, daß die Vorteile des Straßenhandels im Intereſſe des großen konſumierenden Publikums viel größer ſind als die Nachteile. Die partikulariſtiſchen Intereſſen der Detailliſten und der Hausbeſitzer können wir die Intereſſen der All⸗ gemeinheit gehen vor, und deshalb empfehle ich Ihnen in Ibereinſtimmung mit Ihrem Ausſchuß. über die Petitionen zur Tagesordnung überzugehen.