—— 310 —— damm beſeitigt werden ſoll, etwas, was wir wohl mit großer Freude begrüßen können, ſoweit es ſich um die Strecke zwiſchen Kanal und Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Gedächtnis⸗Kirche handelt. Es wäre intereſſant, zu wiſſen, ob der Magiſtrat daran denkt, bei dieſer Gelegenheit auch etwas zum Schutze des Publikums an dieſer Stelle zu tun. Wer von Ihnen ab und zu mal in den Zoologiſchen Garten von der Kur⸗ fürſten⸗Straße hineingeht, wird wiſſen, was für eine Gefahr es für jedermann iſt, dort über das Pflaſter zu gelangen. In früheren Jahren war dort eine Schutzinſel, es ſtand ein großer Baum da; der iſt aber mit viel Liſt und Tücke vor mehreren Jahren beſeitigt worden, und die Schutzinſel iſt eingegangen. Jetzt wird die Fahrſtraße dadurch, daß der Reitweg hinzugenommen wird, verbreitert. Ich möchte nun den Magiſtrat fragen, ob es vielleicht möglich wäre, daß wir dort auf Charlottenburger Gebiet — auf Berliner geht es ja nicht mehr, die haben ſchon alles zukalfatert — eine Schutzinſel bekommen. Stadtbanrat Bredtſchneider: Mit den Schwie⸗ rigkeiten, welche dem Verkehr bei dem Hauptein⸗ gang in den Zoologiſchen Garten an der Kurfürſten⸗ Straße erwachſen, hat ſich der Verkehrsausſchuß bereits vor längerer Zeit beſchäftigt. Der Ausſchuß hat die Sache hin und her erwogen, iſt aber zu einem abſchließenden Urteile noch nicht gekommen. Eine Schutzinſel läßt ſich von uns vor dem Haupt⸗ eingang ſchon deswegen nicht anlegen, weil der Haupteingang auf Berliner Gebiet liegt. Sie läßt ſich aber auch aus dem Grunde nicht vor dem Haupteingang anordnen, weil dort die Gleiſe der beiden Straßenbahnlinien zuſammenſtoßen und dieſe Schutzinſel dem übrigen Fuhrwerksverkehr — ich will ihn den durchgehenden nennen — der⸗ artig hinderlich ſein würde, daß er überhaupt nicht hindurch könnte. Die Angelegenheit wird noch von dem Verkehrsausſchuß eingehend geprüft werden, und es wird namentlich unterſucht werden ob es nicht möglich iſt, die Wagen, welche zum Zoologiſchen Garten fahren, in den Zoologiſchen Garten hineinzuleiten, ſodaß ſie dort außerhalb der Straße halten. Ich weiß nicht, ob eine ſolche An⸗ ordnung möglich ſein wird; auf den erſten Blick ſcheint ſie faſt unmöglich zu ſein. Aber, meine Herren, auf der Straße ſelbſt wird ſich etwas mehr als das, was jetzt geplant iſt, kaum erreichen laſſen. Hiernach wird der Straßendamm gerade nach der Seite des Zoologiſchen Gartens hin verbreitert, ſo⸗ daß neben den Straßenbahngleiſen nach dem Zoologiſchen Garten zu noch ſoviel Platz bleibt, daß zwei Wagen nebeneinander verkehren bezw. halten können. Es ſteht zu erwarten, daß durch dieſe Verbreiterung des Fahrdammes auch ein Teil der Schwierigkeiten, auf die der Herr Stadtv. Stein hingewieſen hat, beſeitigt werden. Stadtv. Dr. Frentzel: Meine Herren, die Anregung des Herrn Stadtv. Stein iſt jedenfalls ſehr dankbar zu begrüßen; denn es iſt notoriſch, daß der Ausgang aus dem Zoologiſchen Garten und der Übergang über den Kurfürſtendamm für Fuß⸗ gänger eine ſehr gefährdete Paſſage iſt. Allerdings weiß ich im Augenblicke noch nicht recht, wie man dem irgendwie abhelfen könnte; denn eine Schutz⸗ inſel wird aus den vom Herrn Stadtbaurat an⸗ geführten Gründen anzulegen unmöglich ſein. Ich hatte mich aber zum Worte gemeldet, um dem Herrn Stadtbaurat eine Bitte zu unterbreiten. Ich nehme an, daß die Verſammlung in ihrer großen Mehrheit der Vorlage des Magiſtrats zuſtimmen und damit dem Vorgehen des Magiſtrats, das bisher etatsrechtlich noch nicht die genügende Grundlage hatte, ſeine Zuſtimmung geben wird. Ich wollte nun an den Stadtbaurat die Bitte richten, wenn es möglich iſt, auf dem nunmehr auch etatsrechtlich geſicherten Fundament die Arbeiten etwas be⸗ ſchleunigen zu wollen, da der augenblickliche Zu⸗ ſtand für diejenigen, welche die Paſſage vom Kurfürſtendamm benutzen müſſen, ſehr wenig erfreulich iſt. Die Kollateralen, die den Verkehr vom Kurfürſtendamm und weiter herum nach der Tiergarten⸗Straße und nach dem Kanale zu lenken, ſind zu klein und ungenügend, da ſie winklig ſind. Es entſtehen deswegen gerade in den Abendſtunden, wenn die Charlottenburger zum Theater und in die Stadt hinein fahren, in dieſen Straßen, nament⸗ lich an der Einmündung in den Lützowplatz, recht wenig erfreuliche Stockungen. Jedenfalls wäre es ſehr wünſchenswert, wenn die Arbeiten, die ja doch im beſten Fluſſe ſind, möglichſt bald fertiggeſtellt werden könnten. Stadtbaurat Bredtſchneider: Die Arbeiten ſind, ſoweit es ſich um Charlottenburger Gebiet handelt, noch nicht im beſten Fluß; ſie ſind mit Rückſicht darauf, daß die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung erſt heute beſchließen ſoll, loyaler Weiſe zurückgehalten worden, und nur ein ganz kleines Stückchen auf Charlottenburger Gebiet hat in Angriff genommen werdenſmüſſen. Aber ich glaube, dem Herrn Stadtv. Dr Frentzel die Verſicherung geben zu können, daß die Arbeiten an jener be⸗ ſonders verkehrsreichen Stelle ſofort werden in Angriff genommen und ſo ſchnell wie möglich werden zu Ende geführt werden. Auf eins jedoch haben wir dabei Rückſicht zu nehmen: das ſind die Straßenbahngleiſe. Wo wir damit zu tun haben, dauert es immer ein bischen länger, als uns lieb iſt. Das kommt daher, daß zwei Verwaltungen miteinander und nebeneinander zu arbeiten haben, und dann auch, weil tatſächlich das Verlegen der Straßenbahngleiſe die Arbeiten außerordentlich verzögert. Stadtv. Ruß: Meine Herren, da wir gerade dabei ſind, einige Mißſtände in der Nähe des Zoologiſchen Gartens und des Kurfürſtendamms zu rügen, möchte ich mir erlauben, auf einen ganz bedeutenden Übelſtand aufmerkſam zu machen, der allerdings nicht unſere Charlottenburger Ver⸗ waltung berührt, aber doch unſere vitalſten Inter⸗ eſſen ſchädigt. Das iſt die Corneliusbrücke, der Eingang zum Charlottenburger Gebiet, zum Kur⸗ fürſtendamm vom Tiergarten aus, eine koloſſale Ader des Wagen⸗ und Automobilverkehrs. Die Brücke, die außerordentlich ſchmal iſt, iſt im Laufe der Jahre ſchon zweimal verbreitert worden, leider aber in kurzſichtiger Weiſe immer nur um wenige Meter, ſo daß man heute bei dem ſtark ge⸗ ſteigerten Verkehr ſich wie durch einen Engpaß hindurchzwängen muß. Wenn wir in der Lage wären, uns in dieſer Beziehung mit der Berliner Verwaltung ins Benehmen zu ſetzen, ſo möchte ich bitten, daß wir ihr anheim geben, dieſe Übelſtände einmal perſönlich in Augenſchein zu nehmen. Ich würde das hier nicht erwähnen, wenn es nicht möglich wäre, die Brücke noch um ein ganz Be⸗ deutendes zu verbeitern; denn es befindet ſich