— —— 514 dort tatſächlich ein Knick, der leicht zu beſeitigen iſt, und der gerade den Verkehr ſo ſehr ſtört. Ich wäre dem Herrn Stadtbaurat ſehr dankbar, wenn er mir ſagen könnte, ob er in der Lage iſt, — vielleicht nur, indem er auf die Übelſtände hindeutete — uns da zu dienen. Stadtbaurat Bredtſchneider: Die Mißſtände, welche an der Corneliusbrücke vorhanden ſind, ſind, ich glaube, allen Leuten bekannt: ſie ſind uns bekannt, dem Tiefbauamt bekannt und, wie ich an⸗ nehme, auch der Berliner Verwaltung bekannt. Sie ergeben ſich daraus, daß die Brücke an der falſchen Stelle ſteht; ſie hätte im Zuge des Kurfürſten⸗ damms hergeſtellt werden müſſen, iſt aber mehr im Zuge einer anderen Straße hergeſtellt worden. Nun haben die Berliner Behörden vor zwei Jahren dieſen Mißſtand wieder gut zu machen verſucht, indem ſie ein Stückchen an die Brücke anflickten. Das hat aber noch nicht die nötigen Dienſte geleiſtet. Wollte man den Verkehr aus dem Kurfürſtendamm ſchlank über die Brücke hinüberleiten, ſo müßte die Brücke noch um ein ganz Bedeutendes verbreitert werden. Ich glaube ganz beſtimmt, daß es einer Anregung unſererſeits gar nicht bedürfen wird, weil die Ber⸗ liner Behörden ſich des Mißſtandes bewußt ſind. Indeß wir wollen uns die Sache überlegen, ob wir nicht gelegentlich einmal die Herren von Berlin darauf aufmerkſam machen können. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ma⸗ giſtrats, wie folgt: a) Der Beſeitigung des Reitweges und entſpre⸗ chender Verbreiterung des Fahrdammes des Kurfürſtendammes zwiſchen Auguſte⸗Viktoria⸗ Platz und Kurfürſtenſtraße nach Maßgabe des vorgelegten Planes wird zugeſtimmt. Die erforderlichen Koſten werden, ſoweit ſie der Stadtgemeinde Charlottenburg zur Laſt fallen, im koſtenanſchlagsmäßigen Betrage von 34 000 M bewilligt; ſie ſind aus laufen⸗ den Mitteln zu decken.) Vorſteher Roſenberg: Punkt 13 der Tages⸗ ordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Herſtellung einer Zufahrtſtraße auf der Nordweſtſeite des Bahnhofs Zoologiſcher Garten und Regulierung der Joachimsthaler Straße. — Druckſachen 316, 338, 360. An Stelle des fehlenden Herrn Berichterſtatters hat ſich Herr Stadtv. Dr Frentzel bereit erklärt, den Bericht zu erſtatten. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Frentzel: Meine Herren, der Bericht des Ausſchuſſes liegt Ihnen vor. Sie erſehen daraus, daß der Ausſchuß faſt einſtimmig zu der Anſicht gekommen iſt, daß die Vorlage des Magiſtrats gut und wohlbegründet iſt, und Ihnen deswegen die Annahme der Vorlage empfiehlt. Es iſt in dem Ausſchuß nicht unerörtert geblieben, auch von dem Magiſtrat zugegeben worden, daß das, was durch die Annahme dieſer Vorlage erreicht wird, noch nicht dasjenige iſt, was man im Intereſſe unſeres Verkehrs und unſerer Stadt vielleicht gewünſcht hätte. Aber bei der ſchwierigen Lage, die namentlich die juriſtiſchen Verhältniſſe hier bieten, wo wir auf der einen Seite mit dem Eiſenbahn⸗ fiskus zu tun haben, auf der anderen mit Gebieten, die innerhalb des Weichbildes der Stadt Berlin liegen, wo wir ſchließlich bei jedem Streitverfahren, daß wir eventuell anſtrengen würden, als oberſte Inſtanz den Eiſenbahnminiſter hätten, der als Ver⸗ treter des Eiſenbahnfiskus auf der anderen Seite wieder Partei iſt, — bei all dieſen ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen glaubte der Magiſtrat nicht in Ausſicht ſtellen zu können, daß durch eine ablehnende Haltung hier mehr erreicht werden könnte, als durch dieſen Vertrag erreicht werde. Es iſt ohne weiteres zu⸗ zugeben, daß dieſer Vertrag für uns auch pekuniäre Vorteile bringt; darüber hat der Herr Magiſtrats⸗ vertreter vollkommen genügende Darlegungen und Berechnungen gegeben. Es iſt auch im Ausſchuß von ſämtlichen Mitgliedern mit Ausnahme eines an⸗ erkannt worden, daß durch die Anlage dieſer Zu⸗ fahrtſtraße eine Beſſerung der nicht ſehr ſchönen Zuſtände, die augenblicklich am Bahnhof Zoologiſcher Harten herrſchen, erzielt werden würde. Es iſt weiter nachgewieſen worden, daß wir bei Verwei⸗ gerung der Genehmigung zur Anlage dieſer Straße nicht imſtande wären, den Beſitzer des Platzes der ſogenannten Weſteisbahn, alſo den Fiskus, etwa von der Bebauung dieſes Platzes abzuhalten, ſondern daß derſelbe in der Lage wäre, auch ohne Anlegung einer Zufahrtſtraße ſich einen Ausgang für die Durch⸗ fahrt zu ſchaffen, ſo daß, falls wir auf einem ab⸗ lehnenden Standpunkt beharren ſollten, die Ver⸗ kehrszuſtände am Bahnhof Zoologiſcher Garten wahrſcheinlich eher verſchlimmert als verbeſſert würden. Ich kann Ihnen deswegen im Namen des Aus⸗ ſchuſſes nur die Annahme der Magiſtratsvorlage empfehlen, jedoch mit einem Zuſatze, den Sie auf Seite 531 verzeichnet finden, und der lautet: Für den Fall, daß der auf der anzulegenden Privatſtraße ſich entwickelnde Verkehr ſich ſo vermehrt, daß polizeilicherſeits eine Verbreite⸗ rung dieſer Straße undfetwa auch der Durch⸗ fahrt gefordert wird, verpflichtet ſich der Fiskus, dieſe Verbreiterungen auf ſeine Koſten vorzunehmen und auch dauernd zu unter⸗ halten. Es ergibt ſich nämlich die Möglichkeit, daß vielleicht die Polizei uns ſpäter zwingen könnte, die Zufahrt⸗ ſtraße zu verbreitern; das könnte Verlegenheiten ſchaffen, wenn wir uns in dieſer Beziehung nicht ge⸗ nügend ſicherten, was durch den beantragten Zuſatz geſchehen würde. Der Vertreter des Magiſtrats war der Annahme, daß der Fiskus dieſem Zuſatze ſeine Billigung nicht verſagen würde. Ich empfehle alſo der Verſammlung, die Magiſtratsvorlage mit dieſem Zuſatz anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Ausſchuſſes, wie folgt: 1. Der Magiſtrat wird ermächtigt, mit dem Königlich Preußiſchen Fiskus über die Her⸗ ſtellung einer Zufahrtſtraße auf der Nord⸗ weſtſeite des Bahnhofs Zoologiſcher Garten und die Regulierung der Joachimsthaler Straße einen Vertrag auf der Grundlage des abgedruckten Entwurfs (Druckſache Nr. 338) abzuſchließen. Folgende Bedingung iſt in den Vertrag auf⸗ zunehmen: Für den Fall, daß der auf der anzulegenden 10