— 319 — die Regel geweſen iſt: in der Zeit zwiſchen dem Beginn des neuen Kalenderjahres und der Etats⸗ leſung. Es iſt aber durchaus wünſchenswert, daß er bis dahin in Ihrem Beſitze iſt, weil er ja in vieler Hinſicht die Grundlage für die Etats⸗ leſung bildet. In dieſem Jahre iſt die Verzögerung dadurch eingetreten, daß der Herr Oberbürger⸗ meiſter an dem Entwurfe des Berichts Ausſtellungen machte, vor allen Dingen was den Teil über die Feſtlichkeiten im Mai 1905 betraf. Dieſer Teil mußte auf Anordnung des Herrn Oberbürger⸗ meiſters weſentlich umgeſtaltet und ergänzt werden — der Herr Oberbürgermeiſter intereſſierte ſich ſehr für dieſen Teil —, und als dieſer Teil des Berichts fertiggeſtellt war, war der Herr Ober⸗ bürgermeiſter krank und in Wiesbaden. Der Bericht blieb daher liegen, und als er nun glücklich fertig war, ſtellte ſich der Wunſch heraus, ihm auch die Bilder beizugeben; dadurch entſtand wieder eine Verzögerung, und es kam der Sommer darüber heran. Ich bitte zu entſchuldigen, daß die Verzögerung ſo ſtark war, und hoffe, für die Zutunft wenigſtens verſprechen zu können, daß der Bericht wieder ſo zeitig in Ihren Beſitz gelangen wird, daß er für die Etatsleſung vorliegt. Borſteher⸗Stellv. Kaufmann: Die Anfrage des Herrn Kollegen Vogel und die Antwort des Herrn Bürgermeiſters beziehen ſich auf Punkt 5 der Tagesordnung; ſie waren hier verfrüht. Wir werden nunmehr die Auseinanderſetzung bei Punkt 5 erſparen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 4 der Tagesordnung: Mitteilung betr. das Vermögens⸗ und Schuldenlagerbuch nach dem Abſchluſſe am 31. März 1507. Druckſache 388. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 5 der Tagesordnung: Mitteilung betr. den Bericht über die Ver⸗ waltung und den Stand der Gemeindean⸗ gelegenheiten der Stadt Charlottenburg für das Rechnungsjahr 1903. Druckſache 389. Die Anfrage des Herrn Kollegen Vogel iſt bereits beantwortet. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 6 der Tagesordnung: Mitteilungen betr. Prüfung der ſtädtiſchen Kaſſen in den Monaten Inui, Juli und Stadtv. Jachmann: Herr Kollege Franz iſt verreiſt und infolgedeſſen nicht in der Lage, per⸗ ſönlich über das Reſultat der Prüfung zu berichten; er hat mich beauftragt, der Verſammlung mit⸗ 0 zuteilen, daß die Prüfung ſtattgefunden und keinen Anlaß zu irgendwelchen Erinnerungen gegeben hat. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung nimmt Kenntnis.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Punkt 7 der Tagesordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Berſtärkung der Mittel für Erweiterung des Waſſerrohrnetzes. Druckſachen 361, 390. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, der Ausſchuß hat in eingehender Beratung die Vorlage geprüft und nach aus⸗ führlichen Mitteilungen der Herren Magiſtrats⸗ vertreter den Schluß gezogen, daß die Vorlage des Magiſtrats Ihnen zur Annahme zu empfehlen iſt. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) Die Mittel für die Erweiterung des Waſſer⸗ rohrnetzes im Rechnungsjahre 1907 werden um 150 000 ℳ verſtärkt. p) Der Betrag zu a iſt den Abſchreibungen von den Waſſerwerken für die Zeit vom 1. Oktober 1906 bis 31. März 1907 zu entnehmen. Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Punkt 8 der Tagesordnung: Antrag der Stadtv. Bollmann und Gen. betr. Berlegung einer Bevürfnisanſtalt. Druckſache 301. Antragſteller Stadtv. Bollmann: Meine Herren, der Antrag ſollte den Zweck haben, die Verlegung und Vergrößerung der Bedürfnisanſtalt am Stuttgarter Platz zu beſchleunigen. Da ſchon am nächſten Tage nach Einreichung des Antrages mit den Vorarbeiten begonnen wurde, ſo iſt dieſer Zweck erreicht, und ich bin in der angenehmen Lage, meinen Antrag zurückziehen zu können. Jedenfalls muß ich aber den Wunſch ausſprechen, daß w irk⸗ lich dringende Notſtände auch im aller⸗ ſchnellſten Tempo beſeitigt werden, und ferner bitten, wenn es ſich noch machen läßt, die Bedürfnisanſtalt gleich ſo einzurichten, daß ſie auch von Frauen unentgeltlich benutzt werden kann. Gerade für den weiblichen Teil unſerer Be⸗ völkerung iſt bei uns wie auch in allen anderen Gemeinden in der Beziehung nicht genügend geſorgt. Sollte es bei dieſer Bedürfnisanſtalt nicht mehr möglich ſein, ſo möchte ich bitten, in 3u⸗ kunft bei Erbauung von neuen Bedürfnis⸗ anſtalten dieſes Moment nicht außer acht zu laſſen. Stadtrat Dr. Gottſtein: Die Vorarbeiten ſind rechtzeitig begonnen worden. Die Anſtalt iſt nach einem andern Geſichtspunkte als gewöhnlich ge⸗ plant worden, nämlich in der Art und Weiſe, wie die Anſtalt am Wittenbergplatz gebaut worden iſt. Die Beſchaffung der Flieſen und Granitſockel beanſpruchte 8 Wochen Zeit; dadurch iſt eine Ver⸗ zögerung entſtanden; außerdem mußte mit der Eiſenbahnverwaltung wegen der Verlegung ver⸗ andelt werden. Die Vergebung der Arbeiten fand ſofort ſtatt. Am 19. September ſind die Bau⸗ arbeiten begonnen worden.