22, im Durchſchnitt alſo 27. Dieſe Durchſchnitts⸗ zahl darf als eine normale gelten. Für Oſtern nächſten Jahres ſind nach den Angaben des Direk⸗ tors 30 in dem Michaeliszötus und 15 in dem Oſterzötus zu erwarten. Für die hier erwähnten Abiturienten unſerer Realſchule, welche ſo ſchwer Aufnahme finden würden, kommt einzig und allein dieſer Oſterzötus in Betracht. Da nur 15 in dem⸗ ſelben zu erwarten ſind, ſo würde noch eine große Anzahl von Plätzen zur Verfügung ſtehen. Da in den letzten Jahren am Oſtertermin die Zahl der Einſchulungen aus anderen Schulen nach der Ober⸗ ſekunda der Ober⸗Realſchule ſich niemals über 18 erhoben hat, ſo iſt anzunehmen, daß auch Oſtern nächſten Jahres bei normalen Verhältniſſen die Zahl der Plätze ausreicht. Aber bei Einſchulungen ſind die Verhältniſſe durchaus nicht immer normal, ſondern ſprungweiſe gehen die Frequenzen in die Höhe, und ſo iſt denn auch die Möglichteit vorhanden, daß ſich Oſtern eine ſo große Zahl von Schülern für den Oſterzötus der Oberſekunda meldet, daß die vorhandenen Plätze nicht ausreichen. Auf eine Umfrage, die wir jüngſt bei den Direktoren veranſtaltet haben, hat allerdings eine größere Anzahl von Schülern der U II erklärt, ſie wollten Oſtern nach der Oberſekunda der Ober⸗ Realſchule übergehen. Nun, meine Herren, eine ſolche Ausſage iſt nicht allzu tragiſch zu nehmen. Wenn Sie bei Studenten anfragen wollten, wie viele die Univerſitätskarriere einſchlagen wollen, Sie würden gewiß einen ſehr großen Prozentſatz finden, viel mehr jedenfalls, als ſpäter zur Univer⸗ ſität übergehen. Ebenſo darf man von vornherein erwarten, daß man auf die Frage, wie viele Unter⸗ ſekundaner der Realſchulen nach der Oberſekunda der Ober⸗Realſchule übergehen, d. h. eigentlich verſetzt werden wollen, von einer viel größeren Anzahl zuſtimmende Erklärungen bekommt, als ſpäter tatſächlich nach O II übergehen. Eine ſolche Erklärung koſtet ja gar nichts und verpflichtet zu nichts. Jedenfalls aber iſt die Sache ernſt genug, um ſorgfältig geprüft zu werden, und das wird der Magiſtrat tun. Sollte ſich ergeben, daß die Fre⸗ quenz des Oſterzötus mit Wahrſcheinlichkeit er⸗ heblich über 30 ſteigt, dann würde eine Teilung des Zötus notwendig erſcheinen, und der Magiſtrat wird alsdann rechtzeitig wegen Bewilligung von Mitteln Anträge ſtellen. (Auf Antrag des Stadtv. Schwarz erfolgt die Beſprechung des Gegenſtandes der Anfrage.) Stadtv. Schwarz: Zunächſt möchte ich einige kleine Richtigſtellungen machen. Ich glaube, daß weder der Herr Stadtv. Dr Bauer noch der Herr Stadtſchulrat die Zahlen ganz richtig angegeben hat. Herr Dr Bauer gibt für den Oſterzötus der Oberſekunda 33 und für den Michaeliszötus 31 Schüler an, der Herr Stadtſchulrat 32 und 22. Nach den mir heute gewordenen Informationen hat der Oſterzötus 32, der Michaeliszötus 27, alſo 5 Schüler mehr, als der Herr Stadtſchulrat er⸗ wähnte, und 4 weniger, als Herr Kollege Dr Bauer angab. Ich glaube, eine Prüfung dieſer Ange⸗ legenheit durch den Magiſtrat kann nur die Sachlage beſtätigen, die bereits klar zutage liegt. Die Zahlen ſtellen ſich folgendermaßen. Vorausſichtlich bleiben zu Oſtern in der Ober⸗ ſekunda der Ober⸗Realſchule 4 bis 6 Schüler zurück; ich nehme den Durchſchnitt, das ſind 5; 22 328 verſetzt werden vorausſichtlich 15; macht zuſammen 20. Meldungen ſind eingegangen: von einhei⸗ miſchen Schülern der Kaiſer⸗Friedrich⸗Schule 14, von auswärtigen Schülern derſelben Anſtalt 11, ſind zuſammen 25. Das macht insgeſamt 45. Von der Realſchule beabſichtigen auf die Oberrealſchule überzugehen: einheimiſche Schüler 9, auswärtige 3, macht zuſammen 12; ungewiß iſt die Abſicht bei 5 Realſchülern. Im Höchſtfalle würde die Ober⸗ ſekunda 62 Schüler ſtart werden. Laſſe ich die unentſchiedenen 5 Schüler weg, ſo wird ſie 57, laſſe ich die auswärtigen weg, ſo wird ſie 45 Schüler ſtark. Hier liegt alſo ein abſoluter Notſtand vor. Außerdem iſt der Andrang mit jedem Semeſter ſtärker geworden. Wir haben in ſteigendem Maße Schüler zurückweiſen müſſen, die die Aufnahme nachgeſucht haben. Wenn ſie ſich nun vergegen⸗ wärtigen wollen, daß am 27. Februar die Ver⸗ ſammlung bereits meinen Antrag angenommen hat, eine der beſtehenden Realſchulen zur Oberrealſchule auszubauen; wenn Sie ſich ferner vergegen⸗ wärtigen, daß der Magiſtrat in die neue Anleihe 300 050 ℳ eingeſetzt hat zum Ausbau einer ganz beſtimmten Schule, nämlich der Realſchule in der Guerickeſtraße zur Oberrealſchule; wenn Sie ſich weiter vergegenwärtigen, daß Sie der dieſe Anleihe begründenden Magiſtratsvorlage zugeſtimmt haben; wenn ich dann erwähnen darf, daß ich vergeblich in der Deputation für die höheren Lehranſtalten ſchon im Frühjahr den Antrag geſtellt habe, ſofort Raum für eine Oberſekunda zu ſchaffen — dann ergibt ſich in logiſcher Konſequenz: 1. die Realſchule in der Guerickeſtraße wird ausgebaut zur Ober⸗ realſchule, 2. ein dringender Notſtand liegt vor; die Folge iſt: es muß ſofort eine Oberſekunda der Real⸗ ſchule in der Guerickeſtraße angegliedert werden, meinethalben in ermieteten Räumen. Nun ſteht die Sache mit den Mietsräumen folgendermaßen. Sie haben, meine Herren, vor längerer Zeit für die neu aufzumachenden Klaſſen des im weſentlichen in der Realſchule in der Guericke⸗ ſtraße untergebrachten Reformrealgymnaſiums die zwei beantragten Baracken genehmigt. Der Bau einer Baracke war Oſtern 1907 fällig, der Bau der nächſten wird es Oſtern 1908. Es ſteht alſo jeden⸗ falls eine Baracke zur Verfügung. Würden wir in der Lage ſein, das ganze Reformrealgymnaſium aus den Räumen der Realſchule heraus in Miets⸗ räume zu verlegen, ſo wäre zunächſt den räumlichen Schwierigkeiten bei einer Erweiterung der Real⸗ ſchule in der Guerickeſtraße ſofort abgeholfen; es würden Klaſſenräume in der Realſchule frei, in welche jedenfalls die neu zu ſchaffende Oberſekunda hineinkommen könnte; oder aber die Oſtern 1908 aufzunehmende Klaſſe des Reformrealgymnaſiums käme in Mietsräume, dann würde die Baracke für die neue Oberſekunda frei. Mir iſt nun mitgeteilt worden, daß der Wirt des Hauſes Cauerſtraße 13 in drei Stockwerken je zwei Schulräume zur Ver⸗ fügung ſtellt und ſich zur Herſtellung der nötigen Veränderungen erbietet. Das Haus ſei bis jetzt unbewohnt. Ich habe dieſe Mitteilungen nicht nachprüfen können. Wer der Wirt iſt, iſt mir unbe⸗ kannt, ebenſo kenne ich das Haus nicht. Jedenfalls möchte ich darauf hindeuten, daß ſich hier eine Ge⸗ legenheit bietet, ſogleich für Schulräume zu ſorgen. Bis wir den Erweiterungsbau der Realſchule voll⸗ endet haben, darüber vergeht lange Zeit. Es bleibt alſo nichts anderes übrig, als ſofort Räume anzumieten. Ich meine, es iſt die allerhöchſte Zeit,